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Die Zerstörungspolitik Roms




Der endgültige Niedergang des Hellenismus:

Im Osten gibt es aber neue Probleme. In Makedonien gibt sich Andriskos als Sohn des Perseus aus und nennt sich Philipp. Er verbündet sich mit den Thrakern und fällt von dort aus in Makedonien ein, um an die Macht zu gelangen. 149 tritt ihm ein Prätor mit einer einzigen Legion entgegen und wird geschlagen. Erst 148 kommt mit Caecilius Metellus ein weiterer Prätor auf den Kriegsschauplatz (die Konsuln kämpfen ja in Afrika) und besiegt Andriskos. Als Folge des Sieges wird Macedonia zur 6. Provinz des Reiches, Metellus erhält den Beinamen Macedonicus. Epirus wird mit den Städten Appollonia und Dyrrhachium Teil der neuen Provinz, von Dyrrhachium bis Thessaloniki wird die Via Egnatia als Heeresstraße angelegt. Bis in die Zeit von Augustus bleibt Rom mit diesem Gebiet nur durch den Seeweg verbunden.


Griechenland ist inzwischen verarmt, politisch und wirtschaftlich zerrüttet und kämpft mit kleinlichen territorialen Konflikten. Der Ätolische Bund agiert als Marionette Roms, während der Ätolische Bund antirömische Propaganda betreibt. Rom will prinzipell einen Krieg vermeiden, doch als es 146 doch dazu kommt, wirkt der Sieg des Konsuls Lucius Mummius wie eine Pflichtübung. Er besetzt Korinth und lässt es aufgrund eines Senatsbeschlusses zerstören, um die Griechen einzuschüchtern und davon zu überzeugen, dass Widerstand gegen Rom einem Selbstmord gleichkommt. Eine Menge von Kunstwerken wird vorher geraubt, der Großteil von Hellas wird zur Provinz Achaia, die verwaltungstechnisch an Makedonien angeschlossen ist. Davon ausgenommen ist bis in die Kaiserzeit lediglich die Provinzialverwaltung.


Kleinasien bleibt unter der Regentschaft verschiedener Klientelkönige, doch als Attalos III von Pergamon 133 stirbt, vermacht er sein Reicht testamentarisch den Römern, eine Geste der vollständigen Resignation. Sein halbbruder Andriskos will das aber nicht akzeptieren, wirbt Söldner an und besetzt das Gebiet. Er befreit auch die Sklaven und nennt sie "Heliopoliten" (Bürger der Sonnenstadt). Vielleicht liegt dieser Vorstellung eine religiöse Utopie zugrunde. Die Römer werden anfangs zurückgeschlagen, setzen sich aber 130/29 unter M. Perperna (ein Etrusker, Konsul des Jahres 130) durch, M´. Aquilius, Konsul 129, schlägt den Aufstand endgültig nieder (M´. = Manius).


Von diesem Gebiet ausgehend, errichten die Römer in Kleinasien die Provinz Asia, eines der allerreichsten Länder, vor allem durch die zahlreichen Griechenstädte an der Küste Kleianasiens. Das Gebiet fällt nun den römischen Steuerpächtern (publicani) in die Hände, die es total ausbeuten, was maßlosen Römerhass unter der Bevölkerung hervorruft, der unter Mithridates zu einem gefährlichen Krieg führt. Rom wird durch den Handel mit den neuen Provinzen reicher und verhasster. Es ist nun auf allen drei Kontinenten präsent und hat damit den Kern des Weltreiches bereits erobert. Dennoch kommt es in der Stadt selbst zu einer Verschärfung des Gegensatzes zwischen Reich und Arm und es kommt zu sozialen Spannungen, die schon das Ende der Republik erahnen lassen. Sie scheitert genau an diesen Problemen, die sie nicht mehr lösen kann.