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Die frühe Republik




Die Kelten in Italien:

Um 400 treten die Kelten als neue Gefahr für den römischen Staat auf. Sie haben sich schon früh in verschiedenen Teilen Europas und sogar in Kleinasien ausgebreitet. Auch in der Poebene haben sich Kelten niedergelassen, sind aber nicht besonders in Erscheinung getreten. Die relativ friedliche Ausbreitung geht aber plötzlich in eine regelrechte Völkerwanderung über, deren Hauptmerkmal ein rasender Angriffsfuror ist. In Mitteldeutschland greifen sie Germanen an, breiten sich in ganz Gallien aus und stoßen schrittweise auch nach Britannien, Irland und Schottland vor. Im Donauraum ziehen sie bis an die Ostalpen, im 3. Jahrhundert gelangen sie nach Makedonien und Thrakien. Um 278 erreichen sie Kleinasien. Für die Kelten gibt es grundsätzlich zwei Begriffe: Galli und Celtae. Lediglich die Kelten in Kleinasien werden Galater genannt.


Ein Plünderungszug führt die Kelten auch nach Italien. Sie siedeln sich am Rand des Kulturgebietes an und unternehmen regelmäßige Beutezüge dorthin. Die von Kelten besiedelten Gebiete sind Mailand und Bologna. Der Stamm zwischen Rimini und Ancona sind die Senonen.


Um 390 dringen keltische Gruppen unter ihrem Anführer Brennus bis nach Clusii vor, während sich römische Gesandte in der Stadt befinden. Ohne Auftrag oder Grund unterstützten sie die Bewohner von Clusii im Kampf gegen die Kelten, die daraufhin als Revange gegen Rom ziehen. Am 18. Juli 387 werden die Römer an der Allia vernichtend geschlagen. Dieser Tag einer völligen Niederlage geht als dies Alliensis, als Unglückstag, in die römische Geschichte ein. Die Römer fliehen nach Caere, die Kelten besetzen Rom und brennen es nieder. Eine kleine Gruppe verschanzt sich am Kapitol, das unbesetzt bleibt. Es ist die erste Besetzung Roms seit seiner Gründung. Gewarnt von den kapitolinischen Gänsen, können die Römer die Burg halten. Besonders soll sich bei der Verteidigung T. Manlius Capitolinus ausgezeichnet haben.


Die Besetzung Roms dauert nicht lange, weil sich die Römer freikaufen und die Kelten selbst einen Einfall der Veneter in ihr Gebiet abwehren müssen. Dabei soll Brennus den ausgehandelten Preis nachträglich noch erhöht haben (Vae victis!). In jedem Fall ist die Eroberung ein schwerer Rückschlag für Rom, deren Bewohner sogar eine übersiedlung in das eben erst eroberte Veii überlegen. M. Furius Camillus, der nach Romulus als zweiter Gründer Roms gilt ( alter conditor Romae ), verhindert das jedoch. Zum Schutz der Stadt vor derartigen überfällen wird die Servianische Mauer errichtet.


Infolge der Schwächung Roms kommt es zu einem Bruch des Deibundes und zu zahlreichen Kämpfen mit den Nachbarn, doch nach einigen Jahrzehnten hat Rom seinen alten Status wiederhergestellt.