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Das erste Auftreten des C. Marius:

Die ständigen Blamagen und Skandale erschüttern das Ansehen der Nobilität schwer, die popularen Politiker bekommen das Übergewicht. Erstmals seit den Gracchen dominiert wieder die populare Richtung die römische Politik. In dieser Zeit beginnt der Aufstieg jenes Politikers, der wenige Jahre später die Staatsführung gänzlich in seine Hand bekommen wird: Gaius Marius. Er stammt aus dem Bauernstand, ist also ein homo novus. Wie üblich, schließt er sich als "neuer Mann" einer adeligen Familie an, um aus der politischen Praxis zu lernen. Er begleitet seinen patronus, nimmt an Prozessen teil und lernt das Recht aus den Beispielfällen, den exempla. Im Senat und den Diskussionen lernt er weiter. Senator zu werden, ist mit der richtigen Unterstützung kein Problem, denn als ehemaliger Quästor kann man in den Senat gelangen. Zur Prätur bringen es nur wenige, als Neuling Konsul zu werden ist allerdings fast unmöglich, denn als Kandidat für das Konsulat bekommt er von keinem Patron Unterstützung. Vor Marius ist das nur Cato gelungen, und das ist zu diesem Zeitpunkt fast ein Jahrhundert her! Nach ihm wird es als nächster Cicero schaffen. Denn nichts ist der Nobilität wichtiger als dafür zu sorgen, dass ausschließlich Leute aus ihren Reihen das Amt des Konsuls bekleiden, das mit so vielen weitreichenden Vollmachten ausgestattet ist.


Marius aber ist ein außergewöhnlich begabter Mann, der größte Militärexperte zwischen Scipio und Sulla. Er zieht als Legat des Metellus in den Krieg gegen Iugurtha. Als er sich aber um das Konsulat bewerben will, lässt Metellus das nicht zu, und so muss Marius seine Karriere alleine weiterführen. Von nun an agiert er als popularer Politiker. Sein Sieg in der Konsulatswahl für das Jahr 107 ist daher eine weitere Niederlage für die Nobilität und der erste große Erfolg für die Popularen seit den Gracchen. Er löst Metellus im Kampf gegen Iugurtha ab. Er vertreibt ihn aus Numidien und schlägt ihn mehrmals, entscheidende Erfolge gibt es für die Römer anfangs jedoch nicht. Bocchus jedoch ist an seinem Bündnis mit Iugurtha nicht mehr sonderlich interessiert, und so gelingt es dem Optimaten L. Calpurnius Sulla, der als Quästor im Heer des Marius dient, im Auftrag des Marius seine Herausgabe zu erwirken. Damit ist der Krieg endlich erledigt, Nordafrika wird neu geordnet. Tripolis kommt zur Provinz Africa, im Westen erhält Bocchus für seinen Seitenwechsel einen Teil Numidiens, der Rest wird unter Cauda, einem Enkel Massinissas, wieder Klientelkönigreich.