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Der 1. Punische Krieg (264 - 241)




Das römische Volk erzwingt den Sieg:

Doch selbst in dieser Lage bleibt Rom stur und setzt auf die Opferbereitschaft seiner Bürger. Die Römer raffen noch einmal alle Kräfte zusammen, vor allem die finanziellen, um noch einmal eine Flotte aufzustellen und die Entscheidung zur See zu suchen. Unter dem Kommando des C. Lutatius Catulus blockieren die Römer mit 205 Schiffen die Städte Lilybaeum und Drepanum. Karthago sieht sich gezwungen, eine eigene Flotte zur Versorgung der Städte zu entsenden. 241 wird sie bei den ägatischen Inseln geschlagen. Damit ist die karthagische Seemacht gebrochen, es gelangt kein Nachschub mehr nach Sizilien. Karthago und Hamilkar müssen den Kampf aufgeben, im selben Jahr schließt Catulus Frieden mit dem Feind.


Karthago muss 1000 Talente sofort zahlen, 2000 in zehn Jahresraten. Karthago muss alle Gefangenen zurückgeben und Sizilien sowie alle Inseln zwischen Sizilien und Karthago räumen. Dafür wird Hamilkar freier Abzug nach Karthago gewährt. Sizilien wird erste römische Provinz, Syrakus bleibt frei. Die Städte Siziliens werden formell mit Verträgen an Rom gebunden, tatsächlich wird ein Großteil römisches Untertanenland, das als römischer Besitz betrachtet und steuerpflichtig wird. Zur Steuereinhebung werden Quaestoren nach Sizilien entsandt, die Zahl der Prätoren wird verdoppelt, es kommen zwei Tribus dazu: Ab jetzt gibt es 4 städtische und 31 ländliche Tribus. Die comitia tributa werden mit den comitia centuriata zusammengelegt. Die Zahl der Tribus wird ab jetzt nicht mehr verändert, Neubürger werden bestehenden Tribus zugeordnet.


Die römischen Verluste werden im materiellen Bereich durch die Zahlungen der Punier wohl ausgeglichen, die Verluste an Menschen sind jedoch beträchtlich. Man schätzt, dass allein im Flottendienst 300.000 Italiker umgekommen sind, mehr durch die Elemente als durch den Feind.


Karthago jedoch hat der Krieg an den Rand des Ruins geführt. Da Karthago die rund 20.000 Söldner nicht bezahlen kann, kommt es zu einem Aufstand von 241 bis 238, dem sich auch die afrikanischen Untertanen anschließen. In einer besonders grausamen Kriegsführung setzt sich Hamilkar durch und rettet so Karthago. Mit Unterstützung von Syrakus (Getreidespenden) besiegt er das Söldnerheer und stellt er die Ordnung wieder her.


Rom nutzt die Schwierigkeiten Karthagos geschickt zu neuen Unternehmungen auf Sardinien und Korsika. Nach einem Blitzkrieg 238 wird im Jahr darauf Frieden geschlossen: Karthago muss weitere 1.200 Talente zahlen und die Inseln Sardinien und Korsika an Rom abtreten. Karthago ist somit aus dem Mittelmeer verdrängt und der römischen Willkür ausgeliefert.