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Der 2. Punische Krieg




Die Vorgeschichte:

Um eine Einmischung der Karthager in den Konflikt mit den Kelten zu verhindern, schicken die Römer erneut eine Gesandtschaft nach Spanien. Sie schließt mit Hasdrubal den "Ebro-Vertrag". Mit Sicherheit kann man heute nur mehr sagen, dass mittels eines Flusses der römische vom punischen Einflussbereich getrennt werden sollte. Um welchen Fluss es sich dabei handelt und in welcher Weise er nicht überschritten werden soll (Appian und Polybios überliefern unterschiedliche Formulierungen), ist nicht mit Sicherheit festzustellen, weil der Bruch des Vertrages - man weiß nicht einmal genau, duch welche Seite - Anlass für den Ausbruch des 2. Punischen Krieges ist. Abgesehen davon, dass man die Lage des Flusses nicht kennt, ist auch die Lage Sagunts nicht gesichert sowie die Frage, ob die Stadt schon vor Abschluss des Vertrages römischer Bundesgenosse gewesen ist.


Fest steht, dass zumindest zum Zeitpunkt des Vertragsschlusses Karthago keine Angriffspolitik Rom gegenüber verfolgt und auch keine Aufrüstung zum Beispiel der viel schwächeren Flotte betreibt. 221 ändert sich die Lage, als nach der Ermordung Hasdrubals der 26 Jahre alte Hannibal zuerst vom Heer und danach von der Volksversammlung zum Nachfolger ernannt wird. Ungefähr zeitlich gerät die Stadt Sagunt in einen Konflikt mit den iberischen Stämmen, die mit den Barkiden verbündet sind. Daher erbittet Sagunt Hilfe aus Rom. 220 treffen daher römische Gesandte in Sagunt ein und es ist vorstellbar, dass erst zu diesem Zeitpunkt ein Bündnis geschlossen wurde, auch wenn Polybios das bestreitet. Man verlangt von Hannibal, keine Schritte gegen Sagunt zu unternehmen.


Geht man von einem nördlicheren Verlauf des Iberus (Ebro) aus, dann liegt die Kriegsschuld bei Rom, nimmt man den Iberus weiter im Süden an, dann ist der Angriff Hannibals auf Sagunt die Ursache des Krieges. Tatsache ist jedenfalls, dass Hannibal Sagunt belagert und 219 erobert. Außer Zweifel steht auch die Reaktion Roms: Es unternimmt gar nichts ( Roma deliberante Saguntum periit - Während Rom zögerte, ging Sagunt unter).


Rom wirkt in diesem Jahr völlig überrumpelt. Einerseits muss man noch gegen die Illyrer Krieg führen, andererseits hat man mit einem solche Vorgehen Karthagos nicht gerechnet. Ein Teil des Senats will nun den Krieg vermeiden, bei einem anderen überwiegt die Furcht vor einem Machtzuwachs Karthagos. Außerdem wissen wir nicht, ob Hannibal mit der Eroberung Sagunts Rom ganz bewusst den Krieg erklärt hat oder ob er sich im Recht wähnte.


Rom beschließt jedenfalls nach einer längeren Bedenkzeit den Krieg gegen Karthago und nimmt als Grund den Bruch des Ebrovertrages durch Hannibal. Rom schickt Gesandte nach Karthago, die dort die Auslieferung Hannibals verlangen, was Karthago ablehnt. Daraufhin stellen die Gesandten herausfordernd ein Ultimatum und "bieten" den Karthagern den Krieg an - und diese lehnen ihn nicht ab. So gerät Rom mehr oder weniger freiwillig in den furchtbarsten und folgenreichsten Krieg seiner Geschichte. Es ist auch die Auseinandersetzung der römischen Führungsschicht mit dem großen Genie der Kriegskunst, mit Hannibal.