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Der 2. Punische Krieg




Hannibal erobert Norditalien:

Livius setzt den Kriegsbeginn mit 218 fest, Polybios überhaupt erst 216. Weitere Quellen sind Diodor, Appian, Plutarch und Nepos. Hannibals eigener Tatenbericht in punisch-griechischer Sprache, den er in einem italischen Tempel hinterlegt hat, ist leider verloren.


Roms Kriegsplan ist einfach: Der erste Konsul (P. Cornelius Scipio) soll Spanien angreifen, der zweite Afrika. Rom ist zur See überlegen und hat mit Massilia und Hieron Verbündete im Mittelmeer. Roms Planung scheint den Erfolg zu garantieren, doch habe die Senatoren einen entscheidenden Faktor nicht berücksichtigt: Hannibal. Er geht davon aus, dass Rom nur in Italien geschlagen werden kann und das die einzige Möglichkeit ist, die socii von Rom abspenstig zu machen. Da seine Flotte aber für eine überfahrt zu schwach ist, versucht er die Alpen zu überqueren (zwei Gebirgszüge) und den Norden, die verwundbarste Stelle, anzugreifen. Sein Ziel ist die Zerschlagung des römischen Bündnissystems. So propagiert er auch, dass er nicht als Eroberer sondern als Befreier der Italiker von den Römern komme.


218 lässt er Hasdrubal in Spanien zurück und sichert sich durch Freundschaftsabkommen das freie Geleit durch Südgallien. So durchquert er unangefochten die Rhône. Als Scipio in Massilia vom Zug Hannibals nach Italien erfährt, kehrt er sofort zurück und übergibt das Kommando über Spanien an Cn. Cornelius Scipio mit dem Befehl es einzunehmen. Die Landung in Afrika wird jedoch abgesagt, damit beide Konsuln den Feind in Italien erwarten können.


In 15 Tagen überquert Hannibal unter gewaltigen Verlusten die Alpen (die genaue Route ist unbekannt), und auch fast alle Kriegselefanten gehen verloren. Dennoch erreicht er das Gebiet der Tauriner und somit italischen Boden. Nur seiner Persönlichkeit hat er es zu verdanken, dass seine Soldaten diese Strapazen auf sich nehmen. P. Scipio marschiert ihm entgegen und stößt im Gebiet der Insubrer (heutiges Mailand) auf die Punier, die dank der überlegenen Kavallerie in einer kleineren Schlacht siegen. So zieht sich Scipio im Winter 218 wieder in den Süden zurück und gibt das Gebiet jenseits des Po ( Gallia Transpadana ) verloren. Die dort lebenden Völker schließen sich Hannibal an. In der ersten großen Schlacht dieses Krieges an der Trebia gewinnt er auch den noch römischen Teils Oberitaliens (Gallia cispadana).


Nur die Kolonialstädte halten an ihren Verträgen mit Rom fest, doch Hannibals Macht wächst stetig. Er entlässt nach den Kämpfen systematisch alle Nichtrömer ohne Lösegeldforderung um zu betonen, dass sein einziger Gegner in Italien die Stadt Rom ist. So versucht er die Wehrgenossenschaft der Römer zu schwächen und langfristig zu zerschlagen.