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Der 2. Punische Krieg




Hannibal kann nicht aufgehalten werden:

Nach dem schwierigen Marsch durch den Appenin, auf dem Hannibal in den Sümpfen auf einem Auge erblindet, bricht er in Etrurien ein. Als er einem Heer des C. Flaminius begegnet, kommt es nicht zum Kampf, weil die Römer ihm ausweichen und zu verfolgen beginnen. Doch auch sie entkommen ihrer Vernichtung nicht: Am Lacus Trasimennus lauert Hannibal den Römern im Wald entlang des Ufers auf und vernichtet das Heer mit seinem Anführer.


Die Niederlage ist ein furchtbarer Schlag für Rom, einmal mehr zeigt sich die überlegenheit der Taktik Hannibals. In der kritischen Lage entschließt man sich in Rom zur Wahl eines Dictators zum Schutz der Stadt Rom: Q. Fabius Maximus wird dictator rei gerundae causa. Seine vorsichtige Kriegsführung bringt ihm den Beinamen Cunctator ein. Hannibal macht Fabius die Aufgabe vorerst einfach, da er entgegen den römischen Befürchtungen nicht zum Sturm auf Rom ansetzt sondern an der Stadt vorbei in den Süden marschiert, wo er nach Ubrien und Apulien gelangt. Dort hofft er auf den Abfall der Bundesgenossen. Maximus verfolgt Hannibal nur, lässt sich aber auf keine Schlacht ein. Währenddessen verwüstet Hannibal das Gebiet, um die Bundesgenossen gegen Rom aufzubringen.


Die Römer versuchen nun, Hannibal in eine Falle zu locken. Tatsächlich schließen sie ihn mit seinen Truppen in einem Tal in Samnium ein, dessen einzigen Ausgang die Römer besetzen (Passhöhe). Die Punier jedoch binden brennendes Stroh an die Hörner von Rindern und treiben sie durch die römischen Stellungen. Unter den Römern bricht Panik aus und das punische Heer kann ungehindert abziehen. Im Senat steigt aufgrund der geringen Erfolge die Unzufriedenheit mit Fabius Maximus und seiner zögerlichen Kriegsführung. Um die Stimmung weiter zu verschlechtern, verschont Hannibal ganz gezielt die Güter des Fabius Maximus, um dem Gerücht Nahrung zu geben, er erhalte diese Förderung als Gegenleistung dafür, dass er Hannibal nicht angreift.


Da so aber kein Ende der Verwüstungen absehbar ist, setzt man einen in der römischen Geschichte einmaligen Schritt: Minucius Rufus, der Hilfsbeamte des Dictators, wird zum zweiten Dictator berufen. Rufus muss handeln, sonst ist der Krieg gegen Hannibal verloren. Eine Abberufung des Dictators Maximus wäre wohl eine Blamage gewesen - so aber verleiht man ihm den Ehrentitel Cunctator. Wie dankbar die Römer ihm für seine Leistungen sind, wird an einem Vers von Ennius deutlich: Ille homo nobis cunctando restituit rem (Jener Mann hat uns durch Zögern gerettet). Bis 202 häufen sich die Dictaturen, werden aber vorwiegend für zivile Aufgaben eingesetzt, weil die Konsuln mit der Bekämpfung Hannibals beschäftigt sind. Danach aber gibt es bis Sulla keinen einzigen Dictator mehr.