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Der 2. Punische Krieg




Die Niederlage von Cannae:

216 beschließen die Römer die von den socii immer dringender geforderte Offensive gegen Hannibal, der ohne Unterlass das fruchtbare Land südlich von Rom verwüstet. Rom muss einfach handeln, da sonst der von Hannibal betriebene Abfall der Verbündeten eine reale Gefahr wird. Die Römer setzen dabei auf die zahlenmäßige überlegenheit, die aufzubieten sie dank der hohen Bevölkerungszahlen imstande sind. Acht Legionen werden bewaffnet (ca. 80.000 Mann, doppelt so viele wie Alexander auf seinem Zug gegen die Perser geführt hat), dazu noch 6.000 Reiter. Hannibal ist mit 40.000 Infantristen und 10.000 Mann Kavallerie klar unterlegen. Es ist klar, dass Rom die Entscheidung erzwingen will.


Zur größten Schlacht des Krieges kommt es im Jahr 216 am Fluss Aufidus in der Nähe von Cannae. Auf römischer Seite leiten die beiden Konsuln L. Aemilius Paullus und Terentius Varro das Heer. Hannibal liefert das Musterbeispiel einer Umfassungsschlacht. Während die Römer die stärksten Truppenteile wie immer ins Zentrum stellen, verlagert Hannibal seine Kräfte auf die Flügel. Daher weicht sein Zentrum dem römischen Druck, während die Punier die Reiterei der Römer zerschlägt und den Kessel schließt. In die Enge getrieben, werden die Römer abgeschlachtet, auch der Konsul Aemilius Paullus fällt. Am Abend der Schlacht von Cannae verfügt Rom über kein Heer mehr.


Terentius Varro kann sich mit wenigen Resten des Heeres retten und bis Rom durchschlagen, wo ihm der Senat den Dank für die Bemühungen um das Vaterland erstattet. Einen Gefangenenrückkauf lehnt Rom ab, weil erstens ohnehin kein Geld vorhanden ist und man außerdem den Soldaten klar machen will, dass es zu einem Sieg auf dem Schlachtfeld keine Alternative gibt. Für jeden hellenistischen Staat hätte eine solche Niederlage das sichere Ende bedeutet, die römische constantia aber hält den Staat am Leben.


Hannibal kann aber weiterhin nicht gegen Rom marschieren, denn das ist mit den socii im Rücken nicht möglich. So stößt er weiter nach Süditalien vor. Jetzt beginnt sein Plan allmählich zu greifen, im Süden fallen die Verbündeten Roms reihenweise von Rom ab. Vor allem die griechischen Küstenstädte wie Capua laufen im Winter 216/5 zu Hannibal über. Der Abfall Tarents bedeutet den kompletten Zusammenbruch der römischen Position in Süditalien. Hannibal überwintert im Süden Italiens.