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Der 2. Punische Krieg




Rom nach dem Sieg:

Oberflächlich war der Krieg gegen Karthago ein gewaltiger Erfolg. Die Wehrgenossenschaft hat sich als unzerstörbar erwiesen, Rom hat das mächtigste und stabilste Reich im Mittelmeer geschaffen. Es hat Spanien und die Vorherrschaft im westlichen Mittelmeerraum erobert, wo es keinen Rivalen um die Hegemonie mehr gibt. Auch die territorialen Gewinne sind ansehnlich: Andalusien und das Ebrotal werden römisch und als neue Provinen verwaltet (dritte und vierte Provinz): Hispania citerior (Katalonien) und Hispania ulterior (Andalusien). Daher ist stets auch von Hispaniae die Rede, wenn Spanien gemeint ist ("die spanischen Provinzen"). Die Sierra Morena wird zur Grenze gegenüber den Keltiberern.


Es stellt sich in Rom erneut die Frage, wie die Provinzen zu verwalten sind. Man entscheidet, als Statthalter erneut Prätoren einzusetzen, deren Zahl auf sechs erhöht wird. Die konservativen Adeligen scheinen aber zu fühlen, dass die republikanische Verfassung nicht auf Provinzen ausgelegt ist und dass ein umfangreichens Provinzialreich die gesamte Verfassung zu sprengen droht. Rom dehnt sein Imperium daher zwar auch in Zukunft aus, man verzichtet aber auf Territorialgewinne. Angestrebt wird die Weltmacht, nicht die Weltherrschaft. Daher werden dem römischen Territorium zwischen 197 und 148 keine neuen Gebiete hinzugefügt.


In Spanien ist die Lage noch kritisch. Die wilden Keltiberer sind noch lange nicht unterworfen, der römische Einfluss dringt nur langsam ins Landesinnere vor. Die harten und lang dauernden Kämpfe binden auf Dauer große Heere im Ausland, der Ruin des Bauerntums, den die Verwüstungen durch die Heere Hannibals eingeleitet haben, geht in vollem Umfang weiter. Erst unter Augustus wird Spanien vollständig befriedet.


197 kommt es zu einem Aufstand gegen die Römer, erst 195 gelingt es M. Porcius Cato während seines Konsulats, weit nach Spanien vorzudringen. Dort begegnen die Römer einer neuen Kampftaktik, dem Guerillakrieg. Als sich der Krieg 194/3 ins Gebiet der Lusitanier (heutiges Portugal) ausdehnt, wird die ständige Anwesenheit von vier Legionen notwendig. 178 gelingt es Tiberius Sempronius Gracchus, dem Vater der Volkstribunen, den Krieg gegen die Keltiberer diplomatisch zu beenden. Ein Teil bleibt in Abhängigkeit, ein Teil bleibt frei und wird als Freund Roms anerkannt. Lediglich in Lusitanien halten die Auseinandersetzungen an. Roms Hauptinteresse liegt allerdings mehr im Osten.