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Gaius Julius Caesar: De bello Gallico III, 02


Cum dies hibernorum complures transissent frumentumque eo comportari iussisset, subito per exploratores certior factus est ex ea parte vici, quam Gallis concesserat, omnes noctu discessisse montesque qui impenderent a maxima multitudine Sedunorum et Veragrorum teneri. Id aliquot de causis acciderat, ut subito Galli belli renovandi legionisque opprimendae consilium caperent: primum, quod legionem neque eam plenissimam detractis cohortibus duabus et compluribus singillatim, qui commeatus petendi causa missi erant, absentibus propter paucitatem despiciebant; tum etiam, quod propter iniquitatem loci, cum ipsi ex montibus in vallem decurrerent et tela coicerent, ne primum quidem impetum suum posse sustineri existimabant. Accedebat quod suos ab se liberos abstractos obsidum nomine dolebant, et Romanos non solum itinerum causa sed etiam perpetuae possessionis culmina Alpium occupare conari et ea loca finitimae provinciae adiungere sibi persuasum habebant.
(1) Als einige Tage im Winterlager verstrichen waren, gab Galba den Befehl, Getreide dorthin zu schaffen. Da erhielt er plötzlich von Spähern die Nachricht, daß bei Nacht alle Gallier aus dem Teil des Dorfes, den er ihnen zugestanden hatte, abgezogen seien, daß aber die Berge, die sich darüber erhoben, von einer großen Menge der Veragrer und Seduner besetzt seien.

(2) Mehrere Gründe hatten den Ausschlag dafür gegeben, daß die Gallier plötzlich den Plan faßten, den Krieg wieder zu eröffnen und die Legion zu vernichten.

(3) Einmal schätzten sie die Stärke einer einzelnen Legion gering ein, zumal da diese zahlenmäßig unvollständig war. Zwei Cohorten waren nämlich abgezogen worden, und mehrere Soldaten hatten sich einzeln mit dem Auftrag entfernt, für Nachschub zu sorgen.

(4) Außerdem glaubten sie, daß in diesem ungünstigen Gelände ihr Ansturm keinen Augenblick aufgehalten werden könne, wenn sie von den Bergen in das Tal herunterstürmten und dabei ihre Wurfgeschosse schleuderten.

(5) Hinzu kam die Kränkung, daß man ihnen ihre Kinder als Geiseln weggenommen hatte, und die Überzeugung, daß die Römer die Pässe der Alpen nicht zu besetzen versuchten, um Handelswege zu sichern, sondern um davon auf die Dauer Besitz zu ergreifen und der Provinz die benachbarten Gebiete einzugliedern.

 

Online gestellt von Hannes, am 15. 08. 2014 zuletzt geändert.