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Gaius Julius Caesar: De bello Gallico III, 18


Hac confirmata opinione timoris idoneum quendam hominem et callidum deligit, Gallum, ex iis quos auxilii causa secum habebat. Huic magnis praemiis pollicitationibusque persuadet uti ad hostes transeat, et quid fieri velit edocet. Qui ubi pro perfuga ad eos venit, timorem Romanorum proponit, quibus angustiis ipse Caesar a Venetis prematur docet, neque longius abesse quin proxima nocte Sabinus clam ex castris exercitum educat et ad Caesarem auxilii ferendi causa proficiscatur. Quod ubi auditum est, conclamant omnes occasionem negotii bene gerendi amittendam non esse: ad castra iri oportere. Multae res ad hoc consilium Gallos hortabantur: superiorum dierum Sabini cunctatio, perfugae confirmatio, inopia cibariorum, cui rei parum diligenter ab iis erat provisum, spes Venetici belli, et quod fere libenter homines id quod volunt credunt. His rebus adducti non prius Viridovicem reliquosque duces ex concilio dimittunt quam ab iis sit concessum arma uti capiant et ad castra contendant. Qua re concessa laeti, ut explorata victoria, sarmentis virgultisque collectis, quibus fossas Romanorum compleant, ad castra pergunt.
(1) Als sich der Eindruck von seiner Furcht verfestigt hatte, wählte Sabinus aus den gallischen Truppen, die er zur Unterstützung bei sich hatte, einen geeigneten, verschlagenen Mann aus.

(2) Diesen überredete er, gegen große Belohnung und Versprechungen, zum Feinde überzugehen, und erklärte ihm seine Absichten.

(3) Sobald der Gallier als Überläufer zu den Feinden gelangte, stellte er ihnen die Furcht der Römer vor Augen und erläuterte, vor welch schwierige Lage sich Caesar selbst durch den Angriff der Veneter gestellt sehe.

(4) Sabinus sei nahe daran, das Heer in der folgenden Nacht heimlich aus dem Lager wegzuführen und in Marsch zu setzen, um Caesar zu Hilfe zu kommen.

(5) Als die Feinde das hörten, riefen alle, eine solche Gelegenheit, ihr Vorhaben zu einem guten Ende zu bringen, dürften sie nicht vorbeigehen lassen; man müsse sofort zum Lager der Römer aufbrechen.

(6) Viele Umstände sprachen für diesen Plan der Gallier. Sabinus hatte sich in den vergangenen Tagen sehr zögernd verhaften, der Überläufer bestätigte seine Furcht, es fehlte ihnen auch an Lebensmitteln, da sie nicht gründlich genug dafür Vorsorge getroffen hatten. Hinzu kamen die Erwartungen, die der Krieg mit den Venetern weckte, und endlich der Umstand, daß die Menschen gewöhnlich gern glauben, was sie sich wünschen.

(7) All dies veranlaßte die Feinde dazu, Viridovix und die anderen Heerführer nicht eher aus der Versammlung fortzulassen, bis sie ihnen zugestanden hatten, zu den Waffen zu greifen und zum Lager der Römer zu eilen.

(8) Als sie ihnen die Einwilligung abgerungen hatten, sammelten sie voll Freude, als ob sie bereits den Sieg errungen hätten, Reisig und Zweige, um damit die römischen Lagergräben aufzufüllen. Dann brachen sie zum römischen Lager auf.

 

Online gestellt von Hannes, am 15. 08. 2014 zuletzt geändert.