Ad haec Ariovistus respondit: ius esse belli ut qui vicissent iis quos vicissent quem ad modum vellent imperarent. Item populum Romanum victis non ad alterius praescriptum, sed ad suum arbitrium imperare consuesse. Si ipse populo Romano non praescriberet quem ad modum suo iure uteretur, non oportere se a populo Romano in suo iure impediri. Haeduos sibi, quoniam belli fortunam temptassent et armis congressi ac superati essent, stipendiarios esse factos. Magnam Caesarem iniuriam facere, qui suo adventu vectigalia sibi deteriora faceret. Haeduis se obsides redditurum non esse neque his neque eorum sociis iniuria bellum inlaturum, si in eo manerent quod convenisset stipendiumque quotannis penderent; si id non fecissent, longe iis fraternum nomen populi Romani afuturum. Quod sibi Caesar denuntiaret se Haeduorum iniurias non neglecturum, neminem secum sine sua pernicie contendisse. Cum vellet, congrederetur: intellecturum quid invicti Germani, exercitatissimi in armis, qui inter annos XIIII tectum non subissent, virtute possent. | |
(1) Darauf antwortete Ariovist: Es sei Kriegsrecht, daß diejenigen, die gesiegt
hätten, denjenigen, die sie besiegt hätten, geböten, wie sie wollten;
ebenso pflege das römische Volk nicht nach der Vorschrift eines anderen,
sondern nach seinem eigenen Gutdünken zu gebieten.
(2) Wenn er selbst dem römischen Volke nicht vorschreibe, wie es sein Recht auszuüben habe, so dürfe er auch vom römischen Volke in seinem Rechte nicht gehindert werden. (3) Die Häduer seien ihm, da sie das Kriegsglück versucht und gekämpft
hätten und überwunden worden seien, (4) Cäsar begehe ein großes Unrecht, da er ihm wodurch seine Ankunft
die Steuereinkünfte geringer mache (schmälere). (5) Den Häduern werde er die Geiseln nicht zurückgeben, doch werde
er weder mit ihnen noch mit ihren Bundesgenossen zu Unrecht Krieg anfangen,
wenn sie bei dem verharrten, worüber man sich geeinigt habe, und ihm (6) Wenn Cäsar ihm ankündige, er werde Gewalttätigkeiten gegen die Häduer nicht ungeahndet lassen, (so möge er wissen,) noch niemand habe mit ihm ohne sein Verderben gekämpft. (7) Wenn er Lust habe, solle er nur kämpfen: erwerde merken, was unbesiegte Germanen, überaus in den Waffen geübt, die vierzehn Jahre lang unter kein Dach gekommen seien, durch Tapferkeit zu leisten vermochten. |