Proximo die instituto suo Caesar ex castris utrisque copias suas eduxit paulumque a maioribus castris progressus aciem instruxit hostibusque pugnandi potestatem fecit. Ubi ne tum quidem eos prodire intellexit, circiter meridiem exercitum in castra reduxit. Tum demum Ariovistus partem suarum copiarum, quae castra minora oppugnaret, misit. Acriter utrimque usque ad vesperum pugnatum est. Solis occasu suas copias Ariovistus multis et inlatis et acceptis vulneribus in castra reduxit. Cum ex captivis quaereret Caesar quam ob rem Ariovistus proelio non decertaret, hanc reperiebat causam, quod apud Germanos ea consuetudo esset ut matres familiae eorum sortibus et vaticinationibus declararent utrum proelium committi ex usu esset necne; eas ita dicere: non esse fas Germanos superare, si ante novam lunam proelio contendissent. | |
(1) Am folgenden Tage ließ Cäsar seiner Gewohnheit gemäß
seine Truppen aus beiden Lagern ausrücken und stellte sie, nachdem er ein
Stück vom größeren Lager vorgerückt war, in Schlachtordnung
auf und bot den Feinden Gelegenheit zum Kämpfen.
(2) Sobald er sah, daß sie auch jetzt nicht vorrückten, führte er gegen Mittag die Truppen in die Lager zurück. Jetzt erst schickte Ariovist einen Teil seiner Truppen vor, der das kleinere Lager angreifen sollte. Auf beiden Seiten kämpfte man erbittert bis zum Abend. (3) Bei Sonnenuntergang führte Ariovist, nachdem viele Wunden beigebracht und erlitten worden waren, seine Streitkräfte ins Lager zurück. (4) Als Cäsar die Gefangenen fragte, weshalb Ariovist keine Entscheidungsschlacht
liefere, erfuhr er das als Grund, daß bei den Germanen der Brauch herrsche,
daß ihre Familienmütter durch Losstäbchen und Weissagungen kund
täten, ob es von Vorteil sei, eine Schlacht zu liefern oder nicht; diese
sprächen folgendermaßen; es sei nicht göttliches Recht (der
Wille der Götter), daß die Germanen siegten, wenn sie sich vor dem
Neumonds in einen Kampf einließen. |