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Marcus Tullius Cicero: Pro Archia poeta, 08


Cum hic domicilium Romae multos iam annos haberet, professus est apud praetorem Q. Metellum familiarissimum suum. Si nihil aliud nisi de civitate ac lege dicimus, nihil dico amplius: causa dicta est. Quid enim horum infirmari, Grati, potest? Heracliaene esse tum ascriptum negabis? Adest vir summa auctoritate et religione et fide, M. Lucullus, qui se non opinari sed scire non audisse sed vidisse, non interfuisse sed egisse dicit. Adsunt Heraclienses legati, nobilissimi homines: huius iudici causa cum mandatis et cum publico testimonio; qui hunc ascriptum Heracliensem dicunt. Hic tu tabulas desideras Heracliensium publicas: quas Italico bello incenso tabulario interisse scimus omnis. Est ridiculum ad ea quae habemus nihil dicere, quaerere quae habere non possumus; et de hominum memoria tacere, litterarum memoriam flagitare; et, cum habeas amplissimi viri religionem, integerrimi municipi ius iurandum fidemque, ea quae depravari nullo modo possunt repudiare, tabulas, quas idem dicis solere corrumpi, desiderare.
Da dieser seinen Wohnsitz schon viele Jahre lang in Rom hatte, meldete er sich bei seinem Freund, dem Prätor Quintus Metellus. Wenn wir über nichts anderes als über die Bürgerschaft und das Gesetz sprechen, sage ich nichts mehr: Der Fall wurde besprochen. Was kann von dem entkräftet werden, Grattius? Wirst du leugnen, dass er damals in Heraclea dazugeschrieben wurde? Anwesend ist ein Mann von höchstem Ansehen und Anstand, Marcus Lucullus, der sagt, dass er es nicht glaube, sondern wisse, nicht gehört sondern gesehen habe, nicht dabeigewesen sondern es getan hat. Anwesend sind die Gesandten aus Heraclea, sehr vornehme Männer. Sie sind wegen dieser Verhandlung mit den Aufträgen und dem öffentlichen Zeugnus gekommen; sie sagen, dass damals als Bürger von Heraclea eingetragen wurde. Hier vermisst du die öffentlichen Listen der Bürger von Heraklea: Dass sie im italischen Krieg durch einen Brand des Archivs zerstört worden sind, wissen wir alle. Es ist lächerlich, zu dem, was wir haben, nichts zu sagen, und zu verlangen, was wir nicht haben. Ebenso über die Erinnerung der Menschen zu schweigen, das Zeugnis der Buchstaben zu fordern; und, obwohl du das Gewissen eines sehr bedeutenden Mannes, den Eidesschwur einer sehr aufrechten Bürgerschaft hast, alles, was auf keine Weise entkräftet werden kann, zurückzuweisen und die Tafeln, von denen du selbst sagst, dass sie im Normalfall fehlerhaft sind, zu vermissen. 

Online gestellt von Hannes, am 15. 08. 2014 zuletzt geändert.