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Marcus Tullius Cicero: Cato Maior de senectute, 80


Nec vero clarorum virorum post mortem honores permanerent, si nihil eorum ipsorum animi efficerent, quo diutius memoriam sui teneremus. Mihi quidem numquam persuaderi potuit animos, dum in corporibus essent mortalibus, vivere, cum excessissent ex eis, emori, nec vero tum animum esse insipientem, cum ex insipienti corpore evasisset, sed cum omni admixtione corporis liberatus purus et integer esse coepisset, tum esse sapientem. Atque etiam cum hominis natura morte dissolvitur, ceterarum rerum perspicuum est quo quaeque discedat; abeunt enim illuc omnia, unde orta sunt, animus autem solus nec cum adest nec cum discedit, apparet. Iam vero videtis nihil esse morti tam simile quam somnum.
Freilich bleiben die Ehren berühmter Männer nach dem Tod nicht, wenn sie nicht ihre Seelen selbst ausgeführt haben, wodurch wir ihre Erinnerung länger bewahren. Ich freilich konnte niemals davpn überzeugt werden, dass die Seelen, wenn sie in den sterblichen Körpern sind, leben, wenn sie aber aus ihnen herausgeangen sind, sterben. Und dass dann die Seele nicht unwissend ist, wenn sie aus einem unwissenden Körper hervorgegangen ist, sondern dass sie von jeder Vermischung des Körpers befreit rein und makellos zu sein beginnt und dann weise ist. Wenn aber freilich das Wesen des Menschen durch den Tod aufgelöst wird, ist es bezüglich der übrigen Dinge klar, wohin ein jedes auseiandergeht. Es gehen nämlich alle (Teile) dorthin zurück, woher sie entstnden sind, die Seele aber als einzige ist weder sichtbar, wenn sie da ist noch wenn sie weggeht. Ihr seht also, dass nichts dem Tod so ähnlich ist wie der Schlaf. 

Online gestellt von Hannes, am 15. 08. 2014 zuletzt geändert.