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Cornelius Nepos: Hannibal, 01


HANNIBAL, Hamilcaris filius, Carthaginiensis. Si verum est, quod nemo dubitat, ut populus Romanus omnes gentes virtute superarit, non est infitiandum Hannibalem tanto praestitisse ceteros imperatores prudentia, quanto populus Romanus antecedat fortitudine cunctas nationes. (2) Nam quotienscumque cum eo congressus est in Italia, semper discessit superior. Quod nisi domi civium suorum invidia debilitatus esset, Romanos videtur superare potuisse. Sed multorum obtrectatio devicit unius virtutem. (3) Hic autem velut hereditate relictum odium paternum erga Romanos sic conservavit, ut prius animam quam id deposuerit, qui quidem, cum patria pulsus esset et alienarum opum indigeret, numquam destiterit animo bellare cum Romanis.
HANNIBAL, der Sohn Hamilcars, war Karthager. Wenn wahr ist, was niemand bezweifelt, dass das römische Volk alle Völker an Tapferkeit übertroffen hat (vom Sinn sicher präsentisch!), ist nicht in Abrede zu stellen, dass Hannibal den übrigen Feldherren so sehr an Klugheit überlegen war wie das römische Volk alle Völker an Tüchtigkeit übertrifft. (2) Denn sooft man mit ihm in Italien kämpfte, ging er immer als Sieger hervor. Wenn er nicht in seiner Heimat durch den Neid seiner Mitbürger geschwächt worden wäre, scheint es, dass er die Römer hätte besiegen können. Aber die Mißgunst vieler besiegte die Tüchtigkeit eines Einzelnen. (3) Dieser jedoch bewahrte den wie durch eine Erbschaft hinterlassenen Hass des Vaters gegen die Römer so, dass er früher seine Seele als diesen (Hass) ablegte, und der sogar, als er aus seiner Heimat vertrieben worden war und fremder Mittel bedurfte, niemals davon abließ, in seinem Sinn mit den Römern Krieg zu führen. 

Online gestellt von Martin, am 15. 08. 2014 zuletzt geändert.