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Cornelius Nepos: Hannibal, 02


Nam ut omittam Philippum, quem absens hostem reddidit Romanis, omnium his temporibus potentissimus rex Antiochus fuit. Hunc tanta cupiditate incendit bellandi, ut usque a rubro mari arma conatus sit inferre Italiae. (2) Ad quem cum legati venissent Romani, qui de eius voluntate explorarent darentque operam, consiliis clandestinis ut Hannibalem in suspicionem regi adducerent, tamquam ab ipsis corruptus alia atque antea sentiret, neque id frustra fecissent idque Hannibal comperisset seque ab interioribus consiliis segregari vidisset, tempore dato adiit ad regem, (3) eique cum multa de fide sua et odio in Romanos commemorasset, hoc adiunxit: "Pater meus" inquit "Hamilcar puerulo me, utpote non amplius novem annos nato, in Hispaniam imperator proficiscens Carthagine, Iovi optimo maximo hostias immolavit. (4) Quae divina res dum conficiebatur, quaesivit a me, vellemne secum in castra proficisci. Id cum libenter accepissem atque ab eo petere coepissem, ne dubitaret ducere, tum ille "Faciam", inquit "si mihi fidem, quam postulo, dederis." Simul me ad aram adduxit, apud quam sacrificare instituerat, eamque ceteris remotis tenentem iurare iussit numquam me in amicitia cum Romanis fore. (5) Id ego ius iurandum patri datum usque ad hanc aetatem ita conservavi, ut nemini dubium esse debeat, quin reliquo tempore eadem mente sim futurus. (6) Quare, si quid amice de Romanis cogitabis, non imprudenter feceris, si me celaris; cum quidem bellum parabis, te ipsum frustraberis, si non me in eo principem posueris." Hac igitur, qua diximus, aetate cum patre in Hispaniam profectus est.
Denn um Philipp zu übergehen, den er in Abwesenheit zum Feind der Römer machte, war in dieser Zeit der mächtigste König von allen Antiochus. Diesen entflammte er mit einer so großen Begier zu kämpfen (Gerundium), dass er vom Roten Meer aus versuchte, Italien den Krieg zu erklären. (2) Als römische Gesandte zu ihm gekommen waren, die seine Absicht erkunden und durch geheime Ratschläge darauf achten sollten, dass sie Hannibal beim König in Verdacht bringen, als sei er von ihnen selbst bestochen worden, etwas anderes als vorher zu meinen, hatten sie das nicht vergeblich gemacht und Hannibal hatte es bemerkt und gesehen, dass er von vertraulicheren Beratungen ausgeschlossen wurde. (3) Zu gegebener Zeit trat er an den König heran, und als er ihn ausführlich an seine Treue und den Hass gegen die Römer erinnert hatte, fügte er das hinzu: "Mein Vater Hamilcar", sagte er, "brachte, als ich ein kleiner Bub war, nämlich nicht älter als neun Jahre, und er als Feldherr nach Spanien aufbrach, in Karthago dem Juppiter Optimus Maximus (Romanisierung ausländischer Kulte: es war natürlich ein einheimischer Gott, der in seiner Bedeutung lediglich IOM gleichgesetzt wird) ein Tieropfer dar. (4) Während diese göttliche Handlung ausgeführt wurde, fragte er mich, ob ich mit ihm ins Lager aufbrechen wolle. Weil ich das gerne angenommen und ihn zu bitten begonnen hatte, er solle nicht zögern mich mitzunehmen, sagte dann jeder: "Ich werde es machen, wenn du mir das Versprechen gegeben hast, das ich verlange". Zugleich führte er mich zum Altar, bei dem er zu opfern begonnen hatte, und diesen nach Entfernung aller haltend befahl er mir zu schwören, niemals in Freundschaft mit den Römern sein zu werden. (5) Ich habe diesen dem Vater geleisteten Eid bis in diese Zeit so bewahrt, dass niemand bezweifeln darf, dass ich in der übrigen Zeit von derselben Gesinnung sein werde. (6) Daher, wenn du in irgendeiner Form freundschaftlich gegenüber den Römern denkst, hast du nicht unklug gehandelt, wenn du es vor mir verbirgst; wenn du freilich einen Krieg vorbereitest, hintergehst du dich selbst, wenn du mich nicht darin zum obersten Feldherren machst". 

Online gestellt von Martin, am 15. 08. 2014 zuletzt geändert.