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P. Ovidius Naso: Metamorphosen X, 278 - 297


 ... amici numinis omen,
 flamma ter accensa est apicemque per aera duxit.
280      ut rediit, simulacra suae petit ille puellae
 incumbensque toro dedit oscula: visa tepere est;
 admovet os iterum, manibus quoque pectora temptat:
 temptatum mollescit ebur positoque rigore
 subsidit digitis ceditque, ut Hymettia sole
285   cera remollescit tractataque pollice multas
 flectitur in facies ipsoque fit utilis usu.
 dum stupet et dubie gaudet fallique veretur,
 rursus amans rursusque manu sua vota retractat.
 corpus erat! saliunt temptatae pollice venae.
290   tum vero Paphius plenissima concipit heros
 verba, quibus Veneri grates agat, oraque tandem
 ore suo non falsa premit, dataque oscula virgo
 sensit et erubuit timidumque ad lumina lumen
 attollens pariter cum caelo vidit amantem.
295      coniugio, quod fecit, adest dea, iamque coactis
 cornibus in plenum noviens lunaribus orbem
 illa Paphon genuit, de qua tenet insula nomen.
Als Zeichen der freundlichen Gottheit wurde die Flamme drei Mal entflammt und führte eine Spitze durch die Luft.
   Als er zurückkehrte, ging jeder zum Bild seines Mädchens, legte sich zu ihr aufs Bett und gab ihr Küsse: Sie schien warm zu sein. Er bewegt den Mund wiederum hinzu, betastet mit seinen Händen auch die Brüste: Das berührte Elfenbein wird weich, und nachdem es die Starrheit abgelegt hat, weicht vor den Fingern zurück und gibt nach, wie hymettisches Wachs durch die Sonne weich wird und, vom Daumen behandelt, in viele Gestalten geformt wird und durch den Gebrauch selbst nützlich wird. Während er staunt und sich zweifelnd freut und fürchtet sich zu täuschen, berührt der Liebende mit der Hand wieder und wieder sein Gelübde: Es war ein Körper! Es pochen die mit dem Daumen berührten Venen. Dann freilich beginnt der paphische Held die vollsten Worte zu sprechen, in denen er Venus dankt. Den Mund, der endlich nicht (mehr) täuscht, presst er mit dem seinen, gibt ihr Küsse und die junge Frau fühlte sie und errötete und als sie ihre Lichter (Augen) zum scheuen Licht erhob, sah sie zugleich mit dem Himmel den Liebenden.
   Bei der Ehe, die sie schuf, ist die Göttin zugegen, und nachdem die Mondhörner neun Mal zu einem vollen Kreis zusammgengekommen waren, gebar jene Paphos, von der die Insel den Namen trägt.
 

Online gestellt von Martin, am 15. 08. 2014 zuletzt geändert.