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Phaedrus: Fabulae 1, 03


Graculus superbus et pavo:
 Ne gloriari libeat alienis bonis,
 suoque potius habitu vitam degere,
 Aesopus nobis hoc exemplum prodidit.
 Tumens inani graculus superbia
5   pinnas, pavoni quae deciderant, sustulit,
 seque exornavit. Deinde, contemnens suos
 immiscet se ut pavonum formoso gregi.
 illi impudenti pinnas eripiunt avi,
 fugantque rostris. Male mulcatus graculus
10   redire maerens coepit ad proprium genus,
 a quo repulsus tristem sustinuit notam.
 Tum quidam ex illis, quos prius despexerat:
 "Contentus nostris si fuisses sedibus
 et quod Natura dederat voluisses pati,
15   nec illam expertus esses contumeliam
 nec hanc repulsam tua sentiret calamitas."
Die stolze Krähe und der Pfau: Damit es nicht beliebt, sich fremder Güter zu rühmen und das Leben lieber mit seinen Aussehen zu verbringen, überlieferte uns Äsop dieses Beispiel: Die sich durch unnützen Stolz aufblasende Krähe hob die Federn, welche dem Pfau heruntergefallen waren, auf und schmückte sich (damit). Dann verachtet sie ihre Artgenossen und mischt sich unter die schöne Schar der Pfauen. Jene entreißen dem schamlosen Vogel die Federn und vertrieben ihn mitden Schnäbeln. Die böse misshandelte Krähe begann betrübt zu ihren eigenen Artgenossen zurückzugehen, von denen sie zurückgewiesen und sie heftig beschimpft wurde. Da sagte eine von ihnen, die sie früher verachtet hat: "Wenn du mit unseren Plätzen zufrieden gewesen wärst, und du hättest ertragen wollen, was dir die Natur gegeben hatte, hättest du weder diese Schmach erfahren, noch hätte dein Unglück die Zurückweisung gespürt." 

Online gestellt von Martin, am 15. 08. 2014 zuletzt geändert.