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Phaedrus: Fabulae 1, 12


Cervus ad fontem:
 Laudatis utiliora quae contempseris,
 saepe inveniri testis haec narratio est.
 Ad fontem cervus, cum bibisset, restitit,
 et in liquore vidit effigiem suam.
5   Ibi dum ramosa mirans laudat cornua
 crurumque nimiam tenuitatem vituperat,
 venantum subito vocibus conterritus,
 per campum fugere coepit, et cursu levi
 canes elusit. Silva tum excepit ferum;
10   in qua retentis impeditus cornibus
 lacerari coepit morsibus saevis canum.
 Tum moriens edidisse vocem hanc dicitur:
 "O me infelicem, qui nunc demum intellego,
 utilia mihi quam fuerint quae despexeram,
10   et, quae laudaram, quantum luctus habuerint."
Der Hirsch bei der Quelle: Diese Erzählung ist Zeuge dafür, daß oft das, was du verachtet hast, sich als nützlicher herausstellt das das, was gelobt wurde. Ein Hirsch blieb an einer Quelle stehen, nachdem er getrunken hatte, und sah im Wasser sah sein Bild. Dort lobte er dort staunend das astreiche Geweih und er tadelte die zu gro?e Zartheit der Beine; plötzlich begann er, durch Stimmen von jagenden (Hunden) in Schrecken versetzt, über das Feld zu flüchten und trieb mit schnellem Lauf sein Spiel mit den Hunden. Dann nahm der Wald das wilde Tier auf, in dem er, durch sein zurückgehaltenes Geweih, von den wilden Bissen der Hunde zerfleischt zu werden begann. Man sagt, daß er sterbend diesen Ausspruch getan haben soll: "O ich Unglücklicher! Warum sehe ich erst jetzt ein: Wie habe ich verachtet, was mir nützlich war, und wie große Trauer brachte (hatte), was ich das gelobt habe." 

Online gestellt von Martin, am 15. 08. 2014 zuletzt geändert.