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C. Plinius Secundus: Epistulae 01, 03


C. Plinius Caninio Rufo suo s.
(1) Quid agit Comum, tuae meaeque deliciae? Quid suburbanum amoenissimum, quid illa porticus verna semper, quid platanon opacissimus, quid euripus vridis et gemmeus, quid subiectus et serviens lacus, quid illa mollis et tamen solida gestatio, quid balineum illud quod plurimus sol implet et circumit, quid triclinia illa popularia illa paucorum, quid cubicula diurna nocturna? Possident te et per uices partiuntur? (2) An, ut solebas, intentione rei familiaris obeundae crebris excursionibus avocaris? Si possident, felix beatusque es; si minus, "unus e multis". (3) Quin tu - tempus enim - humiles et sordidas curas aliis mandas, et ipse te in alto isto pinguique secessu studiis asseris? Hoc sit negotium tuum, hoc otium; hic labor, haec quies; in his vigilia, in his etiam somnus reponatur. (4) Effinge aliquid et excude, quod sit perpetuo tuum. Nam reliqua rerum tuarum post te alium atque alium dominum sortientur, hoc numquam tuum desinet esse si semel coeperit. (5) Scio quem animum, quod horter ingenium; tu modo enitere ut tibi ipse sis tanti, quanti uideberis aliis si tibi fueris. Vale.
Gaius Plinius grüßt seinen Caninius Rufus: (1) Was macht Comum, was dein und mein Kleinod? Was das sehr liebliche Landgut vor der Stadt, was jene immer frühlungshafte Säulenhalle, was der sehr schattige Plantanenwald, was der grüne und wie von Edelsteinen schimmernde Wassergraben, was der darunter liegende, nützliche See, was jene zarte und dennoch feste Weg, was jenes Bad, das am meisten die Sonne erfüllt und umkreist, was die Liegen, die von vielen, und was die, die von wenigen besucht werden, was die Zimmer für den Tag und die Nacht? Besitzen sie dich und teilen dich abwechselnd? (2) Oder, wie du es gewohnt bist, wirst du aufgrund der Beschäftigung mit deinem Vermögen auf häufigen Reisen weggerufen? Wenn sie dich in Beschlag nehmen, bist du glügklich. Wenn nicht, bist du „einer von vielen“. (3) Warum aber – es ist Zeit – vertraust du die niedrigen und unehrenhaften Sorgen nicht anderen an und widmest dich in diesem ergiebign und tiefen Rückzug den Studien? Das soll deine Aufgabe sein, das deine Freizeit. Das die Mühe, das die Ruhe; daraus soll das Wachen bestehen, daraus sogar der Schlaf. (4) Erfinde etwas und nimm dir das heraus, was für immer dein ist. Denn der Rest deiner Dinge wird nach dir für immer andere Herrn ausgelost werden, dieses aber wird niemals aufhören dir zu gehören, wenn es einmal begonnen hat, dir zu gehören. (5) Ich weiß, welche Einstellung, welche Begabung ich ermutige. Du strenge dich an, dass du dir selbst so viel wert bist, wie viel du anderen scheinst, wenn du es für dich selbst gewesen bist. Leb wohl!  

Online gestellt von Martin, am 15. 08. 2014 zuletzt geändert.