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C. Sallustius Crispus: De coniuratione Catilinae, 06


Urbem Romam, sicuti ego accepi, condidere atque habuere initio Troiani, qui Aenea duce profugi sedibus incertis vagabantur, et cum his Aborigines, genus hominum agreste, sine legibus, sine imperio, liberum atque solutum. Hi postquam in una moenia convenere, dispari genere, dissimili lingua, alius alio more viventes, incredibile memoratu est quam facile coaluerint: ita brevi multitudo diversa atque vaga concordia civitas facta erat. Sed postquam res eorum civibus moribus agris aucta satis prospera satisque pollens videbatur, sicuti pleraque mortalium habentur, invidia ex opulentia orta est. Igitur reges populique finitimi bello temptare, pauci ex amicis auxilio esse: nam ceteri metu perculsi a periculis aberant. At Romani domi militiaeque intenti festinare, parare, alius alium hortari, hostibus obviam ire, libertatem patriam parentisque armis tegere. Post ubi pericula virtute propulerant, sociis atque amicis auxilia portabant, magisque dandis quam accipiendis beneficiis amicitias parabant. Imperium legitimum, nomen imperi regium habebant. Delecti, quibus corpus annis infirmum, ingenium sapientia validum erat, rei publicae consultabant: hi vel aetate vel curae similitudine patres appellabantur. Post ubi regium imperium, quod initio conservandae libertatis atque augendae rei publicae fuerat, in superbiam dominationemque se convertit, immutato more annua imperia binosque imperatores sibi fecere: eo modo minime posse putabant per licentiam insolescere animum humanum.
Die Stadt Rom haben, wie ich erfahren habe, am Anfang die Trojaner gegründet und besessen, die unter der Führung des Aeneas als Flüchtlinge mit unsicheren Wohnsitzen umherstrefeten, und mit ihnen Ureinwohner, ein Bauernvolk ohne Gesetze, ohne Herrschaft, frei und ungebunden. Nachdem diese innerhalb einer Mauer zusammengekommen waren, von unterschiedlicher Abstammung, verschiedener Sprache, jeder nach einem anderen Brauch lebend, ist es unglaublich zu erwähnen, wie leicht sie zusammenwuchsen: So wurde innerhalb kurzer Zeit aus der verschiedenen und umherstreifenden Menge durch Eintracht eine Bürgerschaft. Aber nachdem ihr Vermögen an Bürger, Sitten und Äcker vergrößert, ausreichend wohlhabend und stark schien, wie es sich meistens bei den Menschen verhält, entstand Neid aufgrund des Reichtums. Daher erprobten sie die benachbarten Könige und Völker sie im Krieg, und nur wenige von den Verbündeten kamen ihnen zur Hilfe. Denn die Übrigen blieben aus Furcht den Gefahren fern. Aber die Römer bemühten sich im Frieden und im Krieg angespannt, beeilten sich, trafen Vorkehrungen, einer feuere den anderen an, man trat dem Feind entgegen, beschützte Freiheit, Heimat und Eltern mit den Waffen. Nachdem sie die Gefahren durch Tüchtigkeit abgewendet hatten, brachten sie ihren Verbündeten und Freunden Hilfe und schufen sich dadurch, dass sie mehr Wohltaten gaben als annahmen, Freundschaften. Sie hatten eine rechtmäßige Herrschaft und der Name ihrer Herrschaft war das Königreich. Ausgewählte Männer, die einen aufgrund der Jahre schwachen Körper hatten, deren Begabung aber durch Klugheit stark war, kümmerten sich um den Staat; diese wurden entweder aufgrund ihres Alters oder wegen der Ähnlichkeit der Sorge "Väter" genannt. Später, als sich das Königreich, dass am Anfang der Bewahrung der Freiheit und der Vergrößerung des Staates wegen bestanden hatte, in eine hochmütige Gewaltherrschaft gewandelt hatte, wählten sie nach einer Veränderung der Verfassung jährlich wechselnde Oberbeamte und je zwei Herrscher. Auf diese Weise, meinten sie, könne am wenigsetn durch Zügellosigkeit der menschliche Geist übermütig werden. 

Online gestellt von Martin, am 15. 08. 2014 zuletzt geändert.