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Inzwischen bemerkte Neptun, dass das Meer unter lautem Getöse in Aufruhr gebracht wurde, ein Sturm losgelassen worden war und dass die stehenden Gewässer vom tiefsten Grund emporgeströmt waren; und sehr aufgebracht erhob er sein ruhiges Haupt aus dem Kamm einer Welle und blickte auf die hohe See hinaus. Da sieht er, dass die Flotte des Aeneas über das ganze Meer verstreut war und dass die Trojaner von den Fluten und vom Einsturz des Himmelsgewölies bedrängt waren; auch blieben dem Bruder nicht die List und die Wutanfällle der Juno verborgen. Er ruft Eurus und Zephyrus zu sich und spricht daraufhin folgendes: "Erfüllte euch so gro?es Vertrauen in eure Abstammung? Wagt ihr es schon, ihr Winde, den Himmel und die Erde durcheinander zu bringen ohne meine Zustimmung und so gro?e Wassermassen aufzutürmen? Na, ich werd' euch ... ? Aber es ist besser (jetzt wichtiger), die aufgewühlten Fluten zu besänftigen. Ein nächstes Mal werdet ihr mir nicht mit einer ?hnlichen Strafe eure Verbrechen büßen. Beschleunigt eure Flucht (verschwindet schleunigst) und sagt dies eurem König: nicht jenem wurde die Herrschaft über das Meer und der grimmige Dreizack durch das Schicksal verliehen sondern mir. Jener bewohnt eine ungeheure Felsenburg, eure Behausung, o Eurus; mag Aeolus in seinem Palast sich brüsten und dort mag er herrschen, wenn der Kerker der Winde geschlossen ist." So sprach er und schneller als das Wort besänftigt er das angeschwollene Meer, schlägt die zusammengeballten Wolken in die Flucht und führt die Sonne zurück. Cymothoë und Triton strengen sich gleichzeitig an und sto?en die Schiffe von der spitzen Felsklippe herab; Er selbst (Neptun) hebt die Schiffe mit seinem Dreizack, beseitigt die gewaltigen Sandbänke, glättet das Meer und gleitet mit seinem leichten Wagen über die Wellenkämme. |