leidige akzent-frage

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leidige akzent-frage

Beitragvon Sacerdos Viae » Mo 21. Jul 2003, 19:41

Kann man allgemeingültig sagen, daß der Akut auf der langen vorletzten Silbe zu einem Zirkumflex wird, wenn die letzte Silbe kurz wird?
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Beitragvon Clemens » Mo 21. Jul 2003, 20:02

Die Grammatik von Bornemann und Risch gibt dazu folgende Regel her (§9, 4.):

Ein betonter langer Vokal (od. Diphthong) in zweitletzter Silbe muss den Zirkumflex haben, wenn der Vokal der Endsilbe kurz ist...
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Beitragvon Platon » Mo 21. Jul 2003, 20:20

Ein betonter langer Vokal


Da liegt der Haken...

Das lässt sich nicht allgemein so sagen, denn es ist schlichtweg falsch, z.B. [greek]abiwtos, eurhma[/greek]
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Beitragvon Clemens » Mo 21. Jul 2003, 21:37

Naja, es ist irgendwie logisch, dass das Wort wieder ein proparoxytonon *mitfremdwörternumsichwirft* :D wird, wenn es das auch im Nominativ ist...
Ich habe nur an ein ursprüngliches properispomenon gedacht - Schande über mich...:sad:
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Beitragvon Sacerdos Viae » Mo 21. Jul 2003, 22:35

Die Antwort auf meine Frage lautet also ja?

P.S. Für wie bedenklich haltet ihr es, das Omega wie ein langes o im deutschen ( etwa in Soße) auszusprechen? Das ist zwar nicht richtig, aber es erleichtert dei Unterscheidung zwischen Omega und Omikron.
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Beitragvon Clemens » Di 22. Jul 2003, 00:04

...wie es aussieht, leider nein...:)
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Beitragvon Platon » Di 22. Jul 2003, 09:14

Für wie bedenklich haltet ihr es, das Omega wie ein langes o im deutschen ( etwa in Soße) auszusprechen? Das ist zwar nicht richtig, aber es erleichtert dei Unterscheidung zwischen Omega und Omikron.


Wie in "Soße" würde ich es nicht aussprechen, ich zumindest habe gelernt, das Omega weit offen auszusprechen, wie engl. claw, raw, Shaw.

Wie spricht man es denn in der Schule aus (hatte leider kein Griechisch in der Schule), etwa kein Unterschied zwischen Omikron und Omega? :-o
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Beitragvon Clemens » Di 22. Jul 2003, 09:32

Wenn wir schon beim Thema sind...wie sprecht ihr an der Uni denn [greek]f, c, q[/greek] aus. Streng als p, k, t mit nachstürzendem Hauchlaut, oder seid ihr da inkonsequent?
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Beitragvon Platon » Di 22. Jul 2003, 09:41

Ich persönlich spreche die Konsonanten alle "spätaltertümlich" (also stimmloses th, f, ch) aus, liegt aber wohl auch daran, daß ich meinen ersten Griechischkurs an der Uni bei 'nem Italiener gemacht hab.

Ansonsten gibt es eigentlich zwei Hauptaussprachevarianten an der Uni, eben die "inkonsequente" Schulaussprache und die möglichst "konsequente".
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Beitragvon Clemens » Di 22. Jul 2003, 10:16

...und wie sieht es mit den Diphthongen aus? Bei eu beispielsweise gibt es ja auch mehrere Möglichkeiten...:)
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Beitragvon Platon » Di 22. Jul 2003, 10:29

Bei den Kurzdiphtongen spreche ich "ou" als (mehr der weniger langes) "u" aus, "eu" wie "e + kurzes u", "ei" wie im Ausruf "ey!", "ai", "au", "oi" wie im Dt..
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Beitragvon Clemens » Di 22. Jul 2003, 11:14

Danke :)

Ansonsten gibt es eigentlich zwei Hauptaussprachevarianten an der Uni, eben die "inkonsequente" Schulaussprache und die möglichst "konsequente".


Irgendwie klingt das so, als würde es jeder aussprechen wie es ihm gerade gefällt - Unibetrieb eben :D

Zu welcher der beidern Hauptgruppen zählst du dich denn?
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Beitragvon Sacerdos Viae » Di 22. Jul 2003, 11:15

Clemens hat geschrieben:Streng als p, k, t mit nachstürzendem Hauchlaut, oder seid ihr da inkonsequent?


Ehrlich gesagt habe ich keinen Schimmer, wie p,k,t mit einem nachstürzenden(?) Hauchlaut klingen mögen.
Habt ihr einen RAt, wie ich zumindest versuchen kann, diese Konsonanten zu bilden?

DAs mit dem Omega hatte ich mir fälschlicherweise angewöhnt.
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Beitragvon Platon » Di 22. Jul 2003, 11:38

Habt ihr einen RAt, wie ich zumindest versuchen kann, diese Konsonanten zu bilden?


oje, na, ich versuch's mal: sprich doch einfach ein paar mal das deutsche Wort "Kuh" vor dich hin und versuche dann, das "u" so kurz wie möglich zu halten, bis es verschwindet (der stimmhafte Hauchlaut wird dann zu einem stimmlosen), das dürfte dem Gemeinten ziemlich nahe kommen.

ansonsten: http://www.oeaw.ac.at/kal/agp/ (v.a. im "Symposion" bei [greek]efhsa[/greek] hört man ziemlich deutlich, was gemeint ist.
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Beitragvon Clemens » Di 22. Jul 2003, 13:11

Ich muss allerdings sagen, dass ich sowieso ein wenig zweifle, dass es sonderlich sinnvoll ist, zu versuchen das Griechische originalgetreu auszusprechen und dabei auf den musikalischen Akzent zu vergessen - und da der sowieso für uns ziemlich schwierig ist, glaube ich, dass es kein Weltuntergang ist, wenn du einige Buchstaben "falsch" aussprichst - selbst wenn du sie richtig aussprichst, aber die Wörter immer noch mit dem "stressed accent" betonst, ist es noch nicht richtig...:)
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