Passive Aoriste mit intransitiver Bedeutung

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Passive Aoriste mit intransitiver Bedeutung

Beitragvon Clemens » Di 9. Sep 2003, 17:08

Hi,

nehmen wir beispielsweise das Verb [unicode]φοβέω[/unicode] erschrecken (trans.)
Das Medium [unicode]φοβέομαι[/unicode] bedeutet also ich erschrecke (intr.), ich fürchte mich.
Gibt es dazu aber auch ein Passiv ich werde erschreckt? Wenn ja, gibt es dazu dann auch einen Aorist - schließlich nimmt das mediale [unicode]φοβέομαι[/unicode] ja die passiven Aoristformen in Beschlag. Wenn nein, wie würde dieser passive Sachverhalt dann ausgedrückt?

Danke im Voraus :)

Clemens
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Beitragvon Juergen » Di 9. Sep 2003, 17:48

Ich vermute, es läßt sich nur durch eine entsprechende Präposition nebst Objekt (hypo + Genitiv) deutlich machen. :?
Juergen
 

Beitragvon Platon » Di 9. Sep 2003, 20:31

Das Medium deckt ja eh schon beides ab, man fürchtet sich eben nur vor etwas, wenn es einen erschreckt... üblich ist übrigens [unicode]φοβεῖσθαι τινά[/unicode] als "sich fürchten vor jem."
Platon
 

Beitragvon Clemens » Di 9. Sep 2003, 20:35

Danke...:)
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Beitragvon Platon » Di 9. Sep 2003, 20:48

Englische Wörterbücher machen das übrigens besser... "to be seized with fear, be affrighted"
Platon
 

Beitragvon Clemens » Di 9. Sep 2003, 21:16

Wenn wir schon beim Thema sind:

Auch [unicode]πειράω[/unicode] gehört ja zu diesen Verben. Also sollte der mediale Aorist [unicode]ἐπειράθην[/unicode] sein. Schön und gut, nur warum findet man im Wörterbuch auch [unicode]ἐπειρασάμην[/unicode], und noch viel wichtiger: Warum widmet die Grammatik diesem Umstand nicht zumindest eine Anmerkung? :verwirrt:
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Beitragvon Juergen » Di 9. Sep 2003, 21:37

[unicode]Von πειράω gibt es doch:
Aor. Med. ἐπειρασάμεν und
Aor. Pass. ἐπειράϑην
oder sehe ich das falsch?
[/unicode]
Juergen
 

Beitragvon Platon » Di 9. Sep 2003, 22:05

von [unicode]πειράομαι[/unicode] existieren einfach zwei Aoriste, nämlich [unicode]ἐπειρασάμην[/unicode] und [unicode]ἐπειράθην[/unicode] (EDIT: sorry, hatte mich vertippt :-o), wobei letzterer auch passive Bedeutung haben kann.

Dass man beim Schreiben einer möglichst kompakten Grammatik nicht alle Phänomene ausführlich erläutern kann und will, sondern lediglich Strukturen und Gesetzmäßigkeiten aufzeigen und lernbar machen, ist nun einmal der Nachteil(?) einer Schulgrammatik.
Zuletzt geändert von Platon am Di 9. Sep 2003, 22:19, insgesamt 1-mal geändert.
Platon
 

Beitragvon Juergen » Di 9. Sep 2003, 22:11

Platon hat geschrieben:von [unicode]πειράομαι[/unicode] existieren einfach zwei Aoriste, nämlich [unicode]ἐπειρασάμην[/unicode] und [unicode]ἐπειρήθην[/unicode] ...


[unicode]Auch hier gilt die ARIE-Regel:
also: ἐπειρϑην

Oder ?
[/unicode]
Juergen
 

Beitragvon Clemens » Di 9. Sep 2003, 22:20

Generell hast du Recht, allerdings muss ich sagen, dass ich es nicht als zu besonders für eine Grammatik diesen Umfangs ansehe - wenn man sich die restlichen Anmerkungen zu diesem Kapitel bei BR ansieht, ist es jedenfalls schon auch erwähnenswert...und hey du kannst mir auch gerne Kühner-Gerth oder Schwyzer-Debrunner finanzieren...:D

(Allerdings würde ich es darin wahrscheinlich auch nicht finden...cf. [unicode]ἔστιν[/unicode]...:huh:)
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Beitragvon Platon » Di 9. Sep 2003, 22:28

@Jürgen

kann ja mal passieren :sleep:

@Clemens

Wieso? die Dinge, bei denen man besonders vorsichtig sein muss, sind doch aufgeführt (,damit man den passiven Aorist eben meistens nicht als Passiv übersetzt), der mediale Aorist ist ja eindeutig als solcher zu erkennen, auch wenn er nicht extra aufgeführt ist.
Platon
 

Beitragvon Clemens » Di 9. Sep 2003, 22:36

Bei mir :D erzeugt das Verwirrung, und da ich (leider) keinen Griechischlehrer in Reichweite habe, möchte ich solche Dinge erwähnt haben. (Allerdings bin ich mir natürlich bewusst, dass ich nicht zur primären Zielgruppe dieses Werks gehöre...)
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