Aussprache

Für alle Fragen rund um Griechisch in der Schule und im Alltag

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Aussprache

Beitragvon Merkur » Do 2. Okt 2003, 18:44

Hallo!

Könnte mir bitte jemand folgende Wörter in der Lautschrift angeben (ich möchte mir nämlich gleich von anfang an die „richtige“ aussprache, d.h. die aus der klassischen Zeit, angewöhnen)

Bei mir funktioniert dieser griechischfont nicht (ich glaub ich bin zu blöd dafür :cry: ) ich hoffe ich könnte es trotzdem entziffern...
[unicode]ὁ θάνατος[/unicode]
[unicode]θαυμάζω[/unicode]
[unicode]ἀκούω[/unicode]
[unicode]ὁ οἶκος[/unicode]
[unicode]καί[/unicode]
[unicode]ὁ μῦθος[/unicode]
[unicode]ἁρπάζω[/unicode]
[unicode]φυλάττω[/unicode]
[unicode]πείθω[/unicode]
[unicode]ἐκεῖ[/unicode]
[unicode]σπεύδω[/unicode]
[unicode]μή[/unicode]
[unicode]συμβουλεύω[/unicode]


Danke!
---------------------------------------------------------------
Ich war so frei...

Clemens :)
Merkur
 

Beitragvon Parmenides » Do 2. Okt 2003, 19:34

Setzt du die Akzente auch melodisch um?
Parmenides
 

Beitragvon Merkur » Do 2. Okt 2003, 19:35

keine ahnung... ich fang erst an. bin dabei meine ersten 20 vokabel zu lernen
Merkur
 

Beitragvon Merkur » Fr 3. Okt 2003, 16:13

Bitte :cry: :D
Merkur
 

Beitragvon Merkur » Sa 4. Okt 2003, 21:22

Bitte!

Ich hab mir diese Seite durchgelesen. Weiß aber immer noch nicht, wie das jetzt in der Praxis umgesetzt werden soll. Ich habe besonders Probleme bei Vokalen, bei "Vokalhäufungen" und bei den ph, th, usw.


Also. erbarmet euch meiner! :cry: :help: :huepf:
Merkur
 

Beitragvon Clemens » Sa 4. Okt 2003, 22:10

Meine Theorie ist, dass sich Platon ein verlängertes, freies Wochenende gönnt - also Geduld...;-)

Mit ph, th, ch solltest du eigentlich keine großen Probleme haben, schließlich werden sie wie die harten deutschen Buchstaben p, t, k gesprochen.
Das schwierigste, und meiner bescheidenen Meinung nach allein beinahe unmöglich zu erlernende, dürfte der musikalische Akzent sein. Wenn einem niemand zuhört, der weiß wie's klingen muss, ist man wohl ziemlich aufgeschmissen, wenn man sich irgendwo nicht sicher ist...

Clemens :)
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Beitragvon Juergen » So 5. Okt 2003, 10:10

Man spricht es, wie es geschrieben steht. Lautschrift müßte zwar mit Unicode auch gehen, aber ich schreibe mal dt. Buchstaben für die Aussprache:
[unicode]ὁ θάνατος - ho tánatos
θαυμάζω - taumázō
ἀκούω - akú'ō
ὁ οἶκος - oíkos
καί - kai
ὁ μῦθος - ho mütos
ἁρπάζω - arpázō
φυλάττω - füláttō
πείθω - peítō
ἐκεῖ - ekei
σπεύδωμή - speúdō
μή - mä
συμβουλεύω -sümbouleúō
[/unicode]
Juergen
 

Beitragvon Merkur » So 5. Okt 2003, 12:10

Danke!
Aber auf der einen Seite steht doch, dass "ü" den lautwert "ü" erst später bekam ??
Ich versteh gar nichts mehr :cry: :nixweiss:
Merkur
 

Beitragvon Platon » So 5. Okt 2003, 12:28

Meine Theorie ist, dass sich Platon ein verlängertes, freies Wochenende gönnt


exakt... :D

@Merkur

im Attischen ging die Aussprache des "[unicode]y[/unicode]" bereits im 5. Jh. von "u" zu "ü" über

Wir sollten mal 'ne Ausspracheübersicht zusammenbasteln, weil dieses Thema ja doch immer wieder kommt :hammer:
Platon
 

Beitragvon Merkur » So 5. Okt 2003, 12:32

Platon hat geschrieben:
Wir sollten mal 'ne Ausspracheübersicht zusammenbasteln, weil dieses Thema ja doch immer wieder kommt :hammer:

:huepf: :klatsch: :band:
Merkur
 

Beitragvon Platon » So 5. Okt 2003, 12:51

Die Vokale ([unicode]τὰ φωνήεντα[/unicode])

Das (Alt-)Griechische kennt sieben Vokale: [unicode]α, ε, η, ι, ο, υ, ω[/unicode]

[unicode]α[/unicode]: lang oder kurz

[unicode]ε[/unicode]: immer kurz, geschlossen, zum "i" hinneigend

[unicode]η[/unicode]: immer lang, offen, zum "a" hinneigend, "ä"

[unicode]ι[/unicode]: lang oder kurz, immer Vokal "i", nie Konsonant "j" (i. Ggstz. z. Lateinischen)

[unicode]ο[/unicode]: immer kurz, geschlossen, zum u hinnneigend

[unicode]ω[/unicode]: immer lang, offen, zum a hinneigend (wie in engl. "raw" und "law", Schulaussprache: langes "o")

[unicode]υ[/unicode]: lang oder kurz, ursprünglich nicht "ü"sondern "u", Wandel im 5.Jh.v.Chr., üblicherweise: "ü"
Platon
 

Beitragvon Platon » So 5. Okt 2003, 13:24

Die Diphtonge ([unicode]αἱ δίφτογγοι[/unicode], "Doppellaute")

1. Kurzdiphtonge

Verbindung der kurzen Vokale mit [unicode]ι[/unicode] bzw. [unicode]υ[/unicode]

[unicode]αι[/unicode]: a+i (erst später zu "ä")

[unicode]ει[/unicode]: e+i (nicht wie dt. "Weise" (=ai))

[unicode]οι[/unicode]: o+i (im Lat. und Dt. später zu "ö", siehe [unicode]Φοῖβος[/unicode] = "Phöbus"

[unicode]υι[/unicode]: ü+i

[unicode]αυ[/unicode]: a+u ([unicode]υ[/unicode] bewahrt seinen Lautwert als "u", nicht "ü")

[unicode]ευ[/unicode]: e+u (siehe "[unicode]αυ[/unicode]")

[unicode]ου[/unicode]: langes "u"

2. Die Langdiphtonge

Verbindung der langen Vokale mit [unicode]ι[/unicode] bzw. [unicode]υ[/unicode]

Langer Vokal überwiegt --> Verstummen d. zweiten Bestandteils (Ausnahme: [unicode]ηυ[/unicode], sprich "ä"+"u") --> Iota wird als sog. "iota subscriptum" ([unicode]ᾳ, ῳ, ῃ[/unicode]) bei kleinen Buchstaben unter den betreffenden geschrieben, bei großen danebengeschrieben "iota adscriptum" (z.B. [unicode]Ἅιδης[/unicode], sprich "hádäs"), ist aber ohne Lautwert
Platon
 

Beitragvon Platon » So 5. Okt 2003, 13:51

Die Konsonanten ([unicode]τὰ σύμφωνα[/unicode])

im Unterschied zum Deutschen:

[unicode]π,τ,κ[/unicode]: Aussprache ohne Hauch (in etwa, wie frz. p, t, c vor a, o, u) nicht wie im Dt. "Panzer", "Tauchen", "Kanne" (="p+hanzer", "t+hauchen", "k+hanne")

[unicode]φ,θ,χ[/unicode]: Aussprache mit Hauch, also p+h, t+h, k+h (siehe Bsp. oben) --> Schulaussprache inkonsequent, weil [unicode]φ[/unicode] als "f" und [unicode]χ[/unicode] als "ch"

Konsonantenverbindungen:

[unicode]σχ[/unicode]: nicht "sch", sondern s+kh

[unicode]στ[/unicode]: immer s+t, nie "scht" wie in "Stein"

Bei Verbindung von [unicode]γ[/unicode] und [unicode]γ, κ, χ, ξ[/unicode] wird wie im Dt. bei "Dank" und "Enge" (das erste) [unicode]γ[/unicode] als "ng" wiedergegeben.

[unicode]ψ, ζ, ξ[/unicode] als p+s, t+s (ursprgl. s+d), k+s
Platon
 

Beitragvon Platon » So 5. Okt 2003, 14:05

Die Spiritus ("Hauchzeichen")

Hauchlaut "h" im Anlaut (bei Vokalen) gekennzeichnet durch "spiritus asper" (= "[unicode]῾[/unicode]"), fehlender Hauchlaut durch "spiritus lenis" (= "[unicode]᾿[/unicode]"), bei Kleinbuchstaben über dem betreffenden (z.B. [unicode]ἔχω[/unicode]), bei Großbuchstaben vor dem betreffenden (z.B. [unicode]Ὅμηρος[/unicode]).

Außer den Vokalen trägt auch [unicode]ῥ[/unicode] im Anlaut immer einen Spiritus und zwar den "spiritus asper" (siehe die Wiedergabe der gr. Fremdwörter im Dt.: [unicode]Ῥόδος[/unicode] = Rhodos)
Platon
 

Beitragvon Platon » So 5. Okt 2003, 14:07

*schwitz*
Platon
 

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