Gerecht ist...

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Gerecht ist...

Beitragvon Parmenides » So 9. Nov 2003, 03:01

...das Seine zu tun.
[unicode]
δίκαιός ἐστιν τὰ ἑαυτοῦ πράττειν.
[/unicode]

Könnte das so einigermaßen stimmen oder wie würdet ihr das übersetzen?


p.s.: soll nämlich meine neue Signatur werden.
Parmenides
 

Re: Gerecht ist...

Beitragvon Juergen » So 9. Nov 2003, 13:44

Parmenides hat geschrieben:...das Seine zu tun.
[unicode]
δίκαιός ἐστιν τὰ ἑαυτοῦ πράττειν.
[/unicode]

Könnte das so einigermaßen stimmen oder wie würdet ihr das übersetzen?


p.s.: soll nämlich meine neue Signatur werden.
Hast Du zuviel im Alkibiades gelesen? :lol:


[unicode]δίκαιός ἐστιν τὰ ἑαυτοῦ πράττειν.[/unicode]

Ich bin mir nicht sicher, ob hier das relexive Pronomen [unicode]ἑαυτοῦ[/unicode] stehen muß oder das nichtreflexive [unicode]αὐτοῦ[/unicode]. :?
Juergen
 

Beitragvon Tiberis » So 9. Nov 2003, 17:58

εαυτου ist richtig, selbst wenn man die unpersönliche konstruktion mit
δικαιον εστι wählen würde.
ego sum medio quem flumine cernis,
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Beitragvon Clemens » So 9. Nov 2003, 18:04

...ich will Akzente sehen!... :D
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Beitragvon Tiberis » So 9. Nov 2003, 18:11

ich will Akzente sehen!...

und ich dachte immer, fremdsprachen soll man akzentfrei beherrschen :lol:
ego sum medio quem flumine cernis,
stringentem ripas et pinguia culta secantem,
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Beitragvon Juergen » So 9. Nov 2003, 18:13

Clemens hat geschrieben:...ich will Akzente sehen!... :D

Homer hat auch keine Akzente gesetzt.
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Beitragvon Clemens » So 9. Nov 2003, 18:13

Nun, ein Hauch von Akzent schadet bei dieser Sprache nicht...;-)
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Beitragvon Clemens » So 9. Nov 2003, 18:14

Homer hat auch keine Akzente gesetzt.

Das wissen wir, das wissen wir... 8)
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Beitragvon Tiberis » So 9. Nov 2003, 18:14

also nur die hauchzeichen? :D
ego sum medio quem flumine cernis,
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Beitragvon Ketelhohn » Mo 10. Nov 2003, 01:38

Tiberis hat geschrieben:»selbst wenn man die unpersönliche Konstruktion mit [unicode]δίκαιόν ἐστι[/unicode] wählen würde«

…was ich entschieden anraten möchte.

Aber wie wär’s mit [unicode]δρᾶν[/unicode] statt [unicode]πράττειν[/unicode]?

Im übrigen würde mich ja ernstlich interessieren, was daran „gerecht“ sein soll!
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Beitragvon Juergen » Mo 10. Nov 2003, 10:36

Ketelhohn hat geschrieben:Im übrigen würde mich ja ernstlich interessieren, was daran „gerecht“ sein soll!

Ich meine der Gedanke stammt aus Platons Alkibiades (I), oder war es aus dem Charmides?
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Beitragvon Juergen » Mo 10. Nov 2003, 10:48

Alkibiades:
...
SOKRATES: Tun sie nun recht oder unrecht, wenn sie jeder das Seinige tun?
ALKIBIADES: Recht; wie sollten sie nicht!
...

Charmides:
...
SOKRATES: Eben nämlich, erinnere ich mich, was ich schon einen habe sagen gehört, Besonnenheit sei, wenn man das Seinige tue.
...



Man muß aber beim Alkibiades bedenken, daß hier eine Unterscheidung zwischen "für das Seinige sorgen" bzw "das Seinige tun" und "für das Selbst sorgen" bzw "das Selbige tun" eingeführt wird.
Juergen
 

Beitragvon Parmenides » Mo 10. Nov 2003, 15:12

selbst wenn man die unpersönliche konstruktion mit
δικαιον εστι wählen würde.

Oh ja! Das habe ich gar nicht bemerkt. Asche über mein Haupt!

Aber was soll daran ungerecht sein?
Parmenides
 

Beitragvon Ketelhohn » Mo 10. Nov 2003, 19:43

Nichts! Aber was, umgekehrt, gerecht?
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Beitragvon Parmenides » Di 11. Nov 2003, 22:19

Dazu kannst du genug in Platons Politeia nachlesen.

Gerechtigkeit als höchste der Kardinaltugenden ist das richtige Verhältnis von Weisheit, Tapferkeit und Besonnenheit zueinander. Dieses aber liegt (beispielsweise im Staat) dann vor, wenn jeder seinem Wesen gemäß die ihm zugewiesenen Pflichten und Aufgaben erfüllt.

Beispiel:
Einer der nicht besonders geistig begabt ist, sollte nicht den Staat leiten (Übergriff ist unrecht), sondern eine seinem Wesen entsprechende Aufgabe erfüllen, vielleicht Bauer werden oder irgendwas, das er gut kann.

PS: Hab die Signatur jetzt geändert.
Wer einen Fehler sieht, möge sich doch bitte melden. :)
Parmenides
 

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