Der Gemoll

Für alle Fragen rund um Griechisch in der Schule und im Alltag

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Beitragvon RM » Mo 12. Jan 2004, 20:03

Chrysostomus hat geschrieben:... niemanden von den GRoßen, und nur um DIE kann es dem Humanisten gehen - jeder Gräzist kann sich glücklich schätzen, in seinem Leben auch nur einen Teil davon gelesen zu haben und man sollte kein bisschen der kostbaren Lesezeit für andere, minderwertigere Texte verschwenden.
... , manche Formulierungen bzw. Wörter sind schlichtweg unübersetzbar usw. ...

Na na na ... wer wird denn da gleich die Gräzisten mit den Humanisten gleichsetzen ... :D ... und nebenbei muß man sich ja auch der moderneren Literatur widmen. Hätte die Antike einen Guareschi oder Mark Twain hervorgebracht, wäre das vielleicht anders ... :D Aber das Wort "minderwertig" würde ich sehr vorsichtig verwenden. Da gibt es vielleicht einen literarischen Standpunkt oder einen kulturhistorischen oder den philosophischen (Du hast 'ne ganze Menge wichtiger Philosophen vergessen, wie das?)
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Beitragvon suetonius » Mo 12. Jan 2004, 21:19

hm moment?
der gemoll kostet nur die hälfte vom Langenscheidt?
10 €?
oder meint ihr was anderes?
...une tête bien faite et une tête bien pleine...
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Beitragvon Clemens » Mo 12. Jan 2004, 21:55

Hier sind die Links zu Amazon:

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Clemens :)
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Beitragvon Gast » Di 13. Jan 2004, 10:14

peregrinus2002 hat geschrieben:Anders gefragt, hatten die, die das Graecum an einer Schule gemacht haben, im Studium einen großen Vorteil gegenüber denen, die das Graecum (in meist ja doch kurzer Zeit) an der Uni nachgeholt haben?


Als Crash-Kurs-Gräzist fühle ich mich mal angesprochen... Die Natur der Sache bedingt bei einem Crash-Kurs, dass man nicht alle grammatischen Phänomene in einer Intensität, die angebracht wäre, behandeln kann. So kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass es mühsam ist, vor allem Defizite in Formenlehre und Vokabular nachzuarbeiten, was wirklich einigen Schweiß kostet. Wenn man konsequent und mit Spaß an der Sache dran bleibt und seine Lücken beharrlich ausfüllt, kann man sich guten Gewissens an ein Griechischstudium wagen, aber man sollte sich im klaren sein, dass es wirklich sehr hohen Zeit- und Arbeitsaufwand bedeutet.
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Beitragvon Platon » Di 13. Jan 2004, 10:15

der gast war ich :D
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Beitragvon Juergen » Di 13. Jan 2004, 18:00

Hm,

ich nutze Benselers Griechisch-Deutsches Schulwörterbuch. 13. erw. verb. Auflage, bearb. v. A. Kaegi. Leipzig ; Berlin 1911.

Ob es da einen Nachdruck gibt, weiß ich leider im Moment nicht.

Einen Gemoll habe ich aber auch im Regal stehen.
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Beitragvon suetonius » Di 13. Jan 2004, 21:40

merci clemens... :)
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Beitragvon Chrys. als Gast » Fr 16. Jan 2004, 17:23

@RM

Ich habe nirgends eine explizite Gleichsetzung zwischen Humanisten und Graezisten vollzogen, verstehe allerdings den Begriff "Humanist" durchaus in dem Sinne, wie er schon seit dem Humanismus des 15./16. Jahrhunderts sowie bis in die Gegenwart beim "Humanistischen Gymnasium" - um nur zwei Beispiele zu nennen - von Gültigkeit gewesen ist, also mit deutlichem Schwerpunkt auf dem Studium der lateinischen, aber vor allem auch griechischen Literatur - und hier der anerkannten Meisterwerke - mit besonderer Wirkung für die Höherbildung des Menschen und hier eben insbesondere der über Jahrhunderte und Jahrtausende anerkannten Klassiker, die auch in einem Kanon der Schulautoren mehr oder weniger festgeschrieben sind. Dazu gehören die von mir genannten Autoren. Ich wüsste nicht, welche WICHTIGEN Philosophen ich unter literarischen Gesichtspunkten vergessen hätte - bezogen auf diesen humanistischen Schulkanon - Platon und Aristoteles reichen da völlig. Wer könnte schon von sich behaupten, den ganzen Platon gelesen zu haben?

Genauso könnte man dem GEMOLL vorwerfen, er sei schlecht, weil er Cassius Dio und Herodian (als "wichtige" Historiker) nicht umfasst, um mal zwei Historiker zu nennen, oder den "Froschmäusekrieg" (als "wichtige" Literaturperodie). Man kann so natürlich noch Dutzende anderer Werke nennen, die der GEMOLL nicht vollständig umfasst - diese Nicht-Vollständigkeit wird ja gar nicht geleugnet - , aber wann liest der Normal-Sterbliche (nicht der um Exoten bemühte Gräzist) mal solche Werke - es wäre auch Zeitverschwendung. Der Fachmann wird natürlich in Zweifelsfällen zum LSJ greifen, aber soll ich dem Fragesteller dieses teure zumal noch griechisch-englische Wörterbuch empfehlen, wenn er doch vermutlich nie über Xenophon, Platon und Homer hinauskommen wird?

Nein - wir haben es beim GEMOLL mit einem etablierten Wörterbuch zu tun, das die "Klassiker" und die "Klassiker der zweiten Reihe" vollständig umfasst und das reicht.
Chrys. als Gast
 

Beitragvon Juergen » Fr 16. Jan 2004, 17:44

Ich habe mal nachgeschaut:
Benselers Gr.-Dt Schul-Wörterbuch ist (als Nachdruck von 1995) in der 15. Aufl. erhältlich (etwa 29,-€) - ISBN: 3598775717

Das Thema Wörterbücher etc. hatten wir schonmal hier
Juergen
 

Beitragvon Clemens » Fr 16. Jan 2004, 18:37

Der Fachmann wird natürlich in Zweifelsfällen zum LSJ greifen, aber soll ich dem Fragesteller dieses teure zumal noch griechisch-englische Wörterbuch empfehlen, wenn er doch vermutlich nie über Xenophon, Platon und Homer hinauskommen wird?

Den LSJ gibt es übrigens vollständig im Internet bei Perseus...:)
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Beitragvon RM » Fr 16. Jan 2004, 19:51

@Chrysostomos:
das ist ja das große Dilemma: Platon, Homer, Plutarch und andere klassische Schulautoren kann ich im Prinzip in der Übersetzung lesen (o.k. bei Homer muß ich, um die Schönheit des Hexameters zu erfassen, manchmal ins Original hinüberschielen) - ich kann mir meine Lieblingsübersetzung meistens sogar aussuchen. Bei Aristoteles ist es schon etwas schwieriger.
Aber was ist mit all den unbekannteren Autoren auf der TLG CD-ROM? Da sieht es z.T. recht bescheiden aus. Nehmen wir z.B. die Geoponika - ein kulturhistorisch ungemein interessantes Werk, sich da aber ohne gutes Wörterbuch durchzuwühlen, ist ziemlich anstrengend.
Wenn man natürlich voraussetzt, daß Griechisch nur etwas für die Schule ist, braucht man sich keine Gedanken zu machen, in dem Fall hatte Seneca aber doch recht (non vitae sed scholae ...). ;-) RM
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