ΕΛΛΑΣ - ΚΟΡΙΝΘΟΣ|ΑΧΑΙΑ - 47 Frech und schlagfertig

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ΕΛΛΑΣ - ΚΟΡΙΝΘΟΣ|ΑΧΑΙΑ - 47 Frech und schlagfertig

Beitragvon philistion » Mi 3. Mär 2010, 01:16

Frech und schlagfertig (nach Dion Chrysostomus)
Bei seinem Aufenthalt in Korinth wollte Alexander der Große den Philosophen Diogenes kennen lernen.
Als Alexander Diogenes fand, sagte der Philosoph: "Du bist gewiss jener Alexander, welchen sie einen Bastard nennen?" Den aber ergriff, als er dies hörte, der Zorn, weil er beschloss einen Mann zu treffen, obwohl er so unverschämt war. Als Diogenes sah, dass Alexander in Zorn geriet, wollte er ihn wieder zur Gunst führen. ["Alexander" und "ihn" aus stilist. Gründen vertauscht]
Als er [=Alexander] aber sagte: "Aber woher überkommt es dich, uns [königl. Pl.] Bastarde zu nennen", sagte er [=Diogenes]: "Von einem freilich, da er erfuhr, dass deine Mutter Olympias die ist, die sagte, dass sie dich nicht von Philipp erhielt, als sie gebar, sondern vom Gott Ammon. Und so vermutete ich, dass du ein uneheliches Kind wurdest."
Version: 2
Grammatik: Starker Aorist - Infinitiv, Partizip
Zuletzt geändert von philistion am Mi 3. Mär 2010, 15:48, insgesamt 4-mal geändert.
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Re: ΕΛΛΑΣ - ΚΟΡΙΝΘΟΣ|ΑΧΑΙΑ - 47 Frech und schlagfertig

Beitragvon Quintus » Mi 3. Mär 2010, 13:52

Hallo amici,

mein Vorschlag:

philistion hat geschrieben:Als Alexander Diogenes fand, sagte der Philosoph: "Du bist gewiss jener Alexander, welchen sie einen Bastard nennen?" Den aber ergriff, als er dies hörte, der Zorn, weil er erwog den Mann zu treffen wobei[/und] er so unverschämt war [als Beiordnung übersetzbar?] (Den aber, als er dies hörte, nahm der Zorn (sehr gut von dir übersetzt: denn laut Gemoll lambano bei Gemütszuständen erfassen, ergreifen, befallen), dass/weil er beschloss den Mann zu treffen, obwohl er so unverschämt war).
Diogenes erwog als er sah, dass ihn [=Alexander] der Zorn ergriff, Alexander zur Gunst zurück zu führen [einmaliger Vorgang, deshalb als Inf.Präs. übersetzen? (ja, denk ich auch) ] (Als Diogenes sah, dass er nach dem Zorn fiel (nach Gemoll piptw auch übertragen: geraten in etw. also: Als Diogenes sah, dass Alexander (eigentlich ja auton, aber gemeint ist ja Alexander) in Zorn geriet (...)), wollte (ebouleto von boulomai = ich will, wünsche, beabsichtige) er ihn (jetzt nur das Pronomen 'ihn' für Alexander wegen gutem Deutsch) wieder zur Gunst führen).
Als dieser aber sprach: "Aber woher überkommt es dich, über mich [eigentl. uns?] als Bastard zu sprechen?"
"Ich erfuhr freilich", sagte er, "dass deine Mutter Olympia ist, wobei sie sagte, dass sie dich nicht von Philipp erlangt hat indem sie gebärte, sondern von dem Gott Ammon (Als er (= Alexander) aber sagte: "Aber woher geht es an dich heran, uns Bastarde zu nennen (königliche Rede in der 1. Pers. Plural)/mich einen Bastard zu nennen ('überkommen' ist gut von dir gewählt da erchomai laut Gemoll das auch bedeuten kann; Aber woher überkommt es dich, uns Bastarde zu nennen)", sagte er (verständlicher: sagte Diogenes): "Von einem freilich, da er erfuhr (puthomenw ist meiner Ansicht Partizip Aorist Dativ Singular und antwortet auf das pothen (woher?) im Vorsatz), dass deine Mutter Olympias die ist, die sagte (estin he eipousa übersetzt nach Hellas-Gr. 81,1 Beispiel 2), dass sie dich nicht von Philipp (wörtlich: aus Philipp heraus) erhielt, als sie gebar, sondern vom Gott Ammon) . Und so vermutete ich, dass du ein uneheliches Kind geworden seist (Und so vermutete ich, dass du ein uneheliches Kind/Bastard wurdest/ dass du als uneheliches Kind entstanden bist)."


Viele Grüße,
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Re: ΕΛΛΑΣ - ΚΟΡΙΝΘΟΣ|ΑΧΑΙΑ - 47 Frech und schlagfertig

Beitragvon Gerontos » Do 4. Mär 2010, 11:46

Hallo ihr Kundigen,
eine Korrekturlesung wäre nicht schlecht!

47 E

1. Nachdem die Übeltäter den Ibykos ergriffen hatten, töteten sie ihn.
2. Die Freunde aber fanden ihn, nachder er übel gestorben war.
3. Jene (die Freunde) sagten nun, sie hätten zu spät bemerkt, dass die Übeltäter den Ibykos hinterlistig aufgelauert hatten.
4. Wir haben erfahren, dass die Verbrecher die Strafe erlangt hatten.


47 V Diogenes.

1. Weil der Phiolosoph Diogenes gesagt hat, der Mensch ziehe keinen Nutzen aus Hab und Gut, haben ihm viele Vorwürfe gemacht.
2. Da aber einige wenige Menschen seine Worte nicht vergaßen, verließen sie ihre prächtigen Häuser, um das gleiche Leben zu führen wie Diogenes.
3. Alle wunderten sich freilich über diesen Mann, weil er sich frech mit den Führern unterhielt, die damals die mächtigsten geworden waren.
4.Aber dieser bewundernswerte Mann gehorchte nicht unbemerkt vor den anderen den Gesetzen nicht, die sie für richtig hielten.

Korrigiert nach Vorschlägen von Quintus.

Grüße von Gerontos
Zuletzt geändert von Gerontos am Sa 13. Mär 2010, 19:21, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: ΕΛΛΑΣ - ΚΟΡΙΝΘΟΣ|ΑΧΑΙΑ - 47 Frech und schlagfertig

Beitragvon Quintus » Do 4. Mär 2010, 13:52

Hallo Gerontos,


Gerontos hat geschrieben:Hellas 47 E

1. Nachdem die Übeltäter (oder die Verbrecher) den Ibykos ergriffen hatten, töteten sie ihn.
2. Die Freunde aber fanden ihn, der auf schlimme Weise gestorben war (Die Freunde aber fanden ihn, nachdem er übel gestorben war (da kein Artikel bei apothanonta dabei steht, lieber adverbiell gebraucht übersetzen).
3. Jene (die Freunde) sagten nun, sie hätten zu spät bemerkt, dass die Übeltäter den Ibykos hinterlistig aufgelauert hätten (vll hier auch: hatten; hätten geht aber auch, da man sich ja in der ind. Rede befindet).
4. Wir haben erfahren, dass die Übeltäter bestraft worden sind.(..., dass die Übeltäter die Strafe erlangt haben) (dass die Verbrecher die Strafe erlangt hatten (das Partizip Aorist drückt meist die Vorzeitigkeit aus)


Viele Grüße,
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Re: ΕΛΛΑΣ - ΚΟΡΙΝΘΟΣ|ΑΧΑΙΑ - 47 Frech und schlagfertig

Beitragvon Quintus » Do 4. Mär 2010, 14:35

Hallo Gerontos,

Gerontos hat geschrieben:Hellas 47 V Diogenes.

1. Weil der Phiolosoph Diogenes gesagt hat, der Mensch ziehe keinen Nutzen aus Hab und Gut ( deine Übersetzung ist richtig,wörtlicher: Weil der Philosoph Diogenes sagte, dass der Mensch keinen Vorteil von dem Vermögen / von dem Besitz habe), haben ihm viele Vorwürfe gemacht.
2. Da aber einige wenige Menschen seine Worte nicht vergaßen, verließen sie ihre prächtigen Häuser, um das gleiche (oder dasselbe) Leben zu führen wie Diogenes.
3. Viele nun staunten darüber, wie ungezwungen sich dieser Mann mit führenden Persönlichkeiten, die damals zur Macht gekommen waren, unterhielt (Alle wunderten sich freilich über diesen Mann, weil er sich frech mit den Führern unterhielt, die damals die mächtigsten geworden waren) .
4. Denn dieser bewunderungswürdige Mann war anderen Menschen, die nicht an die Gesetze glaubten, sondern sich selbst als aufrecht ansahen, nicht unbekannt geblieben (Aber dieser bewundernswerte Mann gehorchte nicht unbemerkt vor den anderen nicht den Gesetzen, die sie für richtig hielten (schwierig sind hier die beiden Negationen, die meiner Ansicht nach aber nicht aufgehoben werden dürfen)).


Viele Grüße,
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Re: ΕΛΛΑΣ - ΚΟΡΙΝΘΟΣ|ΑΧΑΙΑ - 47 Frech und schlagfertig

Beitragvon philistion » Fr 12. Mär 2010, 17:39

Wollte euch nur versichern, dass das Projekt nicht eingeschlafen ist, sondern ich am Mittwoch eine ganz wichtige mündliche Prüfung schreiben muss. Danach gehts wieder wie gewohnt weiter :)
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Re: ΕΛΛΑΣ - ΚΟΡΙΝΘΟΣ|ΑΧΑΙΑ - 47 Frech und schlagfertig

Beitragvon Quintus » Mi 17. Mär 2010, 11:50

Hallo philistion,

dann viel Glück heute bei deiner mündlichen Prüfung!

Viele Grüße,
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Re: ΕΛΛΑΣ - ΚΟΡΙΝΘΟΣ|ΑΧΑΙΑ - 47 Frech und schlagfer

Beitragvon bellerophontes1 » So 10. Jan 2016, 20:38

In Zeile 5 steht die Form ἀγαγεῖν - müsste es nicht ἤγαγειν heißen?
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Re: ΕΛΛΑΣ - ΚΟΡΙΝΘΟΣ|ΑΧΑΙΑ - 47 Frech und schlagfer

Beitragvon Medicus domesticus » So 10. Jan 2016, 21:36

Schau mal in der Hellasgrammatik § 50 bei den Stammformen nach: ἀγαγεῖν ist der Infinitiv Aorist Aktiv...
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Re: ΕΛΛΑΣ - ΚΟΡΙΝΘΟΣ|ΑΧΑΙΑ - 47 Frech und schlagfer

Beitragvon bellerophontes1 » Mo 11. Jan 2016, 17:31

Danke! Aus der Grammatik zur Lektion war das irgendwie nicht so ersichtlich...
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Re: ΕΛΛΑΣ - ΚΟΡΙΝΘΟΣ|ΑΧΑΙΑ - 47 Frech und schlagfertig

Beitragvon waldi » Sa 11. Mär 2017, 12:15

Re: ΕΛΛΑΣ - ΚΟΡΙΝΘΟΣ|ΑΧΑΙΑ - 47 Frech und schlagfertig
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