Beitrag von philistion Di 30. Mär 2010, 13:28
Unschuldig schuldig (nach Apollodor)
Ödipus, der Sohn des thebanischen Königs Laios und der Iokaste, wächst als Findelkind in Korinth auf, ohne von seiner Herkunft zu wissen. In Delphi erhält er das unheimliche Orakel, er werde, wenn er in seine Heimat zurückkehre, seinen Vater töten und seine Mutter heiraten.
Als Ödipus dies gehört hatte, floh er aus Korinth, wohin er gekommen war, als er ein kleines Kind gewesen ist. Aber vor welchem Schicksal sich die Menschen immer zu hüten bemühen, dass dies geschieht, ist eine Notwendigkeit.
Nahe bei Theben nämlich traf der Unglückliche auf Laios, seinen Vater, und, nachdem er mit ihm gestritten hatte, tötete er ihn ungern mit einem Holz.
Damals erlitten die Thebaner offenbar vieles von der Sphinx, da sie folgendes verkündete hatte: "Ich werde einerseits jeden töten, der das Rätsel nicht lösen sollte, welches ich euch vorlege. Wenn ihr andererseits (heraus)finden solltet, was es bedeutet, werde ich das Land verlassen." Nachdem Ödipus nun das Rätsel gelöst hatte, nahm er die Königswürde an und Iokaste zur Frau.
Version: 3
Grammatik: Kondizionalsätze II; Eventualis, Iterativ der Gegenwart, auch im Relativsatz; ἐάν
mfG
Beitrag von Quintus Mi 31. Mär 2010, 12:00
Hallo amici,
mein Vorschlag:
philistion hat geschrieben:
Nachdem Ödipus dies gehört hatte, floh er aus Korinth, wohin er kam, als er ein Kind war (Als Ödipus dies gehört hatte, floh er aus Korinth, wohin er gekommen war, als er ein kleines Kind gewesen ist / als kleines Kind). Aber es war Schicksal, dass, immer wenn sich die Menschen eifrig davor hüteten, dieses eine Notwendigkeit wurde (Aber es ist die Notwendigkeit, dass dieses Schicksal, vor welchem sich die Menschen immer zu hüten bemühen, geschieht (meiner Meinung ist das 'moiran' in den Relativsatz hineingezogen, muss aber eigentlich bei 'tauten' stehen / wörtlich mit Beibehaltung der Wortstellung geht es aber auch: Aber vor welchem Schicksal sich die Menschen immer zu hüten bemühen, dass dies geschieht, ist eine Notwendigkeit).
Denn in der Nähe von Theben traf der Unglückliche zufällig auf seinen Vater Laios und weil er wegen ihm erzürnt war, tötete er ihn unwillig mit einem Holz (Nahe bei Theben nämlich traf der Unglückliche auf Laios, seinen Vater, und, nachdem er mit ihm gestritten hatte, tötete er ihn ungern mit einem Holz (entugchano mit Dativ = ich treffe auf jm., gerate in etwas; erizo mit Dativ = ich streite mit jem.)).
Damals erlitten die Thebaner offenbar vieles von der Sphinx, da sie folgendes verkündete (verkündet hatte) : "Ich werde einerseits jeden töten, wenn er nicht das Rätsel löst, welches ich euch stelle [*] (Ich werde einerseits jeden töten (Futur phoneusw), der das Rätsel nicht lösen sollte, welches ich euch vorlege (luse = Konjunktiv Aorist, hier liegt ein Relativsatz vor; nach Hellas Gr. § 99.3 kann auch in einem Relativsatz ein konditionales Verhältnis ausgedrückt werden, angezeigt durch 'an', hier liegt dann ein eventuales Konditionalverhältnis vor; im Hauptsatz würde nicht 'an' sondern 'ean' bei einem Eventualis stehen)) . Wenn ihr andererseits (heraus)finden solltet, was es bedeutet (oder auch: meint), werde ich das Land verlassen [*] (richtig übersetzt: hier liegt ein Eventualis vor)." Nachdem Ödipus nun das Rätsel gelöst hatte, nahm er die Königswürde an und Iokaste zur Frau.
Viele Grüße,
Quintus
Beitrag von Gerontos Fr 2. Apr 2010, 18:08
Hallo ihr Kundigen!
Hier wieder meine E- und V-Übersetzungen mit der Bitte um Durchsicht.
52 E
1. Viele Menschen sprachen zu Pentheus:“Wenn du die Menschen davon abhältst, den Dionysos zu verehren, wird der Gott dich bestrafen.“
2. Dieser Gott nämlich gerät in Zorn, wenn einer ihm nicht gehorcht.
3. Denn was auch immer Dionysos befiehlt, die Menschen müssen es ausführen (es ist notwendig, dass die Menschen dies ausführen).
52 V Apollons Heiligtum in Delphi
1.Lasst uns berichten über das Heiligtum des Apollon, das sich in Delphi befand. 2. Nachdem der Gott den Drachen Python getötet hatte, errichtete er dieses Heiligtum, damit die Menschen sich von der (Priesterin) Pythia weissagen ließen. 3. Und nun kamen immer viele Menschen nach Delphi, um sich in schwierigen Fragen weissagen zu lassen, wie z.B.:“Was sollen wir tun? Sollen wir einen Feldzug unternehmen oder nicht ?“ 4. Aber häufig bestand auch die Gefahr, dass die Menschen nicht die Wahrheit herausfanden.
Grüße von Gerontos.
Φύσις κρύπτεσθαι φιλεῖ.