ΕΛΛΑΣ - ΒΟΙΩΤΙΑ|Î¦ÎŸÎšÎ™Σ - 57 Ein Besitz d. niemand rauben kann

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ΕΛΛΑΣ - ΒΟΙΩΤΙΑ|ΦΟΚΙΣ - 57 Ein Besitz d. niemand rauben kann

Beitragvon philistion » Sa 17. Apr 2010, 01:55

Ein Besitz, den niemand rauben kann (nach Diogenes Laertios)
Der Diadochenherrscher Demetrios Poliorketes eroberte einmal die Stadt Megara, den Sitz einer Philosophenschule, deren bedeutendster Vertreter Stilpon war.
Demetrios Poliorketes bewunderte Stilpon, der allen an Spitzfindigkeit und Argumentationsgeschick überlegen war, sooft er sich mit jemanden unterhielt. Nachdem er nun nach ihm geschickt hatte, sagte er: "Es ist notwendig, dass auch vieles Ungerechte geschieht, wenn immer irgendein Ort erobert wird. Aber ich gewährte immer Wohlwollen, wenn ich erfuhr, dass irgendeiner der Weisen in Gefahr war. Ich würde also beabsichtigen, dir alles zu erstatten, wenn du eine Liste von den Verlusten, die du erlitten hast, schreiben würdest.
Aber Stilpon (sagte):"Dem Weisen dürften die Feinde, wenn sie auch alles rauben sollten, niemals schaden. Es ist folglich nicht nötig, dass du dich ernsthaft um mich bemühst. Keiner hat nämlich die Bildung geraubt, ich habe sowohl meine Vernunft als auch mein Wissen.
Version: 2
Grammatik: Kondizionalsätze IV - Iterativ der Vergangenheit, auch im Temporalsatz; Assimilation und Attraktion des Relativums

Danke Vielmals schon mal im Voraus für die Korrektur!
In wenigen Lektionen haben wir 40% der Texte übersetzt und gehen dann schön langsam auf die Hälfte unseres Vorhabens zu :)

:sleep:
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Re: ΕΛΛΑΣ - ΒΟΙΩΤΙΑ|ΦΟΚΙΣ - 57 Ein Besitz d. niemand rauben kann

Beitragvon Gerontos » Sa 17. Apr 2010, 12:26

57 E

1. Wenn jemand sich um die Bücher des Pindar ernsthaft bemühte (σπουδάσειεν = bemüht hätte ? ), würde er ihn („jenen“) für einen Freund der Musen halten.
2. Immer wenn Pindar seinen Gesang darbot (ἄσαι = dargeboten hat), wurden durch ihn die Menschen erfreut.
3. Pindar erfreute sich sehr an den Gesängen, die er geschaffen hatte (schuf ?)


57 V Stilpons Vorbild

1.Stilpon bewunderte am meisten an Sokrates, dass er wohl niemals aufgehört hat, diejenigen, die sich ihm näherten, solche Dinge zu fragen: 2.“ Wer könnte mir wohl die Tugend oder die Besonnenheit oder das Glück definieren?“ 3. Und wenn er nun von jenen ( aus dem Mund jener) keine weise Antwort (nichts Weises) vernahm, sagte Sokrates:
4.“ Vielleicht ist ja das Orakel der Pythia, die sagt, niemand sei weiser als ich, doch glaubhaft“ („οὐκ ἄπιστος = doppelte Verneinung).

Grüße von Gerontos
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Re: ΕΛΛΑΣ - ΒΟΙΩΤΙΑ|ΦΟΚΙΣ - 57 Ein Besitz d. niemand rauben kann

Beitragvon Quintus » Mo 19. Apr 2010, 23:06

Hallo amici,

mein Vorschlag:

philistion hat geschrieben:Demetrios Poliorketes bewunderte Stilpon, der allen in Spitzfindigkeit und Argumentationsgeschick überlegen war, (immer) wenn er sich mit (irgend)einem unterhielt [=Iterativ der Vergangenheit] (Demetrios Poliorketes bewunderte Stilpon, der allen an Spitzfindigkeit und Argumentationsgeschick überlegen war, sooft er sich mit jemanden unterhielt / wenn er sich mit jemanden unterhielt). Nachdem nun nach ihm geschickt worden war, sagte er (Nachdem er nun nach ihm geschickt hatte ('metamepsamenos' ist Nominativ, gemeint ist hier Demetrios Poliorketes), sagte er:) "
Es [ist] (zwar) eine Notwendigkeit, dass auch viel Unrecht entsteht, immer wenn ein Ort erobert wird (Es ist die Notwendigkeit / Es ist notwendig, dass auch vieles Ungerechte geschieht, wenn immer irgendein Ort erobert wird). Aber ich gewährte stets Wohlwollen, wenn ich hörte, dass einer der Weisen in Gefahr war [=Iter. der Verg.] (Aber ich gewährte immer Wohlwollen, wenn ich erfuhr, dass irgendeiner der Weisen in Gefahr war). Ich würde also beabsichtigen, dir alles zu erstatten, wenn du eine Liste von den Verlusten, die du erlitten hast, schreiben würdest. [Potentialis (richtig) +Attraktion? (ja, Assimilation und Attraktion des Relativpronomens hier)]
Aber Stilpon (sagte):"Dem Weisen dürften die Feinde, wenn sie auch alles weggenommen haben sollten (oder: wenn sie auch alles rauben sollten) , niemals schaden. Es ist folglich nicht nötig, dass du dich ernsthaft um mich bemühst. Es raubte nämlich keiner (die) Bildung und ich habe [besser: besitze?] Vernunft und Wissen (Keiner hat nämlich die Bildung geraubt, ich habe sowohl meine Vernunft als auch mein Wissen) .


Viele Grüße,
Quintus
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Re: ΕΛΛΑΣ - ΒΟΙΩΤΙΑ|ΦΟΚΙΣ - 57 Ein Besitz d. niemand rauben

Beitragvon passer » Do 5. Dez 2013, 12:43

Xairete,

ich habe eine Frage zu Zeile 6-7:

hwn epathes blapwn

Ich verstehe, dass das Relativpronomen assimiliert ist. Aber was ist mit blapwn passiert? wie soll ich das zuordnen?

Danke!
Valeatis.

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Re: ΕΛΛΑΣ - ΒΟΙΩΤΙΑ|ΦΟΚΙΣ - 57 Ein Besitz d. niemand rauben

Beitragvon Medicus domesticus » Do 5. Dez 2013, 14:46

Hallo passer,
Vgl. in der Hellas Grammatik §99 (4) Punkt 3.
Das Bezugswort, das Substantiv βλαβῶν (Gen.Pl.), kann an das Ende des Relativsatzes gezogen werden (Attraktion).
Medicus domesticus
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Re: ΕΛΛΑΣ - ΒΟΙΩΤΙΑ|ΦΟΚΙΣ - 57 Ein Besitz d. niemand rauben

Beitragvon waldi » Sa 11. Mär 2017, 12:49

Beitrag von Gerontos Sa 17. Apr 2010, 11:26
57 E

1. Wenn jemand sich um die Bücher des Pindar ernsthaft bemühte (σπουδάσειεν = bemüht hätte ? ), würde er ihn („jenen“) für einen Freund der Musen halten.
2. Immer wenn Pindar seinen Gesang darbot (ἄσαι = dargeboten hat), wurden durch ihn die Menschen erfreut.
3. Pindar erfreute sich sehr an den Gesängen, die er geschaffen hatte (schuf ?)


57 V Stilpons Vorbild

1.Stilpon bewunderte am meisten an Sokrates, dass er wohl niemals aufgehört hat, diejenigen, die sich ihm näherten, solche Dinge zu fragen: 2.“ Wer könnte mir wohl die Tugend oder die Besonnenheit oder das Glück definieren?“ 3. Und wenn er nun von jenen ( aus dem Mund jener) keine weise Antwort (nichts Weises) vernahm, sagte Sokrates:
4.“ Vielleicht ist ja das Orakel der Pythia, die sagt, niemand sei weiser als ich, doch glaubhaft“ („οὐκ ἄπιστος = doppelte Verneinung).

Grüße von Gerontos

Beitrag von Medicus domesticus Do 5. Dez 2013, 13:46
Hallo passer,
Vgl. in der Hellas Grammatik §99 (4) Punkt 3.
Das Bezugswort, das Substantiv βλαβῶν (Gen.Pl.), kann an das Ende des Relativsatzes gezogen werden (Attraktion).
Φύσις κρύπτεσθαι φιλεῖ.
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