Thuk. 5.114.2

[Roxane]

[5.114.2] καὶ ὕστερον φυλακὴν σφῶν τε αὐτῶν καὶ τῶν ξυμμάχων καταλιπόντες οἱ Ἀθηναῖοι καὶ κατὰ γῆν καὶ κατὰ θάλασσαν ἀνεχώρησαν τῶι πλέονι τοῦ στρατοῦ. οἱ δὲ λειπόμενοι παραμένοντες ἐπολιόρκουν τὸ χωρίον.

Und später ließen die Athener zu Land und zu Wasser eine Besatzung ihrer eigenen (Truppen) und der (Truppen der) Verbündeten zurück und zogen mit dem größten (Teil) des Heeres ab. Die Zurückbleibenden (aber) belagerten fortwährend (Hellasgr. § 83.4) den Ort.

[Prudentius]

"Die Zurückbleibenden": das Präs. passt nicht; die Zurückgelassenen.

"belagerten fortwährend": setzten die Belagerung fort.

"den Ort": es ist also bloß von einem Ort die Rede; sollte mit "kata poleis" doch von den Bündnern die Rede sein? Th. selbst hat schuld, dass wir schwanken, er hätte einen Genitiv dazusetzen sollen.

"mit dem größten (Teil) des Heeres": eigtl. "größeren".

Bei 116:2-4 kommt dann das bittere Ende.

lgr. P.

[Roxane]

λείπω: laut Langenscheidt im Passiv neben "zurückbleiben" auch "zurückgelassen werden"
Klar, πλέονι ist natürlich kein Superlativ.

Danke, Prudentius!

[Prudentius]

Bei uns ist "zurückbleiben" eine punktuelle Handlung, wie man es ja an den Bahnsteigen ausgerufe hört , und hier ist eine fortdauernde Handlung gemeint; und Perfektformen mit Präsensbedeutung sind uns auch ganz geläufig: Ich bin gespannt / ausgeruht,

lgr. P.