Guten Morgen, Prudentius!
Da hast du schon wieder in aller Herrgottsfrühe korrigiert und sogleich könnte ich mich über mich selbst ärgern (was jetzt nicht heißt, dass ich nicht froh wäre, auf Fehler hingewiesen zu werden): "..genau genommen ist ἄμεινον nicht auf φυλακὴν bezogen..": Natürlich nicht. Das ist sogar ein dicker Grammatikfehler. Grrr..
εἷλον δὲ καὶ οἱ Μήλιοι ....., καὶ ἄνδρας τε ἀπέκτειναν...
Leider steht vor dem zweiten καὶ ein Komma, sonst hätte ich das καὶ... καὶ einfach mit "sowohl - als auch" bzw. ".... - und " wiedergegeben und das δὲ unübersetzt gelassen. Du hast - schätze ich mal - das καὶ mit "da" wiedergegeben (Langenscheidt: "und nun") und das δὲ unübersetzt gelassen (das δὲ hat ja, wenn ich das richtig sehe, nur dann die Bedeutung "da, dann", wenn es in einem Nachsatz steht).
"Getreide": Hm.., hat man im Altertum überhaupt eine andere Getreidesorte als Weizen angebaut? Ich meine mich zu erinnern, einmal bei Mommsen gelesen zu haben, dass man damals noch gar keinen Roggen gekannt hat. Und Sizilien, die Kornkammer Roms, dürfte - so wie heute noch - genau genommen eine "Weizenkammer" gewesen sein. Vielleicht haben die Melier aber einfach auch nur irgendwelche "Nahrung" (σῖτος) in die Stadt geholt.
So, jetzt begebe ich mich wieder in die Küche, die Dinkelbrötchen sind schon fertig, nun wird Roggenbrot gebacken.
Danke für deine Mühe und einen schönen Tag noch!
Roxane
PS: Habe gerade dies zum Thema gefunden: "Bei den alten Griechen war die Gerste ebenfalls Hauptgetreideart; sie verlor jedoch später durch den Weizen an Bedeutung. Nach der Überlieferung sollen die Götter den Menschen als erste Nahrung die Gerste gegeben haben. In späterer Zeit, nachdem die Griechen den Weizen als Nahrungsmittel mehr schätzten, wurde nach althergebrachter Sitte die Gerste beim Opferkult dennoch weiter verwendet, wie Homer (Odyssee III, 444—450) berichtet: „Der Vater wusch zuerst sich die Hände, und streute die heilige Gerste, flehte dann zu den Athenen, und warf in die Flammen das Stirnhaar. Als sie jetzt gefleht und die heilige Gerste gestreut, trat der mutige Held Thrasymedos näher und haute zu; es zerschnitt die Axt die Sehnen des Nackens, und kraftlos stürzte die Kuh in den Sand." Die Sieger der eleusinischen Kampfspiele erhielten als Preis ein Maß Gerste, und den Kranz der Demeter bildeten Gerstenähren. Wenn im alten Athen Feste gefeiert wurden, steuerte jede Familie ein Maß Gerste bei. Die Gerste wurde von den alten Griechen geröstet, grob geschrotet, mit Wasser zu einem Brei vermengt und nach Zugabe von Olivenöl verzehrt....."
PPS: Deinen Beitrag aus dem Lateinforum von gestern habe ich gelesen und geschmunzelt....