"Da muss man durch" heißt es wohl bei angehenden Theologiestudenten über solche Kurse, es klingt keine Begeisterung an; wenn es geht, sollte man lieber das klassische Gr. erlernen; die neugriechische Aussprache: wir sind der Antike näher mit unserer Erasmus-Aussprache aus der Renaissance, die stellt ein viel lebendigeres Bindeglied zur Antike dar als Griechenland selbst: dort war ja durch die osmanische Herrschaft der Kontakt abgebrochen; und auch vorher schon war die orthodoxe Kirche der "heidnischen" Antike abgeneigt. Man muss sich ja vor Augen halten, nur die l. Kirche hat dieses Programm einer Versöhnung von Antike und christlichem Glauben gehabt: die Ostkirche hat nie Vergil zu den Vorboten Christi gezählt (4. Ekloge!).
Als Standardwerk gibt es einen alten Klassiker, "Blass/Debrunner, Grammatik des neutestamentlichen Gr.", seit 1896; du findest schon den Link, um es online zu lesen.
ich als bekennender Atheist
Da kann ich nicht mithalten, habe fast meine ganze Berufstätigkeit an Klosterschulen zugebracht
Du schreibst von "Vorbehalten"; versuch doch, eine offene Haltung einzunehmen, d.h. die Bereitschaft aufzubringen, unerwartete Anregungen an sich herankommen lassen, eigene Ansichten als revidierbar zu sehen; denn mit Vorbehalten an etwas herangehen, das bringt nicht viel; ich habe den frommen Augustinus im Kopf: "Lernen kann man nur, was man liebt".
Für Atheisten speziell gibt es auch geeignete Lektüre in der Bibel, z.B. im AT die Bücher Kohelet (Ecclesiastes) und Hiob (Job); die ganzen Grenzziehungen sind ja obsolet, die Bibelexegese ist längst der kirchlichen Kontrolle entglitten, Religionshistoriker und Soziologen, FeministInnen beherrschen das Feld.
lgr. P.