Thuk. 5.116.4

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Thuk. 5.116.4

Beitragvon Roxane » Sa 25. Okt 2014, 18:45

[5.116.4] οἱ δὲ ἀπέκτειναν Μηλίων ὅσους ἡβῶντας ἔλαβον, παῖδας δὲ καὶ γυναῖκας ἠνδραπόδισαν∙ τὸ δὲ χωρίον αὐτοὶ ὤικισαν, ἀποίκους ὕστερον πεντακοσίους πέμψαντες .

Die aber töteten alle jungen (ἡβῶντας)(der) Melier, (die) sie gefasst hatten.* Kinder und Frauen aber verkauften sie als Sklaven. Den Ort aber besiedelten sie selbst, indem sie später 500 Kolonisten schickten.

*(Kühner: "Steht der Aorist in einem Nebensatze in Verbindung mit einem Präteritum im Hauptsatze, so kann er eine Handlung ausdrücken, die entweder mit der anderen Handlung gleichzeitig war oder ihr voranging oder ihr folgte. Welches dieser drei Zeitverhältnisse vorliegt, kann nur aus dem Gedankenzusammenhange erkannt werden. Steht der Aorist im Hauptsatze, so kann man gleichfalls nur aus dem Zusammenhange ersehen, ob die durch ihn ausgedrückte Handlung einer anderen Handlung der Vergangenheit vorausgegangen sei oder nicht."
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Re: Thuk. 5.116.4

Beitragvon Prudentius » Mo 27. Okt 2014, 10:43

"ὅσους ἡβῶντας ἔλαβον": einschränkend: "soweit sie sie ergreifen konnten", also einige entwischten ihnen.

"ἠνδραπόδισαν": dass sie sie verkauft haben, ist nicht unbedingt gesagt.

Kühner ist hier entbehrlich, denk ich mal,

lgr. P.
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Re: Thuk. 5.116.4

Beitragvon Roxane » Di 28. Okt 2014, 12:55

Alles klar, Prudentius. Nun ist es also geschafft, knifflig war es schon, aber Spaß gemacht hat es trotzdem!
Ich hätte nie gedacht, dass eine einzelne Person im Forum sich sooo viel Zeit für die Korrektur nimmt. Was habe ich da nur für ein Glück gehabt!

100000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000 Dank! Roxane
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Re: Thuk. 5.116.4

Beitragvon Prudentius » Do 30. Okt 2014, 11:36

Hallo Roxane,

deine Dankesworte rühren mich, ich freue mich ja, dass ich in meinem langen Leben doch noch dazu gekommen bin, mich mit diesem in den Jugendjahren erworbenen Wissen nützlich zu machen, ich habe ja alles eigentlich schon längst beiseitegelegt. Am liebsten gehe ich ja auf die Fragen und Probleme von jungen Leuten ein, die gern wissen möchte, wie es eigentlich ist, und wie das und das richtig heißen muss (soweit es mir zugänglich ist); solange mir noch die glücklichen Lebensumstände beschieden sind, tummle ich mich also gern im Forum herum und rudere auch manchmal gegen den mainstream :-D .

Ich würde mal sagen, wir machen einfach weiter, schreib nicht so viel zusammen, nicht für jedes Kapitel ein paar Zeilen, sondern nur insgesamt ein paar Zeilen; es wäre nützlich, wenn du genau die Stelle herauspicken könntest, wo die A. das Entscheidende sagen, nämlich was die M. tun müssten, um gerettet zu werden, und wie sie es begründen. Und dann auch die Gegengründe der M., und auch, warum sie scheitern.

Ich stelle aber am Schluss keine wissenschaftliche Abhandlung in Aussicht, sondern etwas aus dem Ärmel geschütteltes, wie man es sich in einem Forum leisten kann, hoffentlich :-D .

lgr. P. :)
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Re: Thuk. 5.116.4

Beitragvon Roxane » Do 30. Okt 2014, 15:02

Hallo Prudentius!

Dass du deinen Thukydides „eigentlich schon längst beiseite gelegt“ hattest, kann ich kaum glauben. Vielmehr hatte ich den Eindruck, als hättest du dich erst gestern mit der Materie auseinandergesetzt. Wie ist es möglich, dass ein schon vor so vielen Jahren erworbenes Wissen heute noch so präsent ist? Immer wieder hast du zu den Kapiteln Hintergründiges tatsächlich „aus dem Ärmel geschüttelt“, Informationen, die ein Selbstlerner im Internet, etwa bei Classen, gar nicht findet. Damit konnte ich viel mehr anfangen als durch irgendeine „in schönen und langen Reden“ verfasste wissenschaftliche Abhandlung. Jedesmal wenn ich einen Satz halbwegs brauchbar hinbekommen hatte und mir der Sinn trotzdem noch nicht klar war, kam an der richtigen Stelle eine hilfreiche Erläuterung.

Deshalb möchte ich jetzt versuchen, für mich und für die „jungen Leute“ im Forum (zu denen gehöre ich auch nicht mehr, ich bin schon über 30 :-D), die ja die Melierdialog-threads außergewöhnlich oft angeklickt haben und solche, die das noch tun werden, den Text so zusammenzufassen, dass er (hoffentlich) für jeden verständlich ist. Das wird jetzt wohl – zumal ich noch einen Haushalt habe - einige Tage dauern.

Die entscheidenden Dialogstellen wird man dann „herauspicken“ können.

„rudere auch manchmal gegen den mainstream“ : Es fällt mir in der heutigen Zeit mehr ein, bei dem
ich lieber gegen anstatt mit dem mainstream rudern möchte.

Was hast du denn sonst noch „eigentlich schon längst beiseite gelegt“? Gibt es da vielleicht etwas, was du gerne noch mal hervorkramen würdest?

Beste Grüße für heute!
Roxane
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