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Beitragvon Roxane » Mi 31. Dez 2014, 19:52

Hallo Prudentius, hallo Medicus!

Meine Augen scheinen hervorragend zu sein, ich sehe sogar schon mehr Wörter als meiner Meinung nach nötig wären :shock: . Könnt ihr euch das τε erklären?

ἐπεὶ καὶ τοῦτό γέ μοι δοκεῖ καλὸν εἶναι, εἴ τις οἷός τ᾽ εἴη παιδεύειν ἀνθρώπους ὥσπερ Γοργίας τε ὁ Λεοντῖνος καὶ Πρόδικος ὁ Κεῖος καὶ Ἱππίας ὁ Ἠλεῖος.

Indes (ἐπεὶ) scheint mir allerdings sogar das edel zu sein, wenn einer imstande ist, Menschen zu erziehen wie Gorgias der Leontiner und Prodikos der Keier und Hippias der Elier.
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Re: te

Beitragvon cultor linguarum antiquarum » Do 1. Jan 2015, 19:54

Könnte das te „sowohl“ als Bedeutung haben? Also „sowohl Gorgias der Leontiner als auch...“ Laut Gemoll gibt es die Kombination „te - kai“, mit Bedeutungen „sowohl als auch“ und „nicht nur, sondern auch“. Zusätzlich kann te auch irgendwie, -wann, etwa oder nur bedeuten, aber das dürfte hier nicht der Fall sein. (Alles beruht auf meinem Achtelwissen und dem Wörterbuch)
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Re: te

Beitragvon Prudentius » Fr 2. Jan 2015, 18:41

Könnt ihr euch das τε erklären?


Ja, es ist ein fester Bestandteil der formelhaften Wendung "imstande sein", es wird also nicht noch einzeln übersetzt,

lgr. P.
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Re: te

Beitragvon Medicus domesticus » Fr 2. Jan 2015, 22:03

Du hast hier eine τέ....τέ - Verbindung, die Gleichartiges oder Gegensätzliches verbinden kann. Es besteht hier eine enge gleichartige Verbindung, so dass man hier die Partikel auch weglassen kann.
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Re: te

Beitragvon cultor linguarum antiquarum » Fr 2. Jan 2015, 22:38

Upps, ich habe das falsche te erklärt... (das von mir erklärte war ja auch nicht schwierig zu erklären...)
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Re: te

Beitragvon Roxane » Mo 5. Jan 2015, 11:27

Hallo zusammen!

Wie schön fängt doch das neue Jahr an, wenn ich sehe, wie rührend ihr euch um mich kümmert :) ! Ich danke euch für eure Antworten. Tut mir leid, ich hätte sagen sollen, dass ich dieses τε meine:

ὥσπερ Γοργίας τε ὁ Λεοντῖνος καὶ Πρόδικος ὁ Κεῖος καὶ Ἱππίας ὁ Ἠλεῖος.

Warum steht es denn an dieser merkwürdigen Stelle zwischen Γοργίας und ὁ Λεοντῖνος ?
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Re: te

Beitragvon cultor linguarum antiquarum » Mo 5. Jan 2015, 12:47

Ich habe mich also doch auf das richtige bezogen. Aus welchem Werk oder Buch etc. ist dieser Satz eigentlich?
Es bedeutet wohl „sowohl“. Aber warum es in dieser Wortstellung steht, weiß ich nicht. Ich vermute aber, dass das te als Anhängsel hinter das Hauptsubstantiv gestellt wurde. Aber hier wissen die Experten sicher mehr.
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Re: te

Beitragvon consus » Mo 5. Jan 2015, 12:55

XAIPE.
M. E. besonders zwei Gründe:
1. Die durch τε ... καὶ hergestellte Verbindung betont recht eigentlich die Eigennamen selbst ohne die Zusätze: ὥσπερ Γοργίας τε ὁ Λεοντῖνος καὶ Πρόδικος ὁ Κεῖος καὶ Ἱππίας ὁ Ἠλεῖος.
2. Durch diese Wortstellung wird nach meinem musikalischen Empfinden der Satzrhythmus gefälliger.
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Re: te

Beitragvon Roxane » Mo 5. Jan 2015, 13:25

@Consus: Vielen Dank, Consus, für deine Erläuterung, da hätte ich noch lange in meiner Grammatik suchen können....

@Altsprachenfreund: Es ist Platons Apologie des Sokrates:
http://www.perseus.tufts.edu/hopper/tex ... tion%3D19e
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Re: te

Beitragvon cultor linguarum antiquarum » Mo 5. Jan 2015, 13:36

Ich glaube, ich bleibe erst einmal bei Hellas-Texten...
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