Kap. 8 enthielt, wie ich fand, keine besonderen Schwierigkeiten . Wer Vergnügen daran findet, möge es sich gerne irgendwann mal ansehen.
τελευτῶν οὖν ἐπὶ τοὺς χειροτέχνας ᾖα· ἐμαυτῷ γὰρ [22d] συνῄδη οὐδὲν ἐπισταμένῳ ὡς ἔπος εἰπεῖν, τούτους δέ γ᾽ ᾔδη ὅτι εὑρήσοιμι πολλὰ καὶ καλὰ ἐπισταμένους. καὶ τούτου μὲν οὐκ ἐψεύσθην, ἀλλ᾽ ἠπίσταντο ἃ ἐγὼ οὐκ ἠπιστάμην καί μου ταύτῃ σοφώτεροι ἦσαν. ἀλλ᾽, ὦ ἄνδρες Ἀθηναῖοι, ταὐτόν μοι ἔδοξαν ἔχειν* ἁμάρτημα ὅπερ καὶ οἱ ποιηταὶ καὶ οἱ ἀγαθοὶ δημιουργοί--διὰ τὸ τὴν τέχνην καλῶς ἐξεργάζεσθαι ἕκαστος ἠξίου καὶ τἆλλα τὰ μέγιστα** σοφώτατος εἶναι--καὶ αὐτῶν αὕτη ἡ πλημμέλεια ἐκείνην τὴν σοφίαν [22e] ἀποκρύπτειν·
* βλάβην ἔχειν, = βλαφϑῆναι, Soph. Ai. 1304; – βοὴν ἔχειν, ertönen, Il. 18, 495, wie καναχὴν ἔχειν, Getöse machen, 16, 105 u. oft;.. διάνοιαν ἔχειν, = διανοέομαι, Plat. Legg. VIII, 828 d; – δίκην ἔχει, = δίκαιόν ἐστι, Plat. Rep. VII, 520 b;
**die wichtigsten Dinge menschlicher Existenz: Religion, Moral, Ethik und Erziehung (καλὸν κἀγαθὸν)
Schließlich ging ich nun zu den Künstlern; Von mir selbst [22d] wusste ich ja, dass ich mich auf fast nichts verstand, aber (ich wusste) auch (ᾔδη = außerdem noch), dass ich welche finden würde, die Vieles und Schönes wissen. Und darin täuschte ich mich nicht, nein, sie wussten, was ich nicht wusste und waren insofern weiser als ich. Aber, Männer von Athen, denselben Fehler wie die Dichter schienen mir auch die tüchtigen Meister zu machen - ein jeder glaubte, da er sein Handwerk gut verrichtete, auch in den übrigen besonders bedeutenden Dingen sehr weise zu sein – und dieser Fehlschluss ihrerseits ließ jene Weisheit (22e) schwer erkennen:
ὥστε με ἐμαυτὸν ἀνερωτᾶν ὑπὲρ τοῦ χρησμοῦ πότερα δεξαίμην ἂν οὕτως ὥσπερ ἔχω ἔχειν, μήτε τι σοφὸς ὢν τὴν ἐκείνων σοφίαν μήτε ἀμαθὴς τὴν ἀμαθίαν, ἢ ἀμφότερα ἃ ἐκεῖνοι ἔχουσιν ἔχειν. ἀπεκρινάμην οὖν ἐμαυτῷ καὶ τῷ χρησμῷ ὅτι μοι λυσιτελοῖ ὥσπερ ἔχω ἔχειν. ἐκ ταυτησὶ (= ταύτης) δὴ τῆς ἐξετάσεως, ὦ ἄνδρες Ἀθηναῖοι, [23a] πολλαὶ μὲν ἀπέχθειαί μοι γεγόνασι,...
Daher befragte ich mich selbst anstelle (ὑπὲρ) des Orakels, ob ich es wohl vorziehen würde, so zu sein wie ich bin, einer der weder von der Weisheit jener etwas verstand (wörtl.: weise war in der Weisheit jener) noch einer, der von der Unwissenheit jener nichts wusste (unwissend in der Unwissenheit jener) oder in beidem so zu sein wie jene. Jedenfalls antwortete ich mir selbst und dem Orakel, dass es mir nützlicher sei, so zu sein wie ich bin. Aufgrund dieser Befragung/ Untersuchung, Männer von Athen, sind mir (nunmehr) [23a] viele Feindschaften erwachsen,...