Pl. Ap. 30d

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Pl. Ap. 30d

Beitragvon ThomasVulpius » Di 28. Jul 2015, 07:31

Pl. Ap. 30d Ἀποκτείνειε μεντἂν ἴσως ἢ ἐξελάσειεν ἢ ἀτῑμώσειεν· ἀλλὰ ταῦτα οὗτος μὲν ἴσως οἴεται καὶ ἄλλος τίς που μεγάλα κακά, ἐγὼ δ᾽ οὐκ οἴομαι, ἀλλὰ πολὺ μᾶλλον ποιεῖν ἃ οὑτοσὶ νῦν ποιεῖ, ἄνδρα ἀδίκως ἐπιχειρεῖν ἀποκτεινύναι. Νῦν οὖν, ὦ ἄνδρες Ἀθηναῖοι, πολλοῦ δέω ἐγὼ ὑπὲρ ἐμαυτοῦ ἀπολογεῖσθαι, ὥς τις ἂν οἴοιτο, ἀλλὰ ὑπὲρ ὑμῶν, μή τι ἐξαμάρτητε περὶ τὴν τοῦ (Pl. Ap. 30e) θεοῦ δόσιν ὑμῖν ἐμοῦ καταψηφισάμενοι.

Es könnte (mich) jedoch vielleicht einer töten/hinrichten oder verbannen/vertreiben oder der Ehre/des Bürgerechts berauben. Aber dieses hält dieser zwar vielleicht und auch noch irgendein anderer für große Übel, ich aber nicht (ich aber halte dies nicht für große Übel), sondern vielmehr (halte ich für große Übel) das zu tun, was dieser hier jetzt macht, zu versuchen einen Mann ungerecht zu töten/hinzurichten. Jetzt nun, ihr Männer von Athen, bin ich weit davon entfernt mich in meinem Interesse zu verteidigen, wie man wohl glauben dürfte, sondern in euerem Interesse, damit ihr euch nicht versündigt bezüglich der Gabe Gottes an euch, indem ihr mich verurteilt.
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Re: Pl. Ap. 30d

Beitragvon Roxane » Di 28. Jul 2015, 12:10

Hallo Thomas!

Du glaubst gar nicht, wie entzückt ich bin, dass du dich nun durchgerungen hast, dich der Ü. des Originaltextes zu widmen. Deine Version von 30c habe ich gerade durchgesehen und sofort gemerkt, dass du das sprachlich an etlichen Stellen viel besser hingekriegt hast als ich. Hätte ich auch gar nicht anders erwartet! Von mir aus kannst du jeden Morgen um halb sieben einen Satz einstellen. Das wird hier noch eine ganz perfekte Platonübersetzung mit zwei Experten (und mir :lol: ).

Ἀποκτείνειε μεντἂν ἴσως ἢ ἐξελάσειεν ἢ ἀτῑμώσειεν· ἀλλὰ ταῦτα οὗτος μὲν ἴσως οἴεται καὶ ἄλλος τίς που (vielleicht/ irgendwie) μεγάλα κακά, ἐγὼ δ᾽ οὐκ οἴομαι, ἀλλὰ πολὺ μᾶλλον ποιεῖν ἃ οὑτοσὶ νῦν ποιεῖ, ἄνδρα ἀδίκως ἐπιχειρεῖν ἀποκτεινύναι. Νῦν οὖν, ὦ ἄνδρες Ἀθηναῖοι, πολλοῦ δέω ἐγὼ ὑπὲρ ἐμαυτοῦ ἀπολογεῖσθαι, ὥς τις ἂν οἴοιτο, ἀλλὰ ὑπὲρ ὑμῶν, μή τι ἐξαμάρτητε περὶ τὴν τοῦ θεοῦ δόσιν ὑμῖν ἐμοῦ καταψηφισάμενοι.

Töten könnte er mich allerdings schon oder verbannen oder die bürgerlichen Ehrenrechte aberkennen (/entehren). Aber das hält dieser vielleicht oder sonstwer (/irgendeiner) für ein großes Unheil, ich jedoch nicht, ich (halte) vielmehr (das) für ein weit größeres (Unheil) (wörtl: viel mehr für ein großes Unheil), was (dies-) er jetzt tut, zu versuchen, einen Mann zu Unrecht töten zu lassen. So bin ich nun, Männer von Athen, weit davon entfernt (Langensch.), mich um meiner selbst willen zu verteidigen, wie man (wörtl.: irgendeiner) glauben könnte, sondern um euretwillen, damit ihr euch nicht an der Gabe des Gottes vergeht, wenn ihr gegen mich stimmt.

Das also wäre meine Ü. gewesen, 30c sehe ich mir später noch genauer an.
Noch was: Um auf den ersten Blick erkennen zu können, ob es sich in dem thread um einen Originaltext handelt oder nicht, schlage ich vor, dass wir in der Überschrift wie bisher die Kapitelangabe hinzufügen "Apol. Kap. 18 (30d)".
:stretch: Ῥωξάνη
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Re: Pl. Ap. 30d

Beitragvon ThomasVulpius » Di 28. Jul 2015, 12:29

Ich kann außer "Sokrates und die Raketenwürmer" auch den Originaltext. Und den Kühner/Gerth besitze ich auch. Außerdem bin ich Frühaufsteher. :lol:
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