Danke, Prudentius, dass du dich meiner "Probleme" angenommen hast. Hier noch einmal der Satz, ich denke, es gibt eine ganze Menge Möglichkeiten:
Damals habe ich mich als einziger Prytane euch widersetzt,
..damit ihr nichts Gesetzwidriges veranlasst/ tut.
..damit ihr die Gesetze nicht verletzt.
..(und gefordert), dass ihr nichts wider die Gesetze veranlasst/ tut.
..damit nichts Gesetzwidriges geschah.
..habe ich mich euch im Hinblick auf eure Verletzung der Gesetze widersetzt.
me enfrenté a vosotros para que (damit, + Konj.) no se hiciera (1.und 3.Pers. Konj. Impf. von hacer, se hacer = geschehen) nada contra las leyes: ..damit nichts (=nicht irgendetwas) gegen die Gesetze geschah.
Damit hier kein falscher Eindruck entsteht: Spanisch kann ich überhaupt nicht, obwohl ich als Studentin mal einen Kurs besucht habe. Schlimm!
Nun hast du ja darauf hingewiesen, Prudentius, dass die Negation im Dt. in bestimmten Fällen nicht mitübersetzt wird wie z.B. beim lat. "timere, ne". Auch bei dem griechischen φόβος ἑστιν, μή, bei φοβέομαι μή oder ἐναντιόομαι μή fehlt ja im Dt. die Negation. Ein anderer Fall, wie ich meine, zumal der Satz nicht lautet Τότ᾽ ἐγὼ ἠναντιώθην μὴ ποιεῖν παρὰ τοὺς νόμους (Damals habe ich mich geweigert, gegen die Gesetze zu handeln). Daher bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als für den Originalsatz auf § 76.6 und die Spanier
zurückzugreifen.
Der Thomas muss mich für verrückt halten, wenn er das hier alles liest. Dich frage ich lieber erst gar nicht ....
Letzte Korrektur:
.., weil ihr etwas Unrechtes geplant (/beschlossen) habt.
Schluss für heute. Definitiv!
Ῥωξάνη
Hab ich es mir doch gedacht: Hochinteressantes zum Infinitiv steht noch bei Kühner
:
Kühner, § 474: „..Vielmehr schwebte wohl ursprünglich, ..dem Redenden unbewusst ein allgemeiner Begriff des Wollens oder Sollens vor, der den Infinitiv hervorrief. Allmählich aber erwuchs daraus ein fester Gebrauchstypus in der Weise, dass man den Infinitiv schlechthin als Ausdruck des Begehrens verwandte, sei es in befehlendem oder bittendem Tone als Vertreter des Imperativs, sei es in wünschendem Tone als Vertreter des Optativs. ...und in der That ist sie wie dem Deutschen, so auch den romanischen Sprachen nicht fremd, z. B. im Altfranz. ne te movoir! ne me celer! ne ferir, im Ital. non far questo! non andar via! Aber da der imperativische Infinitiv sich auch im Altindischen findet, ist die Annahme, dass das Griechische ihn nicht neu ausgebildet, sondern als Erbgut aus der Urzeit überkommen habe, nicht ohne weiteres abzuweisen. ... Der Infinitiv wird bei den Epikern sehr häufig statt der II., selten statt der III. Person des Imperativs gebraucht; statt der II. Person nicht selten auch bei anderen Dichtern und selbst auch bei Herodot und den attischen Prosaikern. Die angeredete Person wird als Subjekt gedacht. ….Richtiger scheint es,
den Infinitiv als die gewichtigere, eindringlichere Form der Aufforderung anzuerkennen. Er dient daher oft in längeren Reden neben Imperativen zur Hervorhebung derjenigen Punkte, auf die der Redende besonderes Gewicht legt.."
".., damit ihr bloß nicht die Gesetze verletzt."