Pl. Ap. 34d – Pl. Ap. 34e

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Pl. Ap. 34d – Pl. Ap. 34e

Beitragvon ThomasVulpius » Mo 10. Aug 2015, 08:11

Pl. Ap. 34d – Pl. Ap. 34e Εἰ δή τις ὑμῶν οὕτως ἔχει – οὐκ ἀξιῶ μὲν γὰρ ἔγωγε͵ εἰ δ᾽ οὖν – ἐπιεικῆ ἄν μοι δοκῶ πρὸς τοῦτον λέγειν λέγων͵ ὅτι "ἐμοί͵ ὦ ἄριστε͵ εἰσὶν μέν πού τινες καὶ οἰκεῖοι· καὶ γὰρ τοῦτο αὐτὸ τὸ τοῦ Ὁμήρου͵ οὐδ᾽ ἐγὼ "ἀπὸ δρυὸς οὐδ᾽ ἀπὸ πέτρης" πέφῡκα ἀλλ᾽ ἐξ ἀνθρώπων͵ ὥστε καὶ οἰκεῖοί μοί εἰσι καὶ ὑεῖς γε͵ ὦ ἄνδρες Ἀθηναῖοι͵ τρεῖς͵ εἷς μὲν μειράκιον ἤδη͵ δύο δὲ παιδία· ἀλλ᾽ ὅμως οὐδένα αὐτῶν δεῦρο ἀναβιβασάμενος δεήσομαι ὑμῶν ἀποψηφίσασθαι." Τί δὴ οὖν οὐδὲν τούτων ποιήσω; Οὐκ αὐθᾱδιζόμενος͵ ὦ ἄνδρες (Pl. Ap. 34e) Ἀθηναῖοι͵ οὐδ᾽ ὑμᾶς ἀτῑμάζων͵ ἀλλ᾽ εἰ μὲν θαρραλέως ἐγὼ ἔχω πρὸς θάνατον ἢ μή͵ ἄλλος λόγος͵ πρὸς δ᾽ οὖν δόξαν καὶ ἐμοὶ καὶ ὑμῖν καὶ ὅλῃ τῇ πόλει οὔ μοι δοκεῖ καλὸν εἶναι ἐμὲ τούτων οὐδὲν ποιεῖν καὶ τηλικόνδε ὄντα καὶ τοῦτο τοὔνομα ἔχοντα͵ εἴτ᾽ οὖν ἀληθὲς εἴτ᾽ οὖν ψεῦδος͵ ἀλλ᾽ οὖν δεδογμένον (Pl. Ap. 35a) γέ ἐστί τῳ Σωκράτη διαφέρειν τῶν πολλῶν ἀνθρώπων.

Wenn aber einer von euch eine solche Einstellung hat/so drauf ist - ich halte es zwar nicht für wahrscheinlich, wenn aber doch - (so) glaube ich (wörtl. "scheine ich mir"), ich dürfte wohl (ἄν färbt den Infinitiv potential ein) Angemessenes zu diesem (der diese Einstellung hat) sagen, indem ich sage: "Mir sind irgendwie auch Verwandte, mein Bester; und nämlich genau dieser Spruch des Homer (gilt auch für mich), dass ich nicht von einer Eiche und auch nicht von einem Felsen abstamme, sondern von Menschen, sodass ich sowohl Verwandte als auch fürwahr Söhne habe, ihr Männer von Athen, drei, der eine zwar bereits ein Jugendlicher, zwei Kinder aber; aber dennoch werde ich keinen von ihnen hierher mit hinaufsteigen lassen und euch dann darum bitten (mich) freizusprechen." Warum nun werde ich nichts davon tun? Nicht aus Arroganz, ihr Männer von Athen, und auch nicht, weil ich euch gering schätze/verachte/auf euch herabblicke - sondern ob ich mich kühn/mutig/unerschrocken gegenüber dem Tod verhalte oder nicht, ist eine andere Frage -, in Bezug aber auf das Ansehen erscheint es mir sowohl für mich als auch für euch als auch für die ganze Stadt nicht schön zu sein, dass ich etwas davon tue, ich, der ich in einem solchen Alter bin und einen solchen Ruf habe - ob er nun zu Recht oder zu Unrecht besteht/ob wahr oder Unwahr -, aber es wird allgemein davon ausgegangen, dass sich Sokrates in irgendeiner Sache von der Masse der Menschen/der breiten Masse unterscheidet/die Masse der Menschen/die breite Masse übertrifft.
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Re: Pl. Ap. 34d – Pl. Ap. 34e

Beitragvon Roxane » Do 15. Okt 2015, 13:02

[34d] Εἰ δή τις ὑμῶν οὕτως ἔχει – οὐκ ἀξιῶ μὲν γὰρ ἔγωγε͵ εἰ δ᾽ οὖν (also denn doch) – ἐπιεικῆ ἄν μοι δοκῶ πρὸς τοῦτον λέγειν λέγων͵ ὅτι "ἐμοί͵ ὦ ἄριστε͵ εἰσὶν μέν πού* τινες καὶ οἰκεῖοι· καὶ (und zwar) γὰρ τοῦτο αὐτὸ τὸ τοῦ Ὁμήρου͵ οὐδ᾽ ἐγὼ "ἀπὸ δρυὸς οὐδ᾽ ἀπὸ πέτρης" πέφῡκα** ἀλλ᾽ ἐξ ἀνθρώπων͵ ὥστε καὶ οἰκεῖοί μοί εἰσι καὶ ὑεῖς γε͵ ὦ ἄνδρες Ἀθηναῖοι͵ τρεῖς͵ εἷς μὲν μειράκιον ἤδη͵ δύο δὲ παιδία· ἀλλ᾽ ὅμως οὐδένα αὐτῶν δεῦρο ἀναβιβασάμενος δεήσομαι ὑμῶν ἀποψηφίσασθαι." Τί δὴ οὖν οὐδὲν τούτων ποιήσω; Οὐκ αὐθᾱδιζόμενος͵ ὦ ἄνδρες

*gew. wie unser wohl, etwa, vielleicht, der Rede eine gewisse Ermäßigung gebend,
**φύω, perf. πέφῡκα, mit Präsensbdtg, nebst dem plusqpf. ἐπεφύκειν,


"Wenn aber einer von euch so eingestellt ist – ich glaube es zwar nicht, wenn aber denn doch – zu dem sage ich doch wohl, scheint mir, etwas Angemessenens, wenn ich (ihm) erkläre: “Auch ich, mein Bester, habe wohl manche Verwandte. Und zwar (meine ich) nämlich eben dieses (Wort) von Homer, weder von „einer Eiche noch von einem Felsen“ stamme ich ab, sondern von Menschen, so dass ich (sowohl) Verwandte habe als auch fürwahr Söhne, Männer von Athen, drei an der Zahl, der eine (ist) zwar schon ein Jugendlicher, aber die anderen beiden (sind noch) Kinder. Doch trotzdem werde ich keinen von ihnen hierher (vor Gericht) bringen lassen und euch bitten, (mich) freizusprechen.“ Warum denn nun werde ich nichts davon tun? Weder weil ich hochmütig wäre, meine Männer,

[34e] Ἀθηναῖοι͵ οὐδ᾽ ὑμᾶς ἀτῑμάζων͵ ἀλλ᾽* εἰ μὲν θαρραλέως ἐγὼ ἔχω πρὸς θάνατον ἢ μή͵ ἄλλος λόγος*͵ πρὸς δ᾽ οὖν** δόξαν καὶ ἐμοὶ καὶ ὑμῖν καὶ ὅλῃ τῇ πόλει οὔ μοι δοκεῖ καλὸν εἶναι ἐμὲ τούτων οὐδὲν ποιεῖν καὶ τηλικόνδε ὄντα καὶ τοῦτο τοὔνομα ἔχοντα͵ εἴτ᾽ οὖν ἀληθὲς εἴτ᾽ οὖν ψεῦδος͵ ἀλλ᾽* οὖν δεδογμένον (Pl. Ap. 35a) γέ ἐστί τῳ Σωκράτη διαφέρειν τῶν πολλῶν ἀνθρώπων.

*ἀλλ᾽: Adv.: im übrigen, außerdem, ohnehin schon, überhaupt
**Gegenstand der Rede, Inhalt, Sache: περί τινος λόγου διαλέγεσϑαι, Plat. Apol. 34 e
***δ᾽ οὖν: gewiss, sicherlich, jedenfalls

von Athen, noch weil ich keinen Respekt vor euch habe/ hätte (wörtl.: euch geringschätze), eine andere Sache (, über die man sich unterhalten könnte, wäre) noch (ἀλλ᾽), ob ich den Tod fürchte (wörtl.: zuversichtlich bin..) oder nicht, jedenfalls, glaube ich, ist es, was den guten Ruf betrifft, weder für mich noch für euch noch für die ganze Stadt gut, wenn ich so etwas tue, zumal ich in einem solchen Alter bin und einen solchen Ruf habe, ob (er) nun zurecht oder zu unrecht (besteht), jedenfalls wird von dem Sokrates doch angenommen, dass er sich von den meisten Menschen unterscheidet."
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