Pl. Ap. 35c

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Pl. Ap. 35c

Beitragvon ThomasVulpius » So 23. Aug 2015, 11:21

Pl. Ap. 35c Οὐ γὰρ ἐπὶ τούτῳ κάθηται ὁ δικαστής͵ ἐπὶ τῷ καταχαρίζεσθαι τὰ δίκαια͵ ἀλλ᾽ ἐπὶ τῷ κρίνειν ταῦτα· καὶ ὀμώμοκεν οὐ χαριεῖσθαι οἷς ἂν δοκῇ αὐτῷ͵ ἀλλὰ δικάσειν κατὰ τοὺς νόμους. Οὔκουν χρὴ οὔτε ἡμᾶς ἐθίζειν ὑμᾶς ἐπιορκεῖν οὔθ᾽ ὑμᾶς ἐθίζεσθαι· οὐδέτεροι γὰρ ἂν ἡμῶν εὐσεβοῖεν. Μὴ οὖν ἀξιοῦτέ με͵ ὦ ἄνδρες Ἀθηναῖοι͵ τοιαῦτα δεῖν πρὸς ὑμᾶς πράττειν͵ ἃ μήτε ἡγοῦμαι καλὰ εἶναι μήτε (Pl. Ap. 35d) δίκαια μήτε ὅσια͵ ἄλλως τε μέντοι νὴ Δία πάντως καὶ ἀσεβείᾱς φεύγοντα ὑπὸ Μελήτου τουτουΐ.

Nicht nämlich sitzt der Richter dazu da, dass er das Recht gegen Gefälligkeit verschenkt/dass er gegen Gefälligkeit Recht spricht, sondern um dieses zu beurteilen; und er hat geschworen keine Gefälligkeit denen zu erweisen, welchen es ihm gutscheint/dünkt/in den Kram passt, sondern entsprechend der Gesetze zu urteilen/Recht sprechen. Es ist also weder nötig, dass wir euch daran gewöhnen einen Meineid zu leisten noch ihr euch daran gewöhnt; dann dürfte wohl keine von unseren beiden Parteien fromm handeln. Haltet es also nicht für angemessen, ihr Männer von Athen, dass es nötig sei, dass ich solches gegenüber euch tue, was ich weder für schön noch für gerecht noch für fromm halte, besonders aber beim Zeus jedoch gänzlich deshalb, weil ich von diesem Meletos hier sogar der Gottlosigkeit angeklagt ist!
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Re: Pl. Ap. 35c

Beitragvon Roxane » Do 15. Okt 2015, 13:02

[35c] Οὐ γὰρ ἐπὶ τούτῳ κάθηται ὁ δικαστής͵ ἐπὶ τῷ καταχαρίζεσθαι τὰ δίκαια͵ ἀλλ᾽ ἐπὶ τῷ κρίνειν ταῦτα· καὶ ὀμώμοκεν οὐ χαριεῖσθαι* οἷς ἂν δοκῇ αὐτῷ͵ ἀλλὰ δικάσειν κατὰ τοὺς νόμους. Οὔκουν χρὴ οὔτε ἡμᾶς ἐθίζειν ὑμᾶς ἐπιορκεῖν οὔθ᾽ ὑμᾶς ἐθίζεσθαι· οὐδέτεροι γὰρ ἂν ἡμῶν εὐσεβοῖεν. Μὴ οὖν ἀξιοῦτέ με͵ ὦ ἄνδρες Ἀθηναῖοι͵ τοιαῦτα δεῖν πρὸς ὑμᾶς πράττειν*͵ ἃ μήτε ἡγοῦμαι καλὰ εἶναι μήτε δίκαια μήτε ὅσια͵ ἄλλως τε μέντοι (ja doch) νὴ Δία πάντως (ganz, völlig, durchaus) καὶ ἀσεβείᾱς φεύγοντα**** ὑπὸ Μελήτου τουτουΐ.

*..u. so bei den Attikern oft = sich einer Neigung, Leidenschaft hingeben, ϑυμῷ, ὀργῇ, sich dem Zorn hingeben, überlassen,
** πρὸς ὑμᾶς πράττειν: mit euch verhandeln (Langensch.)
*** ἄλλως τε καὶ: besonders, zumal
**** entlaufen, fliehen, angeklagt werden

"Der Richter sitzt ja nicht dazu da, um Recht (wörtl.: das, was rechtens ist) nach seiner Gunst (zu gewähren), sondern aufgrund seiner Überzeugung (wörtl: glauben meinen, entscheiden) (zu gewähren). Und er hat auch geschworen, sich nicht nach dem zu richten (wörtl.: nicht dem nachzugeben/ hinzugeben), was ihm vielleicht gut zu sein scheint, sondern entsprechend der Gesetze zu urteilen. Also dürfen weder wir euch daran gewöhnen, einen Meineid zu leisten noch dürft ihr euch daran gewöhnen lassen. Denn keiner (gr. Pl.) von uns würde gewissenhaft handeln. Glaubt/ erwartet also nicht, Männer von Athen, dass ich es für angemessen hielte, (wörtl.: nötig hätte), etwas (derartiges) mit euch zu verhandeln, was ich weder für anständig noch für gerecht noch für gottgefällig halte, zumal ich ja doch, beim Zeus, von diesem Meletos hier vor allem wegen Gottlosigkeit angeklagt werde."
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