von Chrysostomus » Mi 4. Dez 2002, 20:52
Nein, auch nicht schwerer als Latein (meine ich zumindest). Es gibt mehr Formen bei den Verben (z.B. neben Aktiv und Passiv noch ein Medium, ein weiteres Tempus - den Aorist - und mit dem Optativ einen weiteren Modus) und der Gebrauch der Partizipien - davon gibts auch mehr im Lateinischen - ist sehr häufig.
Allerdings gibt es dafür im Griechischen keinen Ablativ, sondern nur die bekannten vier Kasus (vom Vokativ mal abgesehen) und es gibt einen bestimmten Artikel, der einem das Erkennen der Kasus erleichtert.
An die Buchstaben und die Akzente (Lesehilfen) muss man sich natürlich gewöhnen, aber das hat man normalerweise nach einer Woche raus.
Es gibt leichte und schwierige Autoren (wie im Lateinischen auch). Xenophon ist z.B. sehr leicht (wie Caesar), auch Homer lässt sich z.T. sehr leicht lesen - die Tragiker (Aischylos, Sophokles, Euripides) und Pindar sind dagegen wegen ihrer vielen Vokabeln und der Spracheigentümlichkeiten (es gibt mehrere Dialekte im Altgriechischen) schwer. Platon liegt da so in der Mitte (manchmal ist er jedoch gedanklich schwierig).
In der Schule kommt man ja im Grundkurs normalerweise nur zur Lektüre von Homer, Xenophon und einem Werk von Platon. Vielleicht liest man noch ein wenig von Herodot.
Thukydides und die Tragiker sind dagegen eher selten Schullektüre, Gleiches gilt für die Redner und Aristophanes. Ganz nett zu lesen und vielleicht ein Geheimtipp für die Schule: Lukian
Ansonsten, auch eine sehr zugängliche Lektüre: Neues Testament