Leukemie und EU

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Leukemie und EU

Beitragvon Odinus Thorus » Sa 18. Mär 2023, 10:21

Also, nach meinem Wissensstand wurde in der goldenen Zeit (C&C)der Diphtong EU auch e-u gesprochen, so wie es die Ungarn heute mit jedem eu machen. Wie war es aber zur Zeit des Perikles in Athen. Haben die auch Leukemie, so gesprochen, mit Monophtong, wie wir heute. Woher kommt eigentlich die Endung ..-mia? Ist das altes Griechisch?
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Re: Leukemie und EU

Beitragvon Sapientius » Sa 18. Mär 2023, 11:11

Leukemie


Leukämie, von gr. haima Blut, vgl. Anämie, Hämatom, Hämorrhoiden.

Woher kommt eigentlich die Endung ..-mia?


Falsch gestellte Frage, die Endung ist ja -ia.
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Re: Leukemie und EU

Beitragvon medicus » Sa 18. Mär 2023, 11:49

Odinus Thorus hat geschrieben: Wie war es aber zur Zeit des Perikles in Athen. Haben die auch Leukemie, so gesprochen,
Die kannten keine Leukämie.
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Re: Leukemie und EU

Beitragvon Odinus Thorus » Sa 18. Mär 2023, 13:27

medicus hat geschrieben:
Odinus Thorus hat geschrieben: Wie war es aber zur Zeit des Perikles in Athen. Haben die auch Leukemie, so gesprochen,
Die kannten keine Leukämie.


Das ist aber schön deutlich, Medicus, es ging um den e-u Diphtong!
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Re: Leukemie und EU

Beitragvon Odinus Thorus » Sa 18. Mär 2023, 13:30

Sapientius hat geschrieben:
Leukemie

Leukämie, von gr. haima Blut, vgl. Anämie, Hämatom, Hämorrhoiden.
Woher kommt eigentlich die Endung ..-mia?

Falsch gestellte Frage, die Endung ist ja -ia.


Dann handelt es sich also bei den Worten um:
Leuk(h)ämie (Weissblütigkeit),
An(h)ämie (Blutlosigkeit),
Hämatom (Blutschnitt),
Hämorrhoiden (Blutfluss??).
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Re: Leukemie und EU

Beitragvon Tiberis » Sa 18. Mär 2023, 15:44

Odinus Thorus hat geschrieben:Haben die auch Leukemie, so gesprochen, mit Monophtong, wie wir heute.

Nein ! Während wir eu wie oi aussprechen, sagten die Griechen ew , wobei das w halbvokalisch gesprochen wurde, vergleichbar dem frz. oui oder dem w in engl. why.
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Re: Leukemie und EU

Beitragvon Odinus Thorus » Sa 18. Mär 2023, 18:21

Tiberis hat geschrieben:
Odinus Thorus hat geschrieben:Haben die auch Leukemie, so gesprochen, mit Monophtong, wie wir heute.

Nein ! Während wir eu wie oi aussprechen, sagten die Griechen ew , wobei das w halbvokalisch gesprochen wurde, vergleichbar dem frz. oui oder dem w in engl. why.


Die Leukoje ist unter litauischem Einfluss ja auch zur Levkoje geworden. Derselbe lautliche Vorgang.
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Re: Leukemie und EU

Beitragvon ille ego qui » Mi 29. Mär 2023, 11:18

Haben die auch Leukemie, so gesprochen, mit Monophtong, wie wir heute.


Wir sprechen Leukämie nicht mit Monophthong.

Die Leukoje ist unter litauischem Einfluss ja auch zur Levkoje geworden. Derselbe lautliche Vorgang.


Nein, das ist nicht derselbe lautliche Vorgang. Im von dir beschriebenen Fall - sofern richtig dargestellt - wird der zweite Bestandteil des Diphthongs zum (Voll-)Konsonanten. In unserem Fall wird aus einem Diphthong ein anderer Diphthong.
Ille ego, qui quondam gracili modulatus avena
carmen et egressus silvis vicina coegi,
ut quamvis avido parerent arva colono,
gratum opus agricolis, at nunc horrentia Martis
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Re: Leukemie und EU

Beitragvon Odinus Thorus » Mi 29. Mär 2023, 22:11

Also in meiner Sprache ist "Leu" - reimt sich auf getrocknetes Gras - ein Monophthong und ein Di-graph - oder sagen wir ein zusammengezogener "monophthongisierter" Diphthong. Wie aber sollen wir dann bezeichnen den Unterschied, zwischen trematisiertem e-u, wie bei dem port. Fussballer E-usebio, und zusammengezogenem eu in dt. Europa?
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Re: Leukemie und EU

Beitragvon ille ego qui » So 2. Apr 2023, 22:26

Europa - sowohl deutsch /oi/, als auch Latein /eu/ (!!) - ganz klar Diphthong.
Trema wird uneinheitlich verwendet, wie du auf Wikipedia nachlesen kannst. Die allgemeinste Bedeutung: veränderte Aussprache. Speziellere Bedeutung: Diärese (d.h. Aufteilung auf zwei Silben (!), also kein Diphthong.
Sollte jemand die lateinische Aussprache Europa mit einem Trema kennzeichnen, dann ist diese spezielle Bedeutung des Tremas nicht gegeben; es wäre nur ein (etwas hilfloser) Versuch anzuzeigen, dass der lateinische Diphthong sozusagen näher an der Schreibung ist als unserer.
(Letzterer ergibt sich aus deutscher Lautentwicklung. Die Schrift hat einen alten - aber ebenso diphthongischen - Lautstand "archiviert".)
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