"Unheimliche" Zufälle

Beiträge zu Themen, die in keine andere Kategorie passen

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Beitragvon Xenos » Mo 5. Jun 2006, 14:44

Wie schon geschrieben wurde handelt es sich sehr wahrscheinlich um ein Déjà-vu. Ich hatte das früher auch oft – und habe es noch immer. Nur: seit ich um dieses Phänomen weiß komme ich damit ganz gut klar. Wenn man sich sicher ist, eine Situation schon einmal erlebt zu haben vergleicht man immer wieder die "damalige" mit der jetzigen Sache. Das Gehirn täuscht einem eine viel größere Übereinstimmung vor als es wirklich der Fall ist.
Da wird das Wetter kurzerhand angepasst, die Farbe des Autos ist "definitiv die gleiche gewesen", etc. pp.
Dass in Wirklichkeit entweder garnie die gleiche Tätigkeit ausgeführt wurde oder allerhöchstens eine ähnliche Situation zustande kam bemerkt man nicht.

Seit ich aber die Déjà-vu-Erklärung im Hinterkopf habe mache ich mir weniger Gedanken und komme im Jahresschnitt auch auf weniger Erlebnisse als früher.
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Beitragvon Anarchie » Mo 5. Jun 2006, 15:01

ich glaub das ganze leben besteht aus zufällen.
BSP: Ihr sitzt in der Schule. Der Bio-Lehrer will prüfen und er nimmt ausgerechnet dich dran. Nächste Stunde Deutsch. Schon wieder du dran. Und das natürlich an dem Tag, an dem du ein Eng-Referat hast. (Ist einer aus meiner Klasse passiert) und danach kommst du natürlich auch noch in Physik dran.
Ist das Zufall oder vorherbestimmt?
mein Klassenvorstand war letztes Jahr in London und kurze darauf fanden die Terroranschläge in der U-Bahn statt. Er wra in Österreich als es passiert ist und war nur 2 Wochen vorher an dem Ort wo die Bombe einschlug

wenn es einen Gott gibt der all das vorherbestimmt, warum das alles?
entweder ist er krank und es macht ihm Spaß oder das Leben besteht aus "Zufällen" wie wir es nennen. Denn eigentlich hat ja jeder Mensch Einfluss auf das was er tut. Nur können wir nicht in die Zukunft sehen und wissen nicht was passieren wird.
Also... alles dem Zufall über lassen :-D ;-)
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Beitragvon Discipuluslatinaelinguae » Mo 5. Jun 2006, 15:14

Den Zufall gibt es meiner Meinung nach nicht. Die Situationen passieren aufgrund jeder Menge Faktoren.
Nehmen wir mal einen Würfelwurf.
Folgende Faktoren sind wichtig.
-wie man den Würfel nimmt(6 nach oben nach unten etc.)
-wie man ihn wirft
-Luftwiderstand
-Gravitation
-Luftströmungen
-Luftdruck
-Wurfhöhe
-Gwicht des Würfels
-...
Bei deinem Klassenkameraden:
-Laune des Biologie/Physik/Deutsch Lehrers
-Anzahl der Abfragen von ihm im jeweiligem Fach
-Anzahl der Abfragen von den Anderen im jweiligem Fach
-vorherige Leistungen (Leute, die wenig oder schlecht lernen werden öfters abgefragt)
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Beitragvon Anarchie » Mo 5. Jun 2006, 15:21

das mit dem würfel mag ja sein, aber egal wie genau du alles berechnset, es ist trotzdem unmöglich einen Wurf mit 100% genau vorauszusagen

aber ich bin voll auf deiner seite, es gibt keine zufälle
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Beitragvon Xenos » Mo 5. Jun 2006, 15:32

Echten Zufall gibt es in der Quantenmechanik.
Bei allem größeren gehe ich nicht von Zufall aus, verneine einen freien Willen.
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Beitragvon Discipuluslatinaelinguae » Mo 5. Jun 2006, 15:35

Die Zukunft zu sehen ist schwierig; Außerdem lohnt es sich nicht 200 Messgeräte und 30 Physikdoktoren zu holen, nur um einen Würfelwurf zu bestimmen. Eigentlich hat man ja kein Einfluss auf die Zukunft, denn wie wir auf die Zukunft einwirken, ist ja festgelegt.

Nun eine religiöse Frage: Wenn wir nicht verändern können, was wir tun, warum sollen wir den dann in der Hölle schmoren, wegen unserer Taten?
Wenn ein Gärtner schlechtes Saatgut aussäht und schlechte Bedingungen dafür schafft, warum soll dann, wenn etwas schlechtes herauskommt, die Pflanze selbst schuld sein.
Jeder andere Mensch, wenn er die selbe DNA und die selben Umstämde wie ein anderer zum Leben hat, wird genauso wie der andere sein und darauf nicht einwirken können.
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Beitragvon Xenos » Mo 5. Jun 2006, 15:45

Discipuluslatinaelinguae hat geschrieben:Eigentlich hat man ja kein Einfluss auf die Zukunft, denn wie wir auf die Zukunft einwirken, ist ja festgelegt.


Das Wie wirkt sich, trotz evtl. Festlegung, aber aus.
Du kannst zwar annehmen, dass es ein Schicksal gibt. In deinem Tun wird es auf der ersten Ebene aber keinen Unterschied machen.

Nun eine religiöse Frage: Wenn wir nicht verändern können, was wir tun, warum sollen wir den dann in der Hölle schmoren, wegen unserer Taten?


Ich denke mal, du setzt religiös = christlich. Die Christen gehen von einer Freiheit im Willen aus (obwohl Gott schon weiß, wie du dich entscheiden wirst bist du im Handeln frei. Hängt mit der Transzendenz zusammen. Der chr. Gott ist zeitlos.) Deshalb stellt sich ihnen die Frage nicht.
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Beitragvon Anarchie » Mo 5. Jun 2006, 16:01

Gott kann nur ein Mann sein >.<"

naja jedenfalls hat Discipuluslatinaelinguae da schon irgendwie recht. ein Mensch ist ja nicht von Anfang an böse (wobei das Wort "böse" ja vom Betrachter abhängt). Ein Kind wird von seinem Umfeld geprägt. Je nachdem unter welchen Menschen es aufwächst, formt sich sein Charakter. Nur gibt es dann wieder Menschen die erst später, also wenn sie selbst entscheiden können was richtig und falsch ist, böse werden.... oh Gott das Wort ist blöd...
naja aber ist ja auch egal.
ich denke man sollte so leben wie Immanuel Kant so schön in seinem kategorischen Imperativ schrieb: Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.
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Beitragvon suetonius » Mo 5. Jun 2006, 16:18

False-Memory-Syndrom s.o.
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Beitragvon Discipuluslatinaelinguae » Mo 5. Jun 2006, 16:21

Stelle dir vor ein Mensch wird mit genau deinen Genen geboren und lebt genau in genau dem selben Umfeld, in den du lebtest, erlebte alle Ereignisse so, wie du sie erlebtest. Dieser Mensch, würde dann in jeder Situation genauso wie du entscheiden und würde das Leben so leben wie du. Also entscheiden die Gene und das Umfeld, wie wir handeln und was wir werden. Man kann auch nicht entscheiden, in welchen Umfeld und mit welchen Genen man lebt. Also kann man selbst nichts Entscheiden. Wenn Gott die Welt und alles was in ihr lebt erschaffen hat, ist er der, der daran schuld ist, dass Verbrechen begeht werden. Dann schickt er alles, was er "verdorben" hat in die Hölle. Entweder er existiert nicht oder er ist ungerecht.
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Beitragvon Neni » Mo 5. Jun 2006, 16:30

Anarchie hat geschrieben:das mit dem würfel mag ja sein, aber egal wie genau du alles berechnset, es ist trotzdem unmöglich einen Wurf mit 100% genau vorauszusagen


versteh jetzt nicht den einwand, der irgendwie keiner zu sein scheint.
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Beitragvon Xenos » Mo 5. Jun 2006, 16:36

Du scheinst meine Zeilen nicht richtig gelesen zu haben.
Der christliche Gott gab den Menschen die Willensfreiheit.
Von dem gehen die Christen aus, deshalb ist dieses Spiel mit Gut und Böse für sie nicht existent.

Sehr logisch ist deine Aufzählung nicht.
Deine Annahme, dass dieses Duplikat von mir die gleichen Entscheidungen treffen wird ist ein Axiom. Da kannst du gleich sagen, dass es keinen freien Willen gibt und basta. Wo ist die Begründung oder der wissenschaftliche Beweis für diese Annahme?

Die Sache ist die: die Freiheit oder Unfreiheit des Willens kann man auf diese Art so wenig beweisen wie die Existenz eines Gottes. Es ist reine Glaubenssache. Interessant wird es allerdings, wenn man die Neurowissenschaften hinzuzieht. Google mal nach den Experimenten von Benjamin Libet, die sind zwanzig bis dreisig Jahre her. Er fand heraus, dass sich das Bereitschaftspotential im Gehirn ein paar Milisekunden vor der selbstbewusst wahrgenommenen Entscheidung aufbaut. DAS ist schon eher eine Diskussionsgrundlage, die einen an eine Unfreiheit denken lässt.
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Beitragvon Anarchie » Mo 5. Jun 2006, 16:55

@Discipuluslatinaelinguae
so einfach ist das nun auch wieder nicht. es gibt viele menschen denen es beschissen geht, die im gleichen umfeld und in der gleichen situation geboren werden und aufwachsen. nur dann kommt unser freier wille ins spiel. die einen gehen in die richtung die anderen die jene.
man hat sehr wohl die möglichkeit über sein leben und sein handeln zu entscheiden
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Beitragvon Discipuluslatinaelinguae » Mo 5. Jun 2006, 17:45

@Anarchie:Wie ich schon schrieb, die Gene sind auch die selben und das Lebensumfeld ist in jeder Situation die selbe. Jedes Gespräch mit einer Person ist das selbe usw...

@Xenos: Es gibt milliarden unendlich viele Zukunftsbilder. Stimmt das?
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Beitragvon Anarchie » Mo 5. Jun 2006, 18:27

kannst du das auch wissenschaftlich belegen?

ich kann mir dass nicht vorstellen, dass nicht jeder mensch seinen eigenen willen hat. tut mir leid aber solange du mir nicht das gegenteil beweisen kannst oder mir mit guten argumenten kommst,...
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