Geist vs. Natur

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Beitragvon RM » Mi 10. Mär 2004, 10:08

Naturwissenschaft selbst hat mit "Gut und Böse" nichts zu tun - sie ist weitgehend wertfrei, wenigstens in der Grundlagenforschung. In der angewandten Forschung sieht es so aus, daß das erforscht wird, wofür es Geld gibt.
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Beitragvon Juergen » Mi 10. Mär 2004, 10:22

Die Naturwissenschaften dienen vornehmlich dazu weitere Erkenntnisse über die Natur zu gewinnen. Vieles geschieht eher planlos und wird zufällig entdeckt, nach anderen Dingen wird direkt gesucht.
Jedoch schafft reines Mehrwissen keinen Wohlstand. Erst die Anwendung der naturwissenschaftlichen Erkenntnisse schafft u.U. Wohlstand, längeres Leben etc. etc.

Aber die strikte Anwendung ist gleichsam ebenfalls planlos oder besser gesagt grenzenlos.
- Die Atomforschung schafft billige Kernenergie aber auch Atombombem.
- Die chemische Forschung schafft gute Medikamente und Giftwaffen.
- ...
Was letztendlich produziert wird und was "besser" ist, kann weder die Naturwissenschaft noch die Technik (als Anwendung der Naturwissenschaft) begründen.

Die Naturwissenschaften können Antwort auf die Frage "Richtig oder Falsch" (im math./tech. Sinne) geben;
die Geisteswissenschaften sind auch für die Frage nach "Gut oder Böse" (im ethischen Sinne) zuständig.
(Die Frage: ist etwas wahr? will ich hier mal ausklammern).
Juergen
 

Beitragvon Clemens » Mi 10. Mär 2004, 14:37

Sind das nicht viel essentiellere Fragen als die Naturwissenschaft je behandelt?

Die Naturwissenschaft behandelt die Frage, wie unsere Welt, die uns hervorgebracht hat und mit der wir natürlich untrennbar verbunden sind, aussieht. Ich finde das kann man ruhig auf die gleiche Stufe mit den geisteswissenschaftlichen Fragen stellen.

Sind die Menschen durch die Naturwissenschaften allein zufriedengestellt oder fehlt ihnen etwas?

Nein, sie sind damit nicht zufrieden und sie wären auch mit den Geisteswissenschaften allein nicht zufrieden. Deshalb gibt es ja beide. Um mich und andere hier zu wiederholen: Diese beiden Richtungen gehen Hand in Hand und es wäre dumm, auf eine zu verzichten.
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Beitragvon Parmenides » Do 11. Mär 2004, 16:29

Deshalb gibt es ja beide. Um mich und andere hier zu wiederholen: Diese beiden Richtungen gehen Hand in Hand und es wäre dumm, auf eine zu verzichten.

Damit ich nicht falsch verstanden werde: Ich bin in diesem Punkt derselben Meinung. Gerade deshalb sehe ich aber die Grundfragen der Geisteswissenschaften für den Menschen als essentieller an als die derzeitigen weitfortgeschrittenen Problemstellungen der Naturwissenschaften. Also richte ich mich klar, wie oben gesagt, gegen jene "einseitige Ausrichtung auf die Naturwissenschaften", denn das führt zu nicht zu unterschätzenden, gegenwärtigen Problemen, wie ich sie nannte. Dies allein möchte ich kritisieren, dass der Mensch zum Objekt seiner technischen Innovationsgier wird, ohne diese selbst zu hinterfragen:

>Der SPD-Fraktionsvorsitzende Müntefering hat erklärt: „Bei den Universitäten werden wir mehr Wert auf die Naturwissenschaften und die Ingenieursfächer legen. Wenn wir keine Innovation mehr haben, verliert Deutschland seine Kraft.“<(Die Zeit 05/2004 - Ross: Was ist Bildung)
Diesen Artikel kann ich übrigens empfehlen:
(http://www.zeit.de/2004/05/Bildung)
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Beitragvon RM » Do 11. Mär 2004, 20:51

An den Universitäten in Deutschland ist das Problem nicht, daß zu wenig für die Naturwissenschaften getan wird, sondern daß zu wenige Studenten etwas naturwissenschaftliches studieren wollen ... und, besonders in Bayern, daß es überhaupt nicht genügend Abiturienten gibt, die etwas studieren dürfen.
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Beitragvon Parmenides » Di 27. Apr 2004, 18:57

Übrigens gibt es ein Spezial in der dieswöchigen Ausgabe der Zeit:

Geisteswissenschaften in der Krise
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Beitragvon RM » Di 27. Apr 2004, 19:10

Schöner Kommentar!
Fazit: fangen wir endlich an, etwas Sinnvolles zu tun, schreiben wir Bestseller und DFG-Förderanträge! Wer macht mit?
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Beitragvon georg » Di 27. Apr 2004, 19:48

DFG?
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Beitragvon Clemens » Di 27. Apr 2004, 21:56

Deutsche Forschungsgemeinschaft
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Beitragvon georg » Di 27. Apr 2004, 22:05

Haben die GEld?
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Beitragvon RM » Di 27. Apr 2004, 22:16

Ja. Und noch besser: die verteilen es sogar! 8) RM
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Beitragvon georg » Mi 28. Apr 2004, 14:22

Das klingt als gaebe es da einen Haken :hmmm:
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Beitragvon RM » Mi 28. Apr 2004, 21:12

ja, den Antrag. 8) RM
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Beitragvon georg » Do 29. Apr 2004, 13:45

AM Ende stellen die VErwalter die Antraege slebst, leiten Briefkastenforschugnsunternehmungen und schieben die Foerdergelder auf Aplenlaendlerkonten.
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