Der Schein der Individualität

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Der Schein der Individualität

Beitragvon suetonius » So 18. Apr 2004, 02:16

mein bruder brachte mich neulich darauf...

Die Wirtschaft suggeriert uns doch andauern das wir langweilig sind und das wir deren produkte bräuchten....Doch werden wir durch Produkte, die sich letztendlich jeder kauft, individuell?
Wir sind doch alle soooo extrem unindividuell geworden? Wir beschränken uns doch heutzutage doch nur noch auf solche äußerlichkeiten...und vergessen dabei unsre eigene individualität, welche ja gottgegeben ist.

was denkt ihr dazu?

ich will kein offtopic (gruß an platon) und bitte die mods solche sachen sofort zu löschen
...une tête bien faite et une tête bien pleine...
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Beitragvon RM » So 18. Apr 2004, 11:16

Was hat Individualität mit dem Geschmack Deiner Zahnpasta zu tun?
Individualität definiert sich eher über das, was Du gibts, nicht über das, was Du nimmst. 8) RM
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Beitragvon Myrre » So 18. Apr 2004, 11:33

ich denke nicht dass es dabei um die Zahnpasta geht...

Viel mehr Mode, Spielsachen, Technikgelersch.....
Und da denke ich schon bei vielen "haben die überhaupt noch ne eigen Persönlichkeit", es gib einfach schon viele, die rum laufen wie kleine Lemminge.....
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Beitragvon Cati » So 18. Apr 2004, 11:55

individualität ist das, was man ist - nicht das, was man vorzugaukeln versucht.
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Beitragvon Neni » So 18. Apr 2004, 16:08

Ähm naja, Individualität hin oder her - solang du auf der Welt wohnst wirst du wohl einige Regeln automatisch befolgen müssen. Ich hab noch keinen Menschen getroffen, der seine Individualität auf eine ganz besondere Armstulpe bezogen hat. Ich glaube du gehst das irgendwie falsch an, ich denke nicht, dass halbwegs intelligente Menschen unter Individualität ihren Klamottenstil verstehen...obwohl doch, mag sein. Allerdings ist das dann Geschmack und nicht Individualität. Wo fängt die überhaupt an, wie definierst du das? Wäre erst mal hilfreich. Aber im Grunde wärs genau so großer Schwachsinn, aber lassen wir das *gg*
Es gibt jedenfalls Sachen, die dir das Leben wesentlich erleichtern, die dir Freude bereiten, auf die du nicht verzichten möchtest oder auch kannst. Weshalb sollte man sich das nicht leisten, wenn man die Mittel dazu besitzt? Das ist meiner Meinung nach nicht verwerflich, einfach nur eine Erleichterung...Individualität ist der Charakter. Ich kenne Personen, die ich unter tausenden von Leuten herausfiltern könnte, ohne dass wir über ein bestimmtes Thema, wie z.B. Geschmack reden würden. Daher hat Besitz oder Vorliebe für mich gar nichts mit Individualität einer Person zu tun.
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Beitragvon Athene » Do 22. Apr 2004, 20:33

Cati hat geschrieben:individualität ist das, was man ist - nicht das, was man vorzugaukeln versucht.


Das ist ein wahres Wort! :prof: Nee, im Ernst, ich kann dem wirklich zustimmen.
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Beitragvon georg » Do 22. Apr 2004, 20:43

DIe Individualitaet, die uns in den MEdien suggeriert wird als erstrebenswert, ist nur eine moralische Modeerscheinung, eine Charikatur der Individualitaet, denn sie wird verpflichtend und Merkmal der Gruppenzugehoerigkeit.
ANsonsten ist Individualitaet Sein.
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Beitragvon Hegesias » Fr 9. Jul 2004, 21:49

Ich denke, Individualisierung geschieht durch Vergesellschaftung. Dies ist ein dialektischer Prozeß, den man gut auch in Hegels Phänomenlogie des Geistes im Kapitel über die Dialektik der Anerkennung von Herr und Knecht studieren könnte. Auch meine ich, daß die heutige moderne und komplexe Gesellschaft nicht von der Gefahr geprägt sei, daß das Individuelle verloren gehen könnte, sondern eher dass das Soziale bzw. Gemeinschaftliche in einer immer mehr sich ausdiffrenzierten Leistungs- und Ellenbogengesellschaft unterzugehen scheint. Die gegenwärtige Debatte "Liberalismus versus Kommunitarismus" zwischen Philosophen, Soziologen und Psychologen legt davon ein beredtes Zeugnis ab. Der Konsens in einer pluralistischen Gesellschaft mit ihren diversen und oft auch heterogenen soziokulturellen Subsystemen ist ernsthaft heute bedroht, weil dieser ja den sozialen Kitt einer Gesellschaft ausmacht, da ohne diesen gesellschaftliches Leben zu einem clash of civilisations führe würde, was wir ja schon mit dem Anwachsen von Fundamentalismus und weltweitem Terrorismus heute wahrnehmen können.
Zuletzt geändert von Hegesias am Sa 10. Jul 2004, 15:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon georg » Sa 10. Jul 2004, 12:28

Zu deinem Hegelabklatsch, siehe den anderen Thread deiner ZItatsammlung.

Man definiere GEsellschaft, meint man damit die GEsamtheit der Menschen innerhalb unserer Staatsgrenzen?
Das gabs nie und wird es nie geben.
Gruppen bilden sich ueber Gemeinsamkeiten, und der Mensch in seiner Veranlagung und seinem Streben hat imemr Gemeinsamkeiten mit einer bestimtmen Masse MEnschen; Es folgt, dass vielleicht Umstrukturierungen stattfinden, keineswegs aber eine VErindividualisierung;
Zumal diese Individualisierung ohnehin als Objekt der Gemeinsamkeit und somit Gruppenzugehoerigkeit betrachtet werden kann.
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Beitragvon Hegesias » Sa 10. Jul 2004, 16:00

Du solltest vielleicht erst einmal ein paar gute soziologische Werke über gesellschaftliche Prozesse und ihre Individualisierungsschübe in der Moderne lesen, bevor Du hier etwas aus dem hohlen Bauch postest, was mehr Deine Unkenntnis der Sache und Deine Ignoranz erkennen läßt. 8)
Zuletzt geändert von Hegesias am Sa 10. Jul 2004, 22:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon georg » Sa 10. Jul 2004, 17:13

Du meinst etwas nachzulabern was deiner Ansicht nach richtig ist sei besser?
Ich persoenlich erkenne keinen Anspruch auf Korrektheit irgendeiner wissenschaftlcihen Disziplin (bis auf den der Mathematik), das kann ich auch RM nur sagen;
WEnn du also etwas am von mir vorgebrachten zu kritisieren hast, statt zu evrsuchen dich einmal allgemein auszudruecken (man merkt die ersten Schritte deiner ins NEuland der Selbststaendigkeit, holprig aber zielstrebig), nimm STellung dazu.
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Beitragvon Hegesias » Sa 10. Jul 2004, 23:10

Ein kleiner Tip für unseren kleinen Pseudophilosophen: Du solltest Dich erst einmal gründlich mit den einzelnen Wissenschaften und ihren methodischen Voraussetzungen auseinandersetzten, bevor Du diese mit unqualifizierten pauschalen Vorurteilen abwertest. Dies ist ein Gebot intellektueller Redlichkeit, daß man etwas von dem verstehen sollte, was man kritisieren will. Leider mangelt es Dir an dem nötigen Wissen, was Deine dilettantischen Postings nur allzu offensichtlich belegen. Auch mangelt es Dir anscheinend an entscheidenden intellektuellen Fähigkeiten, nämlich Offenheit für Kritik, Diskursfähigkeit und Sachkenntnis. Siehe es als eine konstruktive Kritik an und versuche einmal, sich wirklich auf die Dinge einzulassen, ohne gleich wieder Deine doxa, d.h. Dein subjektives Für-Wahr-Halten unreflektiert und unkritisch als alleinigen Wahrheitsanspruch zu erheben. Akklamieren kannst Du soviel Du willst, aber ob dajenige, was Du so akklamierst auch wahr ist, ist mehr als zweifelhaft.
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Beitragvon georg » So 11. Jul 2004, 10:29

Deine Dogmen reflektieren in dir genau das, was du an mir kritisierst; Das laesst zwei Schluesse zu:
1) Du bist der inkompetente Idiot fuer den ich dich halte.
2) Du bist ein Genie welches in Selbstironie seiner eigenen Unfaehigkeit Bewusstsein ausdrueckt.

Und nein, ich werde nicht subjektiv oder gar beleidigend, ich passe mich dem allgemeinen Diskussionsklima an.
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Beitragvon suetonius » Do 5. Aug 2004, 20:24

Hegesias hat geschrieben:Ein kleiner Tip für unseren kleinen Pseudophilosophen...


für wahr....

ab wann darf man sich als philosoph bezeichnen...(schopenhauer tat es mit 23)
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Beitragvon Kira » Fr 6. Aug 2004, 16:16

ich wuerde nicht sagen, dass das etwas mit dem biologischen alter zu tun hat...
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