Sterbehilfe

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Sterbehilfe

Beitragvon Athene » Fr 23. Apr 2004, 20:06

Ich hatte auf dem Gymnasium unter anderem auch einen Philosophiekurs belegt. Dort haben wir zum Teil ziemlich viel und heftig diskutiert; auch über dieses Thema. Wie steht ihr zu diesem Thema?

Hier erst einmal eine Begriffsklärung, so dass wir alle vom gleichen reden:

Aktive Sterbehilfe
Sterbehilfe wird dann als "aktiv" qualifiziert, wenn der Arzt oder andere Personen das Leben des Leidenden durch gezielte Handlungen verkürzen.
Die aktiven Helfer betreten in diesem Fall ein gefährliches Terrain: Als "Tötung" gilt jede Handlung, mit welcher man dem natürlichen Tod eines Menschen zuvorkommt.
Das Gesetz regelt diese beiden Extreme: "Töten auf verlangen" (CH: Art. 14 StGB).

Beihilfe zum Suizid
Sterbehilfe wird dann als "Beihilfe zum Suizid" bezeichnet, wenn der Helfer dem Patienten auf dessen Bitte hin ein tödlich wirkendes Gift zur Verfügung stellt, welches der Patient selbst einnimmt.

Indirekte Sterbehilfe
Darunter versteht man jene Form der "ungewollten" Lebensverkürzung, wie sie als Nebenwirkung bei der Verabreichung hoher Dosen von Schmerzmitteln auftreten kann. (Die Leidensverminderung hat nach Ansicht der Gerichte Vorrang vor blosser Lebensverlängerung.)

Passive Sterbehilfe
Darunter versteht man das Sterbenlassen des Patienten unter Verzicht auf intensivmedizinische Massnahmen. Es geht um die Unterlassung von Handlungen, deren Vornahme geeignet wäre, das Leben eines unrettbaren Kranken noch etwas zu verlängern. (Extremfall: Hirntod!)
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Beitragvon Athene » Fr 23. Apr 2004, 20:20

Hier einige Fragen und Gedanken, die zur Diskussion anregen sollen:

- Ein natürliches, friedliches Sterben ist doch auch heute für jeden Menschen möglich, er muss bloss lernen, den Tod anzunehmen?!

- Passive Sterbehilfe - problemlos akzeptiert?! Dieser Satz verdeckt den Sachverhalt, dass sich bei der passiven Sterbehilfe zahlreiche ethische Probleme stellen, die sehr umstritten sind.

- Leiden in seiner vielfältigen Gestalt ist für viele Menschen ein guter Lehrmeister; die Menschen wachsen dadurch innerlich und werden reif!

- Wie verhalten wir uns gegenüber einem Kranken, der nach menschlicher Voraussicht nicht mehr gesund werden wird und der sein Weiterleben als sinnlos empfindet, weil er die Schmerzen nicht mehr aushalten kann oder (und) weil er die Angehörigen durch sein Weiterleben im Spital finanziell nicht ruinieren will?

- Was tun wir, wenn ein Kranker uns bittet, ihm die tödliche Dosis eines Medikamentes zu verschaffen?

- Kann es in schwierigen Situationen nicht eine Tat der Nächstenliebe sein, einem schwer leidenden Menschen diesen Dienst zu tun?

- Schmerzbekämpfung durch Beendigung des Lebens ist eine inadäquate, kurzsichtige und unreife Reaktion auf Schmerz!

- Memento mori!

- Das Rechtsgut "Leben" - so scheint es - lässt sich nicht vom Gesichtspunkt der menschlichen Würde trennen.

- Unsere Rechtsordnung steht grundsätzlich auf dem Standpunkt der Souveränität des Menschen: Dem Mensch steht ein Recht am eigenen Körper zu.

- Der Mensch ist Mittelpunkt eines komplex gewordenen Netzes von Rechten und Pflichten. (Sophistik!)

- Extremfall Hirntod: Ist es richtig, wenn eine solche Entscheidung - Leben oder Tod - allein durch das Kriterium des totalen Unterbruchs aller Funktionen des körperlichen Organismus erfolgt?

- Was geschieht, wenn sich ein Patient ausdrücklich weigert, an sich eine lebensrettende Operation durchführen zu lassen? - Operiert der Arzt entgegen dem ausdrücklichen Willen des Patienten, greift er an sich widerrechtlich in die "persönlichen Verhältnisse" eines Menschen ein.
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Beitragvon georg » Fr 23. Apr 2004, 20:37

Sterbehilfe find ich gut, manche Leute sind zu schwach sich selbst zu helfen.
Um einen anderen Standpuntk darzulegen: Manche Leute kann man auch zu ihrem Gleuck zwingen aus vielerlei Beweggruenden, die von der NAechstenliebe abweichen.
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Beitragvon Athene » So 25. Apr 2004, 17:22

Oje, das Thema scheint nicht so Anklang zu finden, wie ich mir es erhofft hatte. Dabei wollte ich doch nur einmal so richtig diskutieren und philosophieren. :sad:
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Beitragvon georg » So 25. Apr 2004, 18:20

Sterbehilfe ist vielleicht etwas zu sehr mit schule assoziiert.
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Beitragvon Myrre » So 25. Apr 2004, 18:57

ja ich weiß net das sind so themen die man in sämtlichen Unterrichtsfächern schon 100x durchgekaut hat kommt gleich nach "kopftuchtragen bei der arbeit" und "todesstrafe".......
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Beitragvon georg » So 25. Apr 2004, 19:46

und schwulenehen.
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Beitragvon Neni » Mo 26. Apr 2004, 02:23

krieg. waffen. schuluniformen. haustiere. leichtkraftradführerschein. taschengeld. clique. auslandsaufenthalt.
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Beitragvon georg » Mo 26. Apr 2004, 07:57

ist ethikunterricht ethisch vertretbar :D Ein Referatsthema eines Freundes.
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Beitragvon Seneca w » Mi 5. Mai 2004, 20:51

Stellt euch vor,ihr liegt Jahre im Koma,kriegt alles mit,könnt euch aber nicht rühren und es kann ewig so weitergehen. Oder ihr habt Krebs,starke Schmerzen und sterbt sowieso..
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Beitragvon georg » Mi 5. Mai 2004, 21:49

Es sollte jedem selbst ueberlassen sein, der entscheiden kann, aber wer im Koma liegt, dem faellt das schwer...
Ob man nun dieser Person die Entscheidung abnehmen kann...ich persoenlich denke dass es ohnehin aus rein finanziellen Gruenden getan werden wird, Euthanasie wird sich zu einem riesen Wirtschaftszweig entwickeln, nun duerfen Eltern auch ihren verkrueppelten Neugeborenen die Last fuer ein geringes Entgelt abnehmen...
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Beitragvon Seneca w » Do 6. Mai 2004, 20:14

Die Natur hats schließlich so eingerichtet,dass kranke Junge abgestoßen werden. Warum wohl?Aber hier,das ist "sozial",das sind Menschen. In der Natur ist es das "abstoßen",aber bei den hochentwickelten Tieren,den Menschen,ist es die "Sterbehilfe".OK.
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Beitragvon Neni » Do 6. Mai 2004, 20:50

Ehm...fast. Menschen tun das meist aus Mitleid, Mitgefühl für einander. Tiere weils ohne denjenigen praktischer ist und dessen Tod fast nur Vorteile bringt.
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Beitragvon georg » Do 6. Mai 2004, 21:07

Ach Neni, das klingt so ungewohnt naiv von dir.
Es ist zweifelhaft und keineswegs erwiesen, dass Tiere sich in dieser Beziehung von Menschen allzu sehr utnerscheiden;
NAtuerlich, es ist wider unserer Moral LEute zu toeten, heute. Frueher hingegen, ja, das warn noch Zeiten.
HEute schickt man die LEute in die abgeschiedene VErdammnis des dt. Sozialstaates.
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Beitragvon Neni » Do 6. Mai 2004, 21:13

Ich sagte MEIST und FAST!! Ich habe gehofft wenigstens du würdest da erkennen...
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