FBA - Existenzialismus

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FBA - Existenzialismus

Beitragvon ResPublica » Di 26. Apr 2005, 19:52

Hallo!

Ich würde gerne eine FBA (Fachbereichsarbeit) in Deutsch schreiben und will etwas zum Thema "Literatur im Zeitalter des Existenzialismus" wählen. Fragt sich, wen ich mir da auswähle - das treffendste Beispiel wäre wohl Sartre, oder? Camus? Was meint ihr, würde sich am ehesten dafür eignen? Sartres Tagebuchstellen in "Der Ekel" wären sicherlich interessant zu analysieren, aber gibt es nicht auch andere Möglichkeiten?
Ich würde mich freuen, wenn ihr mir etwaige Anregungen geben könntet, vielleicht hat ja sogar jemand Erfahrung mit dem Thema?

Lg, Cathrine
ResPublica
 

Beitragvon Cellus » Fr 6. Mai 2005, 12:36

Wenn du dich auch auf Abhandlungen oder Essays beziehen kannst, dann könnte Camus´ "Le mythe de Sisyphe" (1942, Der Mythos des Sisyphos) hilfreich sein.
Passt am noch am ehesten zu diesem Forum und spiegelt die philosophische Message des Existenzialismus ganz gut wieder, welche ich so gar nicht gutheißen kann. (naja anderes Thema)

Gruß
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Beitragvon ResPublica » Sa 7. Mai 2005, 12:48

Danke - ich werde mir deinen Tipp so bald als möglich zu Gemüte führen!

Du kannst also die Message des Existenzialismus nicht gut heißen? Warum nicht? Eröffnest du mir deine Meinung dazu, warum nicht Existenzialismus für dich als Grundlage des menschlichen Seins dienen könnte? Oder - wenn nicht er, was/wer dann?

Lg, Cathrine
ResPublica
 

Beitragvon Cell » Sa 7. Mai 2005, 13:58

Jetzt hast mich aber erwischt. :-D

Ich habe ziemlich kühn mein kleines Wissen zum Existentialismus (Deutsch LK) hier eingebracht, ohne bis eben nicht gewusst zu haben, dass sich die Ansichten Camus´ und Sartes nicht ganz decken.

"Ist der Mensch bei Sartre zur Freiheit, so ist er bei Camus zur Sinnlosigkeit verdammt..." (aus Microsoft Encarta Enzyklopädie)

Sartes Überzeugung, der Mensch ist das, wo zu er sich macht, stehe ich doch sehr skeptisch gegenüber. Ich bin Chaos-Materialist (oder was auch immer :-D ) und bin vorsichtigt bei der Verwendung des Begriffs Freiheit.

Nun, da ich die Differenzen zwischen Camus und Sartre jetzt kenne, ist mein Gerede (von wegen "spiegelt die philosophische Message des Existenzialismus ganz gut wieder") eher fraglich.

Vielleicht müsstest du in deiner FA Camus´ Anschauungen Sartres Positionen vergleichend gegenüberstellen , um das ganze abzurunden.

Nette Grüße
Cell
 

Beitragvon Juergen » So 8. Mai 2005, 10:29

Zum Stichwort "Existentialismus" fallen mir auch nur zwei Autoren ein
- J. P. Sartre
- A. Camus

Bei Sartre steht vor allem die Freiheit im Mittelpunkt
Camus versucht eine Art atheistischer Interpretation der Existenialphilosophie von S. Kierkegaard.

Sollte die Arbeit eher in die Richtung Existentialphilosophie gehen, so könnte man beim "Vater der Existentialphilosophie" Søren Kierkegaard ansetzen, wenngleich ich befürchte, daß das etwas "schwere Kost" ist. Schon sein erstes Werk "Entweder - Oder" (1843) dürfte für den Einstieg gleichsam unverständlich erscheinen und es spiegelt nichtmals wirklich die Ansichen von S. Kierkegaard wieder. Will man wirklich die Originalmeinung von S. Kierkegaard kennenlernen, so muß man wohl auf sein vorletztes Werk "Krankheit zum Tode" (1848) zurückgreifen. Ob es allerdings irgendwie im Rahmen einer solchen Arbeit verständlich ist oder verständlich zu machen ist, wage ich zu bezweifeln. Damit man weiß, was ich meine, hier mal der 1. Absatz des Werkes:
Der Mensch ist Geist. Was aber ist Geist? Der Geist ist das Selbst. Was aber ist das Selbst? Das Selbst ist ein Verhältnis, das sich zu sich selbst verhält, oder dasjenige am Verhältnis, daß das Verhältnis sich zu sich selbst verhält; das Selbst ist nicht das Verhältnis, sondern daß das Verhältnis sich zu sich selbst verhält. Der Mensch ist eine Synthese von Unendlichkeit und Endlichkeit, von Zeitlichem und Ewigem, von Freiheit und Notwendigkeit, kurz eine Synthese. Eine Synthese ist ein Verhältnis zwischen zweien. So betrachtet ist der Mensch noch kein Selbst.
...

:?

Als weitere Existenzialphilosophen kämen m.E. noch in Betracht:
- K. Jaspers
- M. Heidegger (in seiner frühen Phase)

Alle die genannten beziehen sich letzlich auf S. Kierkegaard, aber sie sind doch alle "anders" als er,...
Juergen
 

Beitragvon ResPublica » So 8. Mai 2005, 18:19

Hallo!

Ja, die schwere Kost Kierkegaards durfte ich auch schon kennen lernen - "Die Krankheit zum Tode" begann ich zu lesen und gab sie nach ca. 5 Seiten auf ... wie sollte eine 17-Jährige das verstehen? *g*

Mir scheint ein Vergleich (wie Cellus vorgeschlagen hat) zwischen Sartre - und Camus bezüglich der Geworfenheit des Menschen und Verdammung zur Sinnlosigkeit/Freiheit doch eigentlich ein recht interessantes und herausforderndes Thema und werde mir diese Sache noch einmal durch den Kopf gehen lassen...

Danke für deinen Tipp, Jürgen :D
ResPublica
 

Beitragvon ResPublica » Mo 9. Mai 2005, 20:56

hey... mir kam gerade noch ein Einfall:

"Die Sinnhaftigkeit des Sinns/der Sinnsuche"

Vergleiche verschiedener Philosophen, Schriftsteller, Psychologen, ...
Gleich fielen mir diese ein: Sartre, Camus, V.E.Frankl, F.Kafka

-wer schrieb noch über dieses Thema, wen könnte ich noch mit einbeziehen?-
ResPublica
 

Beitragvon Parmenides » Mo 9. Mai 2005, 21:59

Nietzsche
Parmenides
 

Beitragvon Cell-us » Di 10. Mai 2005, 22:19

Hi,

@ResPublica:

Es interessiert mich jetzt aber sehr, warum und wie du Kafka zum philosophischen Thema Existentialismus als Vergleich heranziehen möchtest ? Nach meinen Kenntnissen, die wie du ja weist nicht immer ganz lückenlos sind :-D , hat Kafka so gar nicht mit solch abstrakten Themen "rumphilosophelt".

Vielleicht könnte noch folgendes für dich interessant sein:

"Die wahrscheinlich bedeutendste Persönlichkeit der existenzphilosophischen Literatur war Fjodor Dostojewskij, der in seinen Romanen und Erzählungen, oftmals mit negativem Beiklang, das Ringen zerrissener Helden um ihre Stellung in der Welt und zu Gott beschrieb."
(Microsoft Encarta Enzyklopädie)

Nette Grüße :wink:
Cell-us
 

Beitragvon Parmenides » Mi 11. Mai 2005, 18:45

Lies einfach Camus' Sisyphos, er nennt darin selbst die wichtigsten Denker...
Parmenides
 

Beitragvon ResPublica » Mi 11. Mai 2005, 19:02

Hey!

Auf Kafka kam ich, weil es in meiner Arbeit ja nicht ums reine "Rumphilosopheln" gehn soll, sondern um ein Thema - die Sinnsuche. Und wer Kafka kennt, weiß dass er diese Frage sehr oft in seinen Geschichten behandelt... er wäre lediglich ein Ausflug in die Literatur gewesen ;-)

Ich werde den Mythos des Sisyphos lesen, doch wird dies allein wohl kaum reichen, über 50 Seiten zu füllen *g*
ResPublica
 

Beitragvon Pedanticus » Do 19. Mai 2005, 19:04

ResPublica hat geschrieben:Ich werde den Mythos des Sisyphos lesen, doch wird dies allein wohl kaum reichen, über 50 Seiten zu füllen *g*

Wer sagt, daß man über 50 Seiten bei einer FBA schreiben müsse? Ich habe auch mit etwa 34 Seiten noch ein Sehr Gut bekommen. Ausschlaggebend ist ja nicht, wie viel du schreibst, sondern was du schreibst. ;)
Pedanticus
 

Beitragvon Cellus » Mo 30. Mai 2005, 23:57

@ ResPublica

Bist du schon fertig mit deiner FA ? Wenn ja, welche Note hast du bekommen ? (Cell neugierig ist. :-D )

Nette Grüße
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Beitragvon ResPublica » Di 31. Mai 2005, 16:07

Lieber Cellus :-)
Ich muss meine FBA erst nächstes Jahr im Februar abgeben, bin jetzt lediglich am Themen sammeln und werde sie wohl in den Sommerferien verfassen. Wenn sie fertig ist, werde ich dir natürlich die Note und die Aufnahme übermitteln *g*
ResPublica
 

Beitragvon Cellus » Mi 1. Jun 2005, 00:48

:lol: Naja gut, dann muss ich meine Neugierde wohl erstmal bremsen. ;-)
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