Irgendwie komische Argumentationen

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Irgendwie komische Argumentationen

Beitragvon Willimox » So 4. Dez 2005, 17:32

"hot dogs" und "dicke Hunde" in a) bis g)
    a)
    Alle Gänse haben zwei Beine.
    Sokrates hat zwei Beine.
    Also ist Sokrates eine Gans.

    b)
    Alles Seiende ist gut (Omne ens est bonum)
    Der Teufel existiert (ist seiend)
    Also ist der Teufel gut.

    c)
    Alles, was vollkommen ist, existiert.
    Gott ist vollkommen.
    Also existiert Gott.

    d)
    Einige Lotterielose sind Gewinne.
    Meine Zettel sind Lotterielose.
    Also sind meine Zettel Gewinne.

    e)
    Ein geringes Bevölkerungswachstum ist gut für ein Volk mit knappen Ressourcen.
    Hungersnöte senken das Wachstum eines Volkes.
    Also sind Hungersnöte gut für ein Volk.

    f)
    Mumps ruft Fieber hervor.
    Ich habe Fieber.
    Tja, dann is es scho so: Ich habe Mumps.

    g)
    P1: Hot dogs are better than nothing.
    P2: Nothing is better than steak.
    C Hot dogs are better than steak.


Irgendwie komische Argumentationen,
mit "dicken Hunden" gespickt.

Oder?

Valete

vm
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Brummdumm

Beitragvon Willimox » So 4. Dez 2005, 17:46

Hua, da hat jemand nach nensch geguckt.

Aber gut, Teil eines Logik- und Argumentationskurses


I Untersuchung von Schlüssen auf Erfüllung ihres Anspruches:

- Zeichne - wenn zur Klärung nötig - die folgenden Syllogismen als Mengenkreise. Notiere hinter jedem Urteil die logische oder faktische/materiale Wahrheit. Die logische Wahrheit nur bei der Conclusio.
- Bedenke bei eventuellen Mehrdeutigkeiten die Semantik der Begriffe; bei Syllogismus (b, c ): Was bedeutet das Wort "Bayer"? In Bayern geboren, Wohnsitz in Bayern, deutsche Staats bürgerschaft?

(a)
Alle Weissen haben Menschenrechte ....
Die Schwarzen sind nicht Weisse ....
----------------------------------------------------------------------
Die Schwarzen haben keine Menschenrechte ....

(a´) Analogie-Schluss
Alle Preussen sind Menschen ....
Die Bayern sind nicht Preussen ....
---------------------------------------------------------------------
Die Bayern sind keine Menschen ....

(b)
Alle Deutschen sind Menschen ....
Die Bayern sind Deutsche ....
--------------------------------------------------------------------
Die Bayern sind Menschen ....

(c)
Alle Deutschen sind Menschen ....
Alle Bayern sind Menschen ....
-------------------------------------------------------------------
Alle Bayern sind Deutsche ....

(c´)
Alle Preussen sind Menschen ....
Alle Bayern. .............. ....
--------------------------------------------------------
............................................ ....

(d)
Alle Japaner sind Komponisten. .....
Goethe war Japaner. .....
---------------------------------------------------------------------
Goethe war Komponist .....

(e)
Alle Japaner sind Komponisten. .......
Beethoven war Japaner .......
---------------------------------------------------------------------
Beethoven war nicht Komponist ......

(e´) Gesucht ist die folgerichtige/logisch wahre Conclusio:

Alle Japaner sind Komponisten ....
Beethoven war Japaner ....
-----------------------------------------------------------------------
..................................... log w, fakt w

(f)
Alle Münchner sind Raucher . ...
Alle Raucher sind Deutsche ....
-------------------------------------------------------------------
Alle Münchner sind Deutsche ....
Semantik von "Münchner? In München geboren, in München wohnend, deutsche Staatsbürgerschaf (....)..

(g)
Alle Deutschen sind Komponisten .....
Beethoven war Deutscher ......
---------------------------------------------------------
Beethoven war Komponist ......

II Bonustrack

In dem folgenden, leicht irren Dialog geht es um einen „Syllogismus“. Erschließe, was ein „Syllogismus“ ist.
Überlege dir danach, inwiefern hier der „Normalstandard“ eines Syllogismus´ verletzt wird.

Dialog
Logiker zu einem älteren Herrn:

"Ein Beispiel für einen Syllogismus:
Alle Katzen sind sterblich.
Sokrates ist gestorben.
Also ist Sokrates eine Katze. "

c) Hier die Fortsetzung. Ein Name, der in einer Argumentation auftaucht., sollte jeweils die gleiche Bedeutung besitzen.

Älterer Herr zum Logiker:

"Und hat vier Pfoten. Richtig, ich habe eine Katze, die heißt Sokrates. "
Logiker: "Sehen Sie?"
(lonesco: Die Nashörner)

Vale, dictator non ignare in verbis seriosis iocosisque serendis,
auch wenn die Zeilen nun verschütt gegangen!

vm
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Beitragvon Juergen » So 4. Dez 2005, 17:53

Barbara, Celarent primae, Darii, Ferioque.
Cesare, Camestres, Festino, Caroco secundae.
Teria grande sonans recitat Darapti, Felapton,
Disamis, Datisi, Bocardo, Ferison. Quartae
Sund Bamalip, Calemes, Dimatis, Fesapo, Fresison.
Juergen
 

Beitragvon Willimox » So 4. Dez 2005, 17:59

Ja, schon klar, carissime sodalis!

http://66.249.93.104/search?q=cache:D5o ... cies&hl=de

http://66.249.93.104/search?q=cache:WSM ... cies&hl=de

http://66.249.93.104/search?q=cache:AaU ... cies&hl=de

Falls das "brummdumm" ernst gemeint war, war es vermutlich ein Fehlschluss. Falls es ein Witz war, könnte man darüber nachdenken, ob es
nicht besser ernst gewesen wäre?

Vale
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Beitragvon Juergen » So 4. Dez 2005, 18:20

Folgende Urteile sind bei logischen Schlüssen möglich

(a) alle A sind B
(e) alle A sind nicht B
(i) einige A sind B
(o) einige A sind nicht B

Die in Klammern stehenden Buchstaben bedeuten:
a = allgemein bejahend
i = partikulär bejahend
->> Merkwort: affirmo
e = allgemein verneinend
e = partikulär verneinend
->> Merkwort: nego

Formal auch so zu schreiben
(a) Ax => Bx
(e) Ax => ˥Bx
(i) ˥(Ax => ˥Bx)
(o) ˥(Ax => Bx)

Es ergeben sich für z.B.
M -> P
S -> M
---------
S - > P
folgende Schlußmodi:

a
a
---
a

e
a
---
e

a
i
---
i

e
i
---
o

Kurz auch mit B, C, D, F bezeichnet.
Als Merkwörter: Barbara, Celarent, Darii, Ferio



...und zu mehr habe ich im Moment keine Lust....
Juergen
 

Beitragvon Falco peregrinus » So 4. Dez 2005, 18:33

ja - das ist die formale Logik... - und?

allg.:
Im Anschluss an Aristoteles versteht man darunter die Lehre von der formalen Folgerichtigkeit des Denkens bzw. Sprechens.
Die formale Logik setzt das sprachliche In-der-Welt-Sein immer schon voraus und vollzieht eine ganz bestimmte nachträgliche Reflexion auf dieses sprachliche In-der-Welt-Sein. Sie erforscht es abstrakt, genauer: unter dem Aspekt der formalen Folgerichtigkeit.
Vita brevis, ars longa.
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Beitragvon Willimox » So 4. Dez 2005, 19:03

Unter uns Interessierten vielleicht ein bisschen Praxis mit aristotelischer Syllogistik? Hier ein Syllogismus von vorhin und dann ein bisschen Fachgesimpel dazu?

Alles, was vollkommen ist, existiert.
Gott ist vollkommen.
Also existiert Gott.

Widerlegung durch „reductio ad absurdum“: Anselms Argument der Vollkommenheit in der Kritik durch Kant ( «Sein ist offenbar kein reales Prädikat»)

I Canterburys Gottesbeweis

Anselm von Canterbury hat einen berühmten Gottesbeweis vorgelegt, den so genannten «ontologischen Gottesbeweis»:
Also, Herr, der Du die Glaubenseinsicht gibst, verleihe mir, dass ich, soweit Du es nützlich weisst, dass Du bist, wie wir glauben, und das bist, was wir glauben. Und zwar glauben wir, dass Du etwas bist, über dem nichts Grösseres gedacht werden kann. [...] Und sicherlich kann «das, über dem Grösseres nicht gedacht werden kann» nicht im Verstand allein sein. Denn wenn es wenigstens im Verstande allein ist, kann gedacht werden, dass es auch in Wirklichkeit existiere - was grösser ist. Wenn also «das, über dem Grösseres nicht gedacht werden kann», im Verstande allein ist, so ist eben «das, über dem Grösseres nicht gedacht werden kann», über dem Grösseres gedacht werden kann. Das aber kann gewiss nicht sein. Es existiert also ohne Zweifel «etwas, über dem Grösseres nicht gedacht werden kann» sowohl im Verstand als auch in Wirklichkeit.

Das Argument Anselms:

1. Annahme um des Arguments willen: Gott ist das Wesen, über das hinaus ein vollkommeneres Wesen nicht gedacht werden kann, aber er existiert nicht.
2. Also kann ich mir über Gott hinaus ein vollkommeneres Wesen denken, nämlich das Wesen, das alle Vollkommenheitseigenschaften Gottes besitzt und darüber hinaus eine weitere, nämlich zu existieren.

3. Das widerspricht der Definition Gottes als eines Wesens, über das hinaus sich kein vollkommeneres Wesen denken lässt.
4. Also ist die Annahme falsch. Gott als das Wesen, über das hinaus kein vollkommeneres Wesen gedacht werden kann, muss existieren.

Anselms Beweis ist ein Paradebeispiel für die Philosophie als einer Disziplin höherer Ordnung, die fragt, welche Sachverhalte bereits aus der Art und Weise folgen, wie wir uns als vernünftige Personen auf die Welt beziehen. Anselms Gottesbeweis gibt eine Teilantwort.

Die Existenz Gottes folgt bereits aus der Tatsache, dass wir ein Wesen denken können, über das hinaus nichts Vollkommeneres gedacht werden kann. Anselm wendet in seinem Gottesbeweis den Grundsatz der Philosophie als Disziplin höherer Ordnung an. Der Sachverhalt zweiter Stufe, dass wir uns widerspruchsfrei ein Wesen denken können, über das hinaus nichts Vollkommeneres gedacht werden kann, und der Sachverhalt erster Stufe, dass Gott existiert, passen nur in einer Weise kohärent zusammen: Gott muss existieren, damit wir ihn widerspruchsfrei als das vollkommenste Wesen denken können.

Der Beweis ist verblüffend. Lange Zeit hat man darüber gerätselt, wo der Fehler liegen könnte. Die berühmteste und von vielen (keineswegs von allen) Philosophen geteilte Kritik am ontologischen Gottesbeweis stammt von Kant:


II Kants Ansatz «Sein ist offenbar kein reales Prädikat».
«Sein ist offenbar kein reales Prädikat».


Um das als Einwand gegen Anselm zu erkennen, müssen wir einen Teil des Anselm- Arguments genauer analysieren:

1. Gott ist das Wesen, über das hinaus nichts Vollkommeneres gedacht werden kann.
2. Gott kommen alle Vollkommenheitsprädikate zu.
3. Existiert Gott nicht, fehlt ihm mindestens ein Vollkommenheitsprädikat.
4. Fehlt einem Wesen X ein Vollkommenheitsprädikat P, kann ich mir ein Wesen Y denken, dem alle Vollkommenheitsprädikate von X zukommen, aber darüber hinaus auch das Prädikat P.
5. Zwei Wesen, denen nicht dieselben Prädikate zukommen, sind verschieden.
6. Ein Wesen, das mehr Vollkommenheitsprädikate als ein anderes Wesen besitzt, ist vollkommener als das zweite.
7. Wenn Gott nicht existiert, kann ich mir ein Wesen denken, das vollkommener als Gott ist, insofern ihm alle Vollkommenheitsprädikate Gottes zukommen und es darüber hinaus auch noch existiert.

Das Argument lebt davon, dass «existieren» ein Vollkommenheitsprädikat und damit insbesondere ein Prädikat ist. Ohne diese Prämisse ist der Übergang zur Konklusion 7 und damit der ontologische Gottesbeweis insgesamt nicht schlüssig.

Insofern trifft Kants Satz «Sein ist offenbar kein reales Prädikat».tatsächlich einen neuralgi-schen Punkt. Doch wie begründet Kant seinen Einwand?

Eines seiner Argumente läuft folgendermassen:

1. Annahme um des Arguments willen: «Existieren» ist ein Prädikat.
2. Angenommen, ich denke mir ein Ding, dem die Prädikate Pl, ..., P, zukommen.
3. Wenn ich dann feststelle, dass dieses Ding tatsächlich existiert, kommt diesem Ding neben den Prädikaten P,, ..., Pn auch noch das Prädikat «existieren» zu.
4. Kommen zwei Dingen unterschiedliche Prädikate zu, so sind sie verschieden.
5. Also wären das von mir gedachte Ding, dem die Prädikate Pl, ..., Pn zukommen, und das Ding, von dem ich dann feststelle, dass es existiert, verschiedene Dinge.
6. Diese Folgerung ist jedoch absurd, denn ich kann ja den Sachverhalt folgendermassen beschreiben: Das Ding, das ich mir als ein Ding mit den Prädikaten P,, ..., Pn gedacht habe, existiert. Das Ding, das ich mir vorher gedacht habe, und das tatsächlich so, wie ich es mir denke, existierende Ding sind ein und dasselbe.
7. Also ist die Annahme falsch, «existieren» sei ein Prädikat.

III Hintergrund

Kants Kritik am ontologischen Gottesbeweis ist typisch für sprachkritische Überlegungen
.
(a) Die grammatische Ähnlichkeit von Sätzen wie «Peter raucht» und «Peter existiert» verführt uns zu der Auffassung, «existieren» sei ebenso ein Prädikat für Dinge und Personen wie der Ausdruck «rauchen».

(b) Stellen wir uns eine einfarbige Kugel vor, die die Eigenschaft „rot“ nicht hat. Nun die Menge aller realen Kugeln, die diesem Kugelmuster entsprechen. Nun aber eine rote Kugel: Sie kann sich nicht in der Menge der nichtroten Kugeln befinden. Also ist sie eine andere Kugel. Die neue Eigenschaft erzwingt mindestens zwei Kugeln.

(c) Andererseits: Stellen wir uns einfarbige Kugeln vor und nun eine rote Kugel. Sie befindet sich in der Menge der einfarbigen Kugeln. Ist sie eine „neue“ Kugel? Wenn nein, wenn ja. Inwiefern ist dann Kants Argument (noch) gültig?

Bonustrack:

http://www.nensch.de/story/2005/3/30/183247/128

Valete

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Beitragvon Willimox » So 4. Dez 2005, 19:38

Salve Juergen,

    Folgende Urteile sind bei logischen Schlüssen möglich

    (a) alle A sind B
    (e) alle A sind nicht B
    (i) einige A sind B
    (o) einige A sind nicht B

    Die in Klammern stehenden Buchstaben bedeuten:
    a = allgemein bejahend
    i = partikulär bejahend
    ->> Merkwort: affirmo
    e = allgemein verneinend
    e > o = partikulär verneinend
    ->> Merkwort: nego


Was hältst Du von der Formulierung der partikulären Urteile mit "mindestens ein" (statt "einige")?

Mir scheint, das "einige" schließt in der vertrauten Gebrauchssprache aus oder macht es zumindest zweifelhaft, dass die partikularen Urteile wahr sind, wenn ihre universalen Urteile wahr sind.

Vale
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Beitragvon Juergen » So 4. Dez 2005, 20:00

Beim Anselmschen Argument solltest Du Kapitel 1 nicht ohne Kapitel 15 lesen ;)

Ergo, Domine, non solum es, quo majus cogitari nequit, sed es quiddam majus quam cogitari potest.


Übrigens gibt es zu Kants Beispiel mit den 1000 Talern einen schönen Aufsatz/Buch von Blumenberg.
Juergen
 

Danke für Blumen-

Beitragvon Willimox » So 4. Dez 2005, 20:05

Berg.

Care Juergen,

woraus schließt Du, wenn du es denn geschlossen hast, dass ich nur Kapitel 1 gelesen habe/hätte?
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Re: Danke für Blumen-

Beitragvon Juergen » So 4. Dez 2005, 20:32

Willimox hat geschrieben:Berg.

Care Juergen,

woraus schließt Du, wenn du es denn geschlossen hast, dass ich nur Kapitel 1 gelesen habe/hätte?

Weil Du es nicht zitiert hast. :roll:


zu Blumenberg:
Ich habe Blumenbergs Argumentation nicht mehr so ganz im Kopf. Ist rund 10 Jahre her, daß ich sie las.

Es ging etwa so:
Kant sagt ja - vereinfacht -, daß es etwas anderes ist, ob man 1000 Taler hat oder sich nur 1000 Taler denkt.

Blumenberg nun (soweit ich das noch im Kopf habe):
Ja, das ist richtig. Aber um von 1000 Talern sprechen zu können, muß man sowohl wissen was "1000" bedeutet, als auch was "Taler" bedeutet. Aber was "Taler" bedeutet, weiß man nur, weil es "Taler" gibt, sonst könnte man nicht davon sprechen. Es gibt also Taler in realiter.
Juergen
 

Beitragvon Myrre » So 4. Dez 2005, 21:42

mehr käse = mehr löcher
mehr löcher = weniger Käse

mehr käse = weniger Käse
Myrre
 

Beitragvon Willimox » So 4. Dez 2005, 21:49

Nuja,

zum Schlussverfahren aus fehlendem Zitat:

Ex nihilo consequuntur omnia vel nihil.

zum Anselm

In liebevoller Parodie des Gottesbeweises von Anselm von Canterbury (1033 - 1109) präsentiert der australische Philosoph Douglas Gasking (1911 -1994) einen interessanten „Gegenbeweis”.

    (1) The creation of the world is the most marvellous achievement imaginable.
    (2) The merit of an achievement is the product of (a) its intrinsic quality, and (b) the ability of its creator.
    (3) The greater the disability (or handicap) of the creator, the more impressive the achievement.
    (4) The most formidable handicap for a creator would be non-existence.
    (5) Therefore, if we suppose that the universe is the product of an existent creator, we can conceive a greater being - namely, one who created everything while not existing.
    (6) An existing God, therefore, would not be a being than which a greater cannot be conceived, because an even more formidable and incredible creator would be a God which did not exist. Ergo,
    (7) God does not exist.


zum Blumenberg

Blumenberg nun (soweit ich das noch im Kopf habe):
Ja, das ist richtig. Aber um von 1000 Talern sprechen zu können, muß man sowohl wissen was "1000" bedeutet, als auch was "Taler" bedeutet. Aber was "Taler" bedeutet, weiß man nur, weil es "Taler" gibt, sonst könnte man nicht davon sprechen. Es gibt also Taler in realiter.


A: Es ist doch etwas anderes, ob es die Hexe aus "Hänsel und Gretel" gibt oder nicht.
B:
Ja, das ist richtig. Aber um von dieser Hexe sprechen zu können, muss man sowohl wissen was "Hexe" bedeutet, als auch was "Gretel" bedeutet, usw. Aber was "Hexe " bedeutet, weiß man nur, weil es "Hexen" gibt, sonst könnte man nicht davon sprechen. Es gibt also Hexen in realiter.
A:
Und denen geht es dann ganz schön schlecht, wenn sie behaupten, sie sind keine Hexen?
B:
Nuja.
A:
Und welche tausend Taler von vorhin willst Du lieber haben, die gedachten 1000 Taler oder die richtigen 1000 Taler?
B:
Nuja.

greets

vm

P.S.
@myrre:

Der Käse-Syllogismus ist schön.
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