Verbotene Gedanken

Beiträge zu Themen, die in keine andere Kategorie passen

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Beitragvon Cellus » Fr 6. Jan 2006, 15:53

Maile hat geschrieben:Jemand, der sichs einfach macht und diese Do ut des - Attitüde hat, kann meine Erachtens auch nicht ansatzweise als klug bezeichnet werden, sondern eher als beschränkt und realitätsfern.


Wenn man anderen das gibt, was man geben kann, wird man bestenfalls etwas zurückbekommen, wenn nicht, werden die anderen ein schlechtes Gewissen haben, das sie dann versuchen loszuwerden. Wenn beides nicht zu trifft, dann kann man sich selbst wenigstens noch in einem positivem Licht sehen, was sicher jedem irgenwie gut tut. Man kriegt immer etwas zurück...

Man stelle sich nur vor, jeder Mensch würde versuchen, dieser Einstellung gerecht zu werden - wir hätten das Paradies auf Erden !

Beschränkt und realitätsfern wird man erst dann, wenn man sich nur auf diese Einstellung beschränkt. :)
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Beitragvon Maile » Sa 7. Jan 2006, 18:08

Bei Julus' Beitrag beinhaltete diese Haltung ein Geben der Menschen, während sie von den Göttern etwas zurück erwarteten.
Also ist dies eher ein Art Handel.
Dies würde nicht deiner Auffassung, Cellus, entsprechen.
Ich hatte jetzt die Haltung, die Julus beschrieb, attackiert.
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Beitragvon Cellus » Sa 7. Jan 2006, 23:11

Nagut. :)
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Beitragvon Maile » Mo 9. Jan 2006, 16:06

Natürlich ist deine Einstellung, sofern sie ALLE haben, sehr gesund für die Menschheit.
Ansonsten geht man damit in unserer Ellbogengesellschaft elendig zugrunde.
Vielleicht bist du zu gut für diese Welt, wenn du so eine Einstellung hast.
:lol: :lol: :lol: :lol:
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Beitragvon Gast » Mo 9. Jan 2006, 23:02

Möglich. Eigentlich würde ich eher sagen, dass es mir meistens nicht sonderlich schwer fällt gegenüber anderen "nett zu sein". Deswegen bin ich nicht besser als die anderen. Ist alles eine Frage des Wesen und der Umstände, die einen umgeben und prägen. Und ganz so schlimm ist unsere Ellenbogengesellschaft ja auch nicht........ 8)
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Beitragvon Neni » Di 10. Jan 2006, 14:52

nein? wenn sie doch von den führenden bereits legitim ausgeübt wird, ist sie das nicht? :) ...
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Beitragvon Cellus » Di 10. Jan 2006, 16:16

Naja, ich denke, in unserer westlichen Welt, stellen die Führenden in Politik, Wirtschaft und Wissenschaft auch gewissermaßen die "Besten" dar. Zumindestens gelang es denen sich gegenüber den anderen halbwegs gewaltfrei durchzusetzen. Außerdem, hast du in der Politik zum Glück die Möglichkeit zu wählen, wer "der/die Beste" sein soll.

Willst du schon wieder die Bastille stürmen ? :D
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Beitragvon Neni » Di 10. Jan 2006, 22:08

notwendig wäre es allemal
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Beitragvon Maile » Mi 11. Jan 2006, 20:55

Also zunächst möcht ich euch bitten, den Sturm auf die Bastille, der auch nicht nur annähernd etwas Positives hatte, nicht zu verherrlichen oder gar als Metapher verwenden, wie geschehen.

Inhaltlich:
Diese Leute, die sich durchgesetzt haben, sind keineswegs die Besten(hab ich früher auch gedacht). Sie haben sich vielmehr hochgeschleimt durch Vitamin B, oder wirklich durchgesetzt, also keineswegs gewaltfrei.

Zur Ellbogengesellschaft selber:
Werte wie Respekt, Rücksicht, Tolerant, Ehrlichkeit, Demokratie sind schon lange durch den Dreck gezogen und (Un-)Werten wie Besitz, Eigentum, Vermögen, letzetndlich Egoismus gewichen.
Dies reicht von ganz oben bis ganz unten und von ganz hinten bis ganz vorne.
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Beitragvon Pythia » Do 12. Jan 2006, 12:38

Mal eine Frage, die etwas OT ist, sich mir aber direkt beim Lesen des Threadtitels gestellt hat:

Können Gedanken überhaupt verboten sein?

Ich denke nicht, dass sie verboten sein können.
Was in einem Kopf vor sich geht, kann keiner kontrollieren, ergo auch nicht verbieten!
Man kann diese sogar äußern (Recht auf freie Meinungsäußerung), in manchen Fällen kann dies allerdings diverse Konsequenzen nach sich ziehen (z.B. bei Beamtenbeleidigung, diskriminierenden Parolen oder was es da so alles gibt).

Noch als kleine Anregung und Unterstützung meiner Argumente zitiere ich die 1. Strophe eines relativ bekannten Volksliedes:

"Die Gedanken sind frei,
wer kann sie erraten?
Sie ziehen vorbei
wie nächtliche Schatten.
Kein Mensch kann sie wissen,
kein Jäger erschießen
mit Pulver und Blei.
Die Gedanken sind frei."

(um 1780)
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Beitragvon Cellus » Fr 13. Jan 2006, 13:41

Maile hat geschrieben:Also zunächst möcht ich euch bitten, den Sturm auf die Bastille, der auch nicht nur annähernd etwas Positives hatte, nicht zu verherrlichen oder gar als Metapher verwenden, wie geschehen.


Wieso ? Ist doch eine schöne Metapher. Ich weiß, dass dies nicht der Anfang von Demokratie, sondern eher der Beginn von Terror war und später von Napoleon wieder zurückgeführt wurde in monarchische Verhältnisse.
Aber trotzdem eine Metapher für Freiheit ist der Sturm der Bastille dennoch. Oder nicht ? :?
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Beitragvon Maile » Mo 16. Jan 2006, 20:25

Natürlich ist die Metapher insofern gut, als dass sie sehr einleuchtend ist, jedoch rate ich dringend davon ab, diesen Tag zu verherrlichen.
Die Freude an der Metapher ist mir ganz schnell getrübt, wenn ich an die Kranken und Invaliden denke, die dem Sturm der Meute erlagen.

zu Pythia:

Die Gedanken sind solange frei, bis sie jemand kontrollieren kann.
Verbotene Gedanken kann es geben, wenn man solche Gedanken nicht haben sollte. Man sagt ja, es gebe Dinge, die man nicht mal denken dürfe.
Insofern sind sie aufgrund einer (hier falschen) Moral verboten.
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Beitragvon Pythia » Do 19. Jan 2006, 21:01

Maile hat geschrieben:
zu Pythia:

Die Gedanken sind solange frei, bis sie jemand kontrollieren kann.
Verbotene Gedanken kann es geben, wenn man solche Gedanken nicht haben sollte. Man sagt ja, es gebe Dinge, die man nicht mal denken dürfe.
Insofern sind sie aufgrund einer (hier falschen) Moral verboten.


Okay, da kann ich dir zustimmen. Nur stellt sich mir die Frage, wie man Gedanken, die nur als solche existieren (also nicht als Buch etc.), kontrollieren kann... :? :?

LG Pythia
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Beitragvon Neni » Do 19. Jan 2006, 21:03

indem man die sich gedanken machende person beobachtet und gut kennt.
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Beitragvon Maile » Mi 25. Jan 2006, 21:13

Ja, wobei man die Gedanken dann auch nicht vollständig kennt, sondern eher erahnt.
Der Unterschied mag sehr gering sein, dennoch ist er vorhanden.

Übrigens kann man Gedanken auch indirekt kontrollieren, indem man sie steuert.
Man kann z.B. die Person so manipulieren (etwa durch "Gehirnwäsche"), dass sie geanu die Gedanken hat, die man haben will.
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